Was ist die Beitragsanpassung?

Liebe Experten,
ich gebe gerne zu, dass ich in Sachen Versicherungen absolut keinen Durchblick habe. Deshalb hoffe ich auch, dass mir diese Frage niemand übel nimmt…
Undzwar erhoffe ich mir, dass mir jemand das Prizip der Beitragsanpassung erklären kann.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar!
Liebe Grüße, Vivien

Liebe ViviPe,
leider schreiben Sie nicht von welcher Versicherung sie reden. Die Beitragsanpassung ist abhängig von der Art der Versicherung und was im ursprünglichen Vertrag vereinbart ist.
Bei der Lebensversicherung ist es in der Regel eine Dynamik die Sie selbst bei Abschluss vereinbart haben und die sie nicht mitnehmen müssen.
Bei Sachversicherungen ist es die Wertsteigerung durch Inflation. Bei Wohngebäudeversicherungen kann dies z.B. der „gleitende Neuwertfaktor“ sein (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Wert_1914).
Bei privaten Krankenversicherungen ist es der notwendige Deckungsbeitrag auf der Grundlage des vorangegangenen Jahresabschlusses.
Grundsätzlich gilt: keine deutsche Versicherung kann willkürlich Beiträge festsetzen oder erhöhen. Sie unterstehen hier der Aufsicht des Bundes, der teilweise sogar zu Beitragsanpassungen „zwingt“.

Hallo Vivien,
die Frage sollte niemand übel nehmen. Ich frage schliesslich auch nach Dingen die dem einen banal vorkommen, mich jedoch in dem Moment überfordern.
Aber zu Deiner Frage:
Beitragsanpassung:
In allen Versicherungsdingen findet man die.
Der Versicherer wird von einem Treuhänder geprüft. Der schaut sich das Verhältnis zwischen den Beitragseinnahmen und den Leistungsausgaben an.
Sofern die Ausgaben steigen muss der Versicherer, damit er auch künftig die Ausgaben bestreiten kann, die Beiträge erhöhen. Das ist die Beitragsanpassung.
Wieso die Ausgaben der Versicherung steigen kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Im Bereich der Wohngebäudeversicherung beispielsweise die veränderten Witterungbedingungen. Die die Gesellschaft anders eingeschätzt hat als sie dann tatsächlich eingetreten sind.
Bei der Kfz-Versicherung möglicherweise ein erhöhter Anteil an Diebstählen für eine bestimmte Fahrzeugklasse.
Bei der Krankenversicherung gestiegene Preise für Medikamente oder für bessere Therapiemöglichkeiten.
Gerade bei der Krankenversicherung bestehen gewissen Rücklagen für solche Fälle (jedenfalls sollte jede Gesellschaft solche einkalkulieren, man erlebt am Markt jedoch oft anderes …). Diese werden zuerst in die Beitragsanpassung eingerechnet. So das die Gesellschaft keine zusätzlichen Einnahmen einnehmen muss.
Sollten diese jedoch nicht ausreichend sein wird man als Versicherter eine Beitragerhöhung im Geldbeutel merken.
Reicht das als Ausführung?
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Heiko
PS: Man sollte sich seinen Versicherungsschutz also genau überlegen. Nicht die jetzige Prämie ist entscheidend. Auch der Beitragsverlauf und die Leistungsstärke sind wichtige Indikatoren. Für eine richtige Entscheidung braucht man einen unabhängigen Berater. Und unabhänig sind in Deutschland nur Makler und Versicherungsberater.
Kontrolliern kannst Du unter www.vermittlerregister.info welchen Status Dein Berater hat.

Hallo

eigentlich ist das ganz einfach, ein unabhängiger Gutachter(bzw. mehrere) ermitteln jedes Jahr die Gesundheitskosten aller Versicherten mit bestimmten Merkmalen in einem bestimmten Tarif (also z.b. Frau XJahre alt Tarif xy). Sind die Ausgaben im Schnitt höher als die eingenommenen Beiträge wird der Tarif entsprechend angepasst.
Begründet wird das häufig mit Medizinischem Fortschritt der eben teurer ist. Eine Beitragsanpassung auf Grund "Älter werdens "ist z.b. nicht erlaubt.

Diese Gutachten werden für alle Tarife in allen vordifinierten Versichertengruppen gemacht.

So kommen auch unterschiedliche Anpassungen zustande.

Hoffe ich konnte dir helfen.

hallo…die beitragsanpassung ist eine erhöhung des versicherten umfangs…d.h. das risiko wird höher…der lebensstandard wird höher…un darum wird der beitrag auch prozentuel angehoben…also nicht zu ihrem nachteil…sondern zu ihrem vorteil…

ps…sie koennen einer erhöhung aber auch schriftlich wiedersprechen…wenn es ich zum beispiel um eine kapitalbildenede lebensversicherungs handelt…und die jählich in den beitraegen steigt können sie schriftlich der erhöhung widersprechen

gruss

Hallo,
in aller Kürze gesagt: normalerweise eine Anpassung des Beitragssatzes. Dafür gibt´s normalerweise ein Sonderkündigungsrecht.
Genaueres, wenn ich die Versicherungssparte kenne,
Gruß
Andreas

hallo ViviPe,

ganz kurz und ich hoffe verständlich.
es gibt viele versicherte die einen Beitrag zahlen. z.b. 10 Menschen je 10 Euro. Jetzt hat einer einen Schaden von EUR 60. Dieser bekommt Geld von der Versicherung. Wenn jetzt mehrere einen Schaden haben. reichen die Beiträge nicht aus. also muss für die zukunft der beitrag angepasst werden. Das wäre die einfach erklärung.

