Was ist ein Marktversagenstatbestand?

Hallo!
Ja, also die Frage steht schon im Titel :smile: Google hat mich nicht wirklich schlauer gemacht, vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen! In meinen VWL-Unterlagen steht unter dem Punkt „Warum greift der Staat zunehmend auch in marktwirtschaftliche Ordnung lenkend ein?“:

„Marktversagenstatbestände. Bereiche, in denen mw. Regelung politisch unerwünschte Ergebnisse hervorbringt“

Jemand eine Idee, wie ich das verstehen soll? Dankeschön für jede Antwort :smile:
Grüßle
Julia

Hallo,

Punkt „Warum greift der Staat zunehmend auch in
marktwirtschaftliche Ordnung lenkend ein?“:

„Marktversagenstatbestände. Bereiche, in denen mw. Regelung
politisch unerwünschte Ergebnisse hervorbringt“

Jemand eine Idee, wie ich das verstehen soll?

unerwünschte Ergebnisse sind bspw. zu hohe Preise (Monopolstrukturen) oder fehlendes Angebot von als notwendig eingeschätzten Gütern und Dienstleistungen (klassischer Fall: Landesverteidigung, Hochwasserschutz).

Gruß
Christian

Dankeschön :smile:

Ich nehme die Gelegenheit war, auch einmal einen Antwortartikel zu schreiben:

Stobbe unterscheidet im Wesentlichen vier Fälle des Marktversagens, von denen seien zwei genannt:

Im ersten Fall werden, Güter, obwohl ein Bedürfnis nach ihnen besteht, durch die Privatwirtschaft nicht angeboten. Hierzu gehört auch das Nichtangebot öffentlicher Güter, die durch Nichtrivalität im Konsum und einer Nichtauschließbarkeit des Konsums vom einzelnen Konsumenten gekennzeichnet ist.

Der zweite Fall befasst mit der Produktion und dem Konsum von Gütern und wie hieraus bei Transaktionspartnern oder Dritten ein Schaden entstehen kann, der außerhalb des Marktes bleibt und mithin nicht in die Preise verrechnet wird. Man spricht in diesem Zusammenhang von negativen externen Effekten.

freundliche Grüße

MicLot

Stobbe:
Stobbe, Alfred: Volkswirtschaftslehre II, Berlin • Heidelberg • New York • Tokyo 1983

Nachgehakt… Transaktionsumfeld?
Wie sieht das eigentlich im Transaktionsumfeld aus?
Ich weiss ja, dass dort andere Spielregeln gelten als im Produktionsumfeld - aber sind Marktversagen davon unberührt?

Öffentliche Güter und Trittbrettfahrer:
Kann eine pareto-effiziente Transaktion aufgrund der Trittbrettfahrerproblematik nicht zustande kommen? Gibt es überhaupt „öffentliche Transaktionen“? Also „öffentliche Dienstleistungen“ klar kennt man, Behörden. Nur muß man die ja auch bezahlen, direkt und indirekt (X€ für den neuen Perso plus EK-Steuer). Gibt es hier welche, die man eigentlich bräuchte, die es aber nicht gibt weil niemand dafür zahlen würde? O.o

Monopole sind äußerst interessant, da gerade im TA sehr oft ganz einfach Preisdifferenzierung betrieben werden kann!

Bei Externen Effekten wird’s schon schwieriger.
Ist das ein Widerspruch zum Prinzip der Transaktion, wenn es einen externen Effekt gibt? Könnte es damit überhaupt Marktversagen geben?

Und bei asymmetrischer Information bin ich mir speziell für einen Markt, der lediglich aus Information besteht erst recht unsicher ob man da nicht schon ins Paradoxe käme… also der Bedarf für die Information wäre da, wenn die Information da wäre, ist sie aber nicht woher soll man dann wissen ob man Bedarf dafür hat - aber wenn man die Information hat, dann weiß man’s ja O.o

Gruss,
Michael

Öffentliche Güter und Trittbrettfahrer:
Kann eine pareto-effiziente Transaktion aufgrund der
Trittbrettfahrerproblematik nicht zustande kommen?

