Bei diesem Interview klingt irgendwie Verbitterung über einen verlorenen Kampf raus. Schäubles Kampf. Die frage ist nur, wie lange möchte man ihn noch so weitermachen lassen? Italienische Methoden brauchen wir hier nicht.
Ich würde Herrn Schäuble zu gerne mal fragen, ob er weiss, was Steganographie ist. Ich denke mal nicht. Sonst würde er nicht erwarten, dass man von „klugen Terroristen“ etwas ausspionieren kann.
Ich würde Herrn Schäuble zu gerne mal fragen, ob er weiss, was
Steganographie ist. Ich denke mal nicht. Sonst würde er nicht
erwarten, dass man von „klugen Terroristen“ etwas
ausspionieren kann.
Seit Ende der 90er Jahre gibt es politische Bestrebungen, Verschlüsselungen und Verschlüsselungssoftware zu verbieten und/oder den Nutzer von Verschlüsselungen zu verpflichten, eine Decodierungsmöglichkeit beim Bundesdatenschutzbeauftragten zu hinterlegen. Bitte halte das nicht für einen Witz, derart bedepperte Ansinnen gab es tatsächlich. Insbesondere der frühere Innenminister Kanther war Verfechter der grandiosen Idee.
Niemand sollte sich wundern, wenn Herr Schäuble nächstens fordert, vor Versenden einer steganographisch verschlüsselten Nachricht die nicht manipulierte Bild- oder Audio-Datei bei irgendwelchen Dienststellen zu hinterlegen, damit die Herrschaften mitlesen können . Aber Spaß beiseite: Daß Herr Schäuble derart dämlich ist, nehme ich nicht an. Ich halte es für wahrscheinlicher, daß er schlecht informiert ist und ahnungslose Schranzen als Berater hat. Sonst müßten die Leute wissen, wie wirkungslos das Vorhaben ist und würden keine gesetzliche Regelungen bis hin zur Grundgesetzänderung in Erwägung ziehen. Immerhin sind Programme zur steganographischen Verschlüsselung weltweit erhältlich, so daß ein Krypro-Verbot ohnehin ein stumpfes Schwert ist und auch ein Verbot des Handels mit einschlägigen Programmen ins Leere greift.
Kaum jemand wird wirklich sensible Daten ungeschützt ins Internet schicken. Gleiches gilt gewiß für Leute, die terroristische Aktionen planen. Wenn Herr Schäuble dennoch behauptet, es ginge ihm um Terrorbekämpfung, sitzt er einem Irrtum auf oder führt anderes im Schilde.
Kaum jemand wird wirklich sensible Daten ungeschützt ins
Internet schicken. Gleiches gilt gewiß für Leute, die
terroristische Aktionen planen.
Ich stimme Deinem gesamtne Beitrag - insbesondere aber diesem Teil - zu.
Wenn Herr Schäuble dennoch
behauptet, es ginge ihm um Terrorbekämpfung, sitzt er einem
Irrtum auf oder führt anderes im Schilde.
Und was glaubst Du nun? Eher das erste oder eher das zweite? Wenn ich mir die gesamte politische Entwicklung so anschaue, dann drängt es mich stark in Richtung zweite Variante.
Bei diesem Interview klingt irgendwie Verbitterung über einen
verlorenen Kampf raus.
Ich bin gespannt, wann bei mir der Eindruck von spinnertem Gerede über „Cyer-Terrosismus“ in Angst vor der Wahrung meiner Grundrechte umschlägt…bisher ist das noch nicht der Fall. Ich bin gespannt wie lang noch.