Hallo Thomas,
> ich weiß nicht, ob du so etwas meinst:
> ISBN: 3826019326 Buch anschauen oder ISBN: 3487105136 Buch anschauen
Danke für die Hinweise! Wenn auf nicht-Formalisierbares als Grundlage verwiesen wird, sehr wahrscheinlich, ich werde morgen hineinschauen!
> :Aristoteles Organon,
> :das meiste, was darin gesagt wird von der heutigen Formalen
> Logik
> :erfasst wird
>
> Das sehe ich anders, denn z. B. die Kategorienlehre wird nicht
> erfasst, ebenso wie die rhetorischen Teile (Topik und Soph.
> Wid.).
Hm also die rhetorischen Teile möchte ich nun nicht dazurechnen. Aber in den Kategorien steht vieles, was man als formales Logiker ganz platt interpretieren kann. Bsp. 3. Kap,1b „Wenn etwas von Etwas als seinem Subjekt ausgesagt wird, so muß alles, was von dem Ausgesagten gilt, auch vom Subjekt gelten.“ Z.B. „Klaus ist ein Sinnenwesen“, wenn man sagt, daß Klaus ein Mensch ist und weiß, daß Menschen Sinnenwesen sind.
> :Hegels Logik
>
> Schau mal hier: http://www.phillex.de/logik.htm ; beantwortet
> der Hegelabsatz deine Fragen?
Nein, leider nicht.
> :Auch was „von der Existenz absehen“ heisst, ist mir noch nicht
> :klar. Und: habe ich eine Mengenlehre ohne Urelemente, gibt des
> :doch auch nichts, von dessen Existenz ich absehen müsste,
> :oder? Daher denke ich, daß die Problematik erst durch Aspekte
> :entsteht, die nicht zur engen Mengenlehre gehören.
>
> Bei Kant findet sich die schöne Sentenz, dass aus logischer
> Sicht sich wirkliche Taler nicht von vorgestellten Talern
> unterscheiden. D. h. für die Logik ist die reale Existenz
> unwichtig - und insofern abstrahiert sie von ihr.
Ich schließe daraus eher, daß zu sagen „von der Existenz der Taler absehen“ nicht Thema eines Logikers sein kann ;o) Die „reale Exitenz“ mag unwichtig sein, aber daß es so ist, weiß ich nicht auf Grund meiner Logik, denn als Logiker abstrahiere ich schon davon.
> :Welche Eigenschaft denn? Die einzige Eigenschaft könnte sein:
> :Teil der Menge zu sein. Aber damit würde Dein Satz sinnlos,
> :oder nicht?:
>
> Mit dieser Eigenschaft schon, aber die Mitarbeiter haben auch
> Eigenschaften, die in der Mengenlehre nicht thematisiert werden,
> z. B. tragen sie Kleidung, sie kommunizieren miteinander etc
Nochmals: Ich behaupte zu den Mitarbeitern muß nicht noch etwas hinzukommen, damit sie Teil einer Menge werden. Entweder es gibt eine Eigenschaft, die genau auf diese Mitarbeiter zutrifft, dann gibt es auch die Menge, ohne daß ich abstrahieren muß, oder es gibt sie nicht, dann kann ich aber vielleicht immer noch diese Menge angeben (z.B. durch Aufzählung; Übrigens lässt sich beweisen, daß es Mengen die, deren Elemente genau dann angegeben werden können (rekursiv entscheidbar), wenn ZFC widerspruchsvoll ist - passt das zu Deiner Vorstellung?).
> Und sie existieren eben auch im realen Leben.
Was aber ein Logiker nicht wissen kann.
> Wenn du die Menge
> aller Einhörner mit der leeren Menge identifizierst, dann setzt
> du einen empirischen Akt voraus, nämlich die Suche nach realen
> Einhörnern. Es gibt aber sehr wohl Einhörner, nämlich z. B. in
> Geschichten über Einhörner, also in fiktionaler Literatur. Deren
> Existenz aber ist von einer realen Existenz sehr verschieden.
> Also muss man verschiedene Arten von Existenz unterscheiden.
> Eine dieser Arten ist die reale Existenz. Und von dieser sieht
> die Mengenlehre ab.
Ich sehe nicht das Problem, wieso ich annhemen müsste, daß ich einen „empirischen Akt“ voraussetze und deswegen sehe ich auch nicht den Sinn einer Abstraktionstheorie.
> as ist ein Grund, warum ich davor zurückschrecke frohgemut,
> :z.B. von Abstraktionen zu reden: da kannes nämlich leicht
> assieren, daß man forhgemut behauptet, „Einhörner“
> :existierten unwirklich. Ich hingegen meine: Einhörner
> :existieren überhaupt nicht.
>
> Genau das habe ich versucht, eben zu erklären.