Das Gewässer zweier Fischer A und B wird durch eine Fabrik beeinträchtigt. Durch eine Zahlung von insgesamt 5 GE an den Fabrikanten könnte man ihn zum Bau einer Kläranlage bewegen. Die Verbesserung der Wasserqualität würde zu einem Zusatzgewinn von 4 GE für jeden Fischer bedeuten.

Mithin bestehen für die Fischer folgende Möglichkeiten:

  1. Strategie J: Kläranlage finanzieren
  2. Strategie N: Kläranlage nicht finanzieren

Der pareto-optimale Zustand ist erreicht, wenn beide finanzieren: beide erhalten einen Zusatzgewinn von jeweils 1,5 GE (-2,5+4). [Nash Gleichgewicht]
Ein quasi-pareto-optimaler Zustand ist erreicht, wenn einer finanziert und ein anderer nicht. Einer würde um -1 GE schlechter Gestellt werden, der andere würde um +4 besser gestellt werden.
Der schlechteste Zustand ist erreicht, wenn beide sich gegen die Finanzierung entscheiden würden.

Möglich sind alle Ausgänge. Denkt bereits einer von beiden allerdings an die Maximierung seines eigenen Vorteils: dominante Strategie -> ich finanziere nicht, der andere wird’s schon machen, so wird das Nash Gleichgewicht nicht erreicht.

Gibt es überhaupt „öffentliche Transaktionen“?

warum sollte die es nicht geben. Austausch von Gütern und Dienst-
leistungen sind auch im öffentlichen Sektor nichs abartiges…

Also „öffentliche Dienstleistungen“ klar kennt man, Behörden. Nur muß
man die ja auch bezahlen, direkt und indirekt (X€ für den neuen Perso
plus EK-Steuer). Gibt es hier welche, die man eigentlich
bräuchte, die es aber nicht gibt weil niemand dafür zahlen
würde? O.o

Als das kann so gesehen werden: manchmal findet zwischen Bürger und öffentlicher Hand ein unmittelbarer Leistungsaustausch statt, dann kann der unmittelbare Leistungsaustausch hinsichtlich seiner Pareto Effizienz gemssen werden. Grds. gilt: ein Leistungsaustausch wird nur dann zustande kommen, wenn er für beide einen Nutzen stiftet. Bei einem Leistungsaustausch liegt grds. Pareto Effizienz vor. Z.B. Staat beauftagt öffentliches Bauunternehmen.

Die Bereitstellung beispielsweise von öffentlichen Mussen, Theater, Volkshochschulen etc. ist nur durch staatliche Zuschüsse rentabel.
Volswirtschaftlich kannst du dir das so vorstellen:
relativ geringe Nachfrage bei treurem Angebot.
Die Nachfragekurve und die Angebotskurve schneiden sich nicht.
Der Preis, bei dem sich bei gegebener Nachfrage das Angebot lohnen würde liegt so hoch, dass keine Nachfrage mehr exisitert. Durch die Zuschüsse (Verschieben der Angebotskurve im Koordinatensystem nach links) kann die Leistung günstiger angeboten werden, so dass eine Nachfrage realisiert wird.

Es kommt also hier zu einem unmittelbaren Leistungsaustausch plus zu staatlichen Zuschüssen.
Der Leistungsaustausch ist grds. pareto-Effizient: ein Anlass zum Verkauf von Karten und Einkauf von Karten ist erst bei Nutzensteigerung gegeben.
Der Zuschuss kann als quasi-pareto effizient bezeichnet werden: das heißt, dass es der Allgemeinheit durch den Zuschuss besser geht (größeres Kulturangebot, mehr Freizeitmöglichkeit, Touristen, etc.), aber nicht jedem Einzelnen. In Summe ist allerdings der Nutzen der Allgemeinheit größer als die Nutzeneinbuße des Einzelnen.

Bei Externen Effekten wird’s schon schwieriger.
Ist das ein Widerspruch zum Prinzip der Transaktion, wenn es
einen externen Effekt gibt? Könnte es damit überhaupt
Marktversagen geben?

Nein, bei Leistungsaustausch wird dennoch für die beteiligten ein
effizienter Zustand erreicht. Externe Effekte sind Nebeneffekte des Handelns. Sie betreffen die nicht unmittelbar beteiligten. Liegt ein
externer Effekt vor, so bedeutet das also nicht, dass der Leistungaustausch ineffizient war sondern dass das Handeln für die Allgemeinheit ineffizient war.

