Bitte in einfachen Worten ,Ichh versuche Den bezug zu Sartre herzustellen. Danke
Bewusstsein als philosophische Grundlage
Hi Sunshower.
Phänomenologische Ontologie – das ist der Gegenentwurf zur metaphysischen Ontogie der philosophischen Tradition, in der das Sein und die Dinge losgelöst von der menschlichen Existenz und dem menschlichen Bewusstsein analysiert wurden. Das klassische Weltbild war rationalistisch, d.h. eine absolute Vernunft (bzw. „Gott“) ordnet die Welt, in der es dann zufällig auch noch den Menschen gibt.
Für die Phänomenologen ist das der falsche Ansatz. Für sie ist der Mensch keine Nebensache, sondern das Zentrum und die Basis ihrer Überlegungen. Sie gehen bei ihrer Analyse vom Bewusstsein und seinen Inhalten bzw. Erkenntnisakten aus.
Sartre schreibt:
»Die Erscheinung wird nicht von irgendeinem von ihr verschiedenen Existierenden getragen: sie hat ihr eigenes Sein. Das erste Sein, dem wir in unseren ontologischen Untersuchungen begegnen, ist als das Sein der Erscheinung. Ist es selber eine Erscheinung? Das sieht zunächst so aus. Das Phänomen ist das, was sich manifestiert, und das Sein manifestiert sich allen in irgendeiner Weise, da wir darüber sprechen können und ein gewissens Verständnis davon haben. Somit muß es ein Seinsphänomen geben, eine Seinserscheinung, die als solche beschreibar ist. Das Sein wird uns durch irgendein Mittel des unmittelbaren Zugangs, Langeweile, Ekel usw., enthüllt werden, und die Ontologie wird die Beschreibung des Seinsphänomens sein, wie es sich manifestiert, d.h. ohne Vermittlung.« (Das Sein und das Nichts, 14)
Horst
„Versuch einer phänomenologischen Ontologie“ lautet (übersetzt) ja der Untertitel von Sartres Hauptwerk „Das Sein und das Nichts“ (1943). Phänomenologische Ontologie ist eine philosophische Disziplin, die sich beim Nachdenken darüber, was überhaupt ist, an das hält, was sich zeigt.
Das, was sich zeigt, ist das phänomenal Gegebene. Der Begriff Phänomen ist vom altgriechischen Verb phaínesthai hergeleitet, das so viel bedeutet wie „sichtbar werden, erscheinen“ (nach DUDEN, Band 7). Über die Phänomen-Befunde hinaus gibt das phänomenologische Philosophieren keine Erklärungen ab - es versucht sich auf diese Weise jeder metaphysischen (transzendenzphilosophischen) Spekulation zu enthalten.
In früheren Zeiten war die Ontologie, also die Lehre vom Sein und vom Seienden, eine metaphysische Grunddisziplin. Von der Metaphysik setzen sich zumindest einige Vertreter der philosophischen Phänomenologie wegen des neuen Anspruchs auf Wissenschaftlichkeit - know how statt know why - freilich in einem solchen Maße ab, dass gesagt werden kann: eine neue Metaphysik ist an die Stelle der alten getreten - mit Blick auf Sartre: ein „Existentialismus“ an die Stelle des „Essentialismus“, d. h. eine Demonstration von Seins-Weisen (zumal der menschlichen) an die Stelle der Demonstration von Seins-Gründen (zumal des göttlichen).
Sartre hat - weitgehend in Anlehnung an die philosophische Phänomenologie Edmund Husserls - in „Das Sein und das Nichts“ den atheistischen Humanismus neu begründet. Eine andere Begründung desselben gab ein Jahrhundert zuvor der Religionskritiker Ludwig Feuerbach in Anlehnung an die idealistische „Phänomenologie“ Hegels.