hinzu kommen zur berechnung die Lohnkosten der mitarbeiter, das arbeitsmaterial der mitarbeiter, die gebäude die gekauft oder gemietet werden müssen für die mitarbeiter, das porto zum versenden von schriftwechsel, die provision für den aussendienst… dies wird auch alles teurer und muss bezahlt werden und das alles muss von den beiträgen der versichertengemeinschaft finanziert werden. Wenn du aussteigst aus der Gemeinschaft musst du für dich selbst vorsorge treffen, was oftmals in dem umfang nicht möglich ist.

hallo
auf welches produkt hin,welche anpassunge genau?
lg

Ich will es ganz kurz versuchen. Damit ist die Antwort nicht ganz genau und vollständig.
Es gibt unterschiedlich Arten.

  • Im ersten Fall: Es ermittelt ein Gutachter die Einnahmen und Ausgaben einer Versicherungssparte. Stellt er fest, dass sich die Kosten erhöht haben, empfiehlt er eine Beitragsanpassung von x% zur Deckung der Ausgaben. Hiebei hat man ein Sonderkündigungsrecht. Also mehr Geld für gleiche Leistung.#
  • Im anderen Fall wird Leistung und Beitrag entsprechend erhöht. Hier wird zB. die Versicherungssumme erhöht und damit auch der Beitrag. Also Mehrleistung für mehr Geld. Hier kann nann immer wieder per Antrag die alten Summen einstellen. Finde ich für den Kunden besser.
    Wenn Du menr wissen willst, einfach bei mir melden.

Sehr geehrter Fragesteller,
leider kann ich Ihnen dabei nicht weiter helfen.

Gruß

Liebe Experten,
ich gebe gerne zu, dass ich in Sachen Versicherungen absolut

hallo vivien,

kommt erst mal drauf an, in welcher sparte von versicherung…

grundsätzlich ist es mit den beiträgen so, dass die versicherer auf grund erfahrungswerten aus der vergangenheit ihre risikobeiträge kalkulieren. zum risikobeitrag hinzu kommt dann noch verwaltung und vertrieb. da sich diese kosten ändern können - z.b. mehr schäden und höhere schäden, höhere personalkosten etc. - müssen die versicherungen jedes jahr ihre beiträge „nachkalkulieren“. sollte aus sicht der versicherung eine unterdeckung entstehen, kommt es zu beitragsanpassungen.

ist jetzt aber nur ein kleiner einblick. bei der krankenversicherung sieht es nochmals viel komplizierter aus, ebenso bei der kfz-versicherung (regionalklassen etc.).

wichtig: bei einer beitragsanpassung einer versicherung habe ich immer ein 4-wöchiges sonderkündigungsrecht.

hoffe das hilft, maxxler71

Hallo,
wie ermitteln Versicherungen ihren Prämienbedarf? Die Höhe des Prämienbedarfs hängt von der Schadenhäufigkeit (Verhältnis zwischen Anzahl der Schäden und Anzahl der Risiken) und den durchschnittlichen Aufwendungen pro Schadenfall (Schadenumfang) ab. Auch können sich Faktoren wie etwa das steigende Preis- und Lohnniveau auf die kalkulatorischen Größen des Versicherers auswirken. Gleichzeitig muss dieser aber jederzeit seinen Verpflichtungen nachkommen. Darum gibt es die Möglichkeit der Prämienangleichung.

Mfg
F.-W. Hollmann-Raabe

Beiträge werden dann angepaßt, wenn die Kosten nicht den Erwartungen entsprachen - also höher oder niedriger sind.

Dann werden die Beiträge reduziert bzw. erhöht.

Dazu könnte man jetzt eine Facharbeit verfassen, daher versuche ich es mal ganz kurz so: In Abhängigkeit von der Kostenentwicklung, insbesondere der Schadensaufwendungen, kann der Versicherer, wenn im Vertrag eine wie auch immer gestaltete Beitragsanpassungsklausel vereinbart ist, den Versicherungsbeitrag erhöhen oder absenken (zweiteres ist eher selten :smile:

Beitragsanpassung

Bei einer Beitragsanpassung (Erhöhung), kann der
Ein Versicherer kalkuliert seine Beiträge nach Schadenhäufigkeit und der durchschnittlichen Schadenhöhe. Steigt einer der beiden Faktoren, gerade die Schadenhöhe durch Preis-, Lohn- und Gehaltssteigerungen gerät die Kalkulation des Versicherers ins Wanken. Anpassungen des Versicherungsbeitrages werden notwendig, damit der Versicherer seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Ein unabhängiger Treuhänder überwacht diese Kalkulation und entscheidet ob und über die höhe der Beitragsanpassung. Die Erhöhung des Versicherungsbeitrages bringt die Möglichkeit der ausserordentlichen Kündigung mit sich.

Liebe Grüße

Versicherungsnehmer innerhalb von einem Monat nach Zugang der Erhöhungsmittleilung ausserordentlich zum Wirksamkeitsdatum der Beitragsanpassung kündigen. Dies ist aber nur dann möglich, wenn sich zeitgleich die Leistungen nicht verbessern. Erhöhen sich auch die Leistungen, spricht man von einer Dynamik. In diesem Fall kann man zwar der Dynamik widersprechen, hat aber kein außerordentliches Kündigungsrecht für den Versicherungsvertrag.

Welches Prinzip? Ich verstehe die Frage nicht.