Und bei asymmetrischer Information bin ich mir speziell für
einen Markt, der lediglich aus Information besteht erst recht
unsicher ob man da nicht schon ins Paradoxe käme… also der
Bedarf für die Information wäre da, wenn die Information da
wäre, ist sie aber nicht woher soll man dann wissen ob man
Bedarf dafür hat - aber wenn man die Information hat, dann
weiß man’s ja O.o

Aha… also: Bedarf für Information gibt es immer. Warum: Man kann nicht alles wissen, es existiert ein konstitutioneller Wissensmangel. Den kann man auch nicht abschaffen. Inwieweit der Staat dem entgegen wirken sollte? Das ist ein Kapitel für sich. Vielleicht gar nicht. Schließlich gibt es Freunde, Mundpropaganda, Unternehmen können sich selbst kommunizieren, es gibt privatrechtliche Verbraucherschutzorganisationen… die Frage ist vielmehr: ist der Staat als Informationslieferant effizienter als der Verbraucher…

Keine Ahnung, ob ich alles was du gefragt hast, so richtig verstanden
habe.

mit freundlichem Gruß

MicLot

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Dankeschön und gleich weitergefragt

Öffentliche Güter und Trittbrettfahrer:
Kann eine pareto-effiziente Transaktion aufgrund der Trittbrettfahrerproblematik nicht zustande kommen?

Möglich sind alle Ausgänge. Denkt bereits einer von beiden allerdings an die Maximierung seines eigenen Vorteils: dominante Strategie -> ich finanziere nicht, der andere wird’s schon machen, so wird das Nash Gleichgewicht nicht erreicht.

Das erinnert mich fast an das X-Y Spiel :smile:
Aber Du hast Recht, genau das wäre das Trittbrettfahrer-Problem.

Gibt es überhaupt „öffentliche Transaktionen“?

warum sollte die es nicht geben. Austausch von Gütern und Dienst- leistungen sind auch im öffentlichen Sektor nichs abartiges…

Ja, da hatte ich einen Knoten im Hirn :stuck_out_tongue:

Also „öffentliche Dienstleistungen“ klar kennt man, Behörden.
Gibt es hier welche, die man eigentlich bräuchte, die es aber nicht gibt weil niemand dafür zahlen würde?

Die Bereitstellung beispielsweise von öffentlichen Mussen,
Theater, Volkshochschulen etc. ist nur durch staatliche
Zuschüsse rentabel.

Volswirtschaftlich kannst du dir das so vorstellen:
relativ geringe Nachfrage bei treurem Angebot.
Die Nachfragekurve und die Angebotskurve schneiden sich nicht.
Der Preis, bei dem sich bei gegebener Nachfrage das Angebot
lohnen würde liegt so hoch, dass keine Nachfrage mehr
exisitert. Durch die Zuschüsse (Verschieben der Angebotskurve
im Koordinatensystem nach links) kann die Leistung günstiger
angeboten werden, so dass eine Nachfrage realisiert wird.

Genau das meinte ich. Dinge wie Theater könnten als Luxusgüter betrachtet werden und von daher wäre es kein klassisches Marktversagen, wenn sie wegen Angebot/Nachfrage Diskrepanz nicht als öffentliche Güter verfügbar wären.
Jetzt könnte man fast das Fernsehen heranziehen: die Öffentlichen machen Miese, die Privaten schaufeln sich reich. Vielleicht geht die Kosten/Nutzen Schere nur deswegen soweit auseinander, weil es eben überhaupt die öffentliche Leistung gibt?
Vielleicht würde ja einfach anders gewirtschaftet und die Leistung würde zur Verfügung stehen, wenn nicht „dank“ eines öffentlichen Eingreifens ein perverses Ratio entstanden wäre?

Zurück zum Thema: Du untermauerst ja gerade wunderbar, dass der Leistungsaustausch schon prinzipiell pareto-effizient ist, womit also im Transaktionsumfeld kein Marktversagen eintreten könnte, sehe ich das richtig?