Aber oben behauptest Du, man müsse verschiedene Arten der Existenz unterscheiden und zwar offenbar so, daß Einhörner keine reale aber eine andere, sagen wir B-Existenz haben. Ich meine nun: der Sinn von „B-Existenz“ ist hinterfragbar - sogar soweit, daß die Berechtigung hier noch von Existenz zu sprechen, nicht mehr so klar ist (ich sage nicht, daß es keine Berechtigung mehr gibt, aber sie ist fragwürdig); hinegegen scheint Dir unbezweifelbar, daß B-Existenz eine Art von Existenz ist - den Grund hab ich noch nicht verstanden.
> :Ja, und ich halte die Position des Universalienrealismus für
> :naiv, weil es IMHO naiv ist zu glauben, daß man immer über
> :etwas (eine Entität) sprechen müsste, wenn man sinnvoll
> :spricht (ähnlich: „Es regnet.“ Also muß es eine Entität geben,
> :die da regnet.)
>
> Dann führt die These, dass Gott mich geschaffen hat, zum Beweis
> seiner Existenz. Das wäre ein induktiver Gottesbeweis. Induktion
> ist aber - wie du sicher auch weißt - niemals ein Garant für
> sichere Erkenntnis, sondern nur für mögliche.
Das geht mit zu Hoppladihopp!
Wenn ich Annehme, daß Gott mich geschaffen hat und ich von irgendwoher weiß, daß ich Existiere, dann weiß ich, daß Gott existiert - vorausgesetzt „Gott hat mich geschaffen“ ist nicht nur eine Redewendung wie bei „Es regnet.“, wo ich ja auch nicht annehmen muß, daß es das „es“ gibt, was da regnet. Ja, unter diesen Voraussetzungen habe ich einen Beweis unter der Annahme, daß Gott mich erschaffen hat. Ich könnte das aber formallogisch ableiten; warum Du das jetzt eine Indukation nennst, ist mir schleierhaft, denn ich habe eine gültige Dedkution durchgeführt.
> Ja, das ist ein bisschen kompliziert, das stimmt, zumal man wenn
> man etwa den Fiktionalismus (Vaihinger) heranzieht, merkt, dass
> bei Objekten nicht immer klar ist, ob etwas eine Eigenschaft
> oder der Träger der Eigenschaft ist. Vaihinger bringt das
> Beispiel, dass ein Stück Würfelzucker sowohl das Weiße mit der
> Eigenschaft „süß“ sein kann als auch das Süße mit der
> Eigenschaft „weiß“.
Ja, klingt nach Wortontologien. ähnlicher Fall: Es regnet. Vielleicht auch: Ich denke.
> :Jede Menge (von Objekten) vertritt ihre Elemente. Aber wozu
> :müssen Mengen das tun? Wieso müssen die so viel arbeiten und
> :auch noch Dinge vertreten?
>
> Nein, die Menge vertritt nicht ihre Elemente, sondern sie
> vertritt mit den Elementen etwas, was „außerhalb“ von ihr liegt.
Und ich dachte immer, die Elemente der Menge lägen in ihr Ja, da tauchen halt immer mehr Metaphern auf, viele Geschichten.
Aber um mal konkret zu werden: z.B. Die Menge der leeren Menge A enthält die leere Menge B. Was liegt denn „außerhalb“ der Menge A?
> :Also sind Physiker keine Menschen, sondern Begriffe
>
> Das sind sie nur, wenn man sie als logische Elemente
> betrachtet.
Nochmals:
Mein Argument war:
Du sagst:
>:Was ist also „eine Zusammenfassung“? Ich habe keine Ahnung.
>Eine Zusammenfassung ist eine vereinfachende Subsumierung.
> :Was ist eine „Subsumierung“?
> Eine Unterordnung eines Begriffes unter einen Oberbegriff.
Ich leite ab: eine Zusammenfassung von Physikern ist keine Zusammenfassung von Menschen, sondern die Unterordnung eines Begriffs unter einen Oberbegriff (abgesehen davon, daß entsprechend Komp, spätestens z.B. in ZFC, ein Oberbegriff absurd wäre, der „Element der Menge“ wäre). Also sind Physiker keine Menschen, sondern Begriffe - und dies nicht nur als mengentheoretisch erfasste, sondern für Deine Theorie, die die Mengenlehre einschliessen soll.
Ich sehe nicht, wie hier Platz für das hermeneutische „als“ beleiben könnte.
> :Also ich möchte keine Theorie, die Menschen als X nicht mehr
> :Menschen sein lässt, sondern nur noch Begriffe.
>
> Ich auch nicht, daher muss man die Mengenlehre aus meiner Sicht
> um die Realität, die sie nicht erfasst, erweitern.
Aber dann sind wir nicht mehr in der Mengenlehre Also in meiner Mengentheorie sind Menschen Menschen, in Deiner brauchen wir noch eine mir bisher unbekannte Theorie, die Menschen erst wieder zu Menschen macht.
mit bestem Gruß
Markus Beck