Es kommt also hier zu einem unmittelbaren Leistungsaustausch
plus zu staatlichen Zuschüssen.
Der Leistungsaustausch ist grds. pareto-Effizient: ein Anlass
zum Verkauf von Karten und Einkauf von Karten ist erst bei
Nutzensteigerung gegeben.

Also wären eigentlich nur Fälle von öffentlichem Eingreifen ein Grund für die Nichteffizienz (Pareto-Ungleichgewicht) im Transaktionsumfeld?

Bei Externen Effekten wird’s schon schwieriger.
Ist das ein Widerspruch zum Prinzip der Transaktion, wenn es
einen externen Effekt gibt? Könnte es damit überhaupt
Marktversagen geben?

Nein, bei Leistungsaustausch wird dennoch für die beteiligten
ein effizienter Zustand erreicht. Externe Effekte sind Nebeneffekte des Handelns. Sie betreffen die nicht unmittelbar beteiligten.

Soweit war’s mir schon klar.

Liegt ein externer Effekt vor, so bedeutet das also nicht, dass der Leistungaustausch ineffizient war sondern dass das Handeln für die Allgemeinheit ineffizient war.

Genau das meine ich: kann sowas im Transaktionsumfeld passieren?
Also ich meine, wenn der Staat seine Finger drin hat passiert es immer wieder.
Aber gäbe es einen freien, unregulierten Markt - wenn eine Transaktion geplant wäre, deren unmittelbare Parteien vor einer Entscheidung stünden, die für Außenstehende ineffizient wäre: könnten doch die Außenstehenden zu der Entscheidung so beitragen, dass am Schluss für alle Beteiligten ein pareto-effizienter Zustand vorliegt:
Z.B. Supermarkt S und die Stadt haben sich auf den Bau einer Zufahrtsstraße geeinigt, die Anwohner A sind aber derart unglücklich darüber, dass ihnen die Nichterreichbarkeit von S mehr wert wäre als der Erwartungsnutzen von S beim Straßenbau: wenn sie in einem freien Markt an der Entscheidungsfindung beteiligt würden, könnten A in der Transaktion einen Anteil beisteuern, der in der Summe für alle Parteien besser ist als der Straßenbau.
Damit würde die Transaktion geändert, aber die neue Transaktion wäre pareto-effizient.

Also nochmal: liege ich richtig damit, dass in einem freien Transaktionsmarkt nicht passieren sollte, das externe Effekte zum Marktversagen (Abschluss einer letztlich pareto-ineffizienten Transaktion) führen?

Aha… also: Bedarf für Information gibt es immer. Warum: Man
kann nicht alles wissen, es existiert ein konstitutioneller
Wissensmangel. Den kann man auch nicht abschaffen.

Hier war mein Punkt eigentlich ein anderer: wären die Märkte frei, würden dann asymmetrische Informationen im Transaktionsumfeld zum Erreichen eines pareto-ineffizienten Zustands führen?
Meine Behauptung geht sogar so weit, dass allein dadurch, dass man eine Transaktion unter Zurückhaltung von Information abschließt, schon einen pareto-effizienten Zustand erzeugt wird:
Selbst wenn der Kunde K von Anbieter A wegen zurückgehaltener Information die Transaktion für einen höheren Preis abschließt als er bei vollständiger Information bezahlt hätte:
er hätte die Transaktion nicht abgeschlossen wenn es nicht ohnehin pareto-effizient gewesen wäre.
Ich rede jetzt natürlich nicht von Betrug, d.h. dem arglistigen Verschweigen von Sachmängeln (das hat nichts mit Pareto-Effizienz sondern mit Recht zu tun), sondern eher von sowas:
Produkt P hat Features F1,F2,F3 und F4.
K verlangt von A nur F1 und F2. Also verkauft A nur F1 und F2 an K und entfernt in P die Features F3 und F4 bzw. macht sie unbrauchbar. Diese Mehraufwände betreibt A nur, damit K im Upgrade-Fall neu kaufen muß.
K zahlt also für das schlechtere P genau so viel wie für die Vollversion, weil er nicht wußte, was diese kann.
Aber die Transaktion ist dennoch effizient - da K bekommt, was er bezahlt hat?

Will meinen, wenn im Transaktionsumfeld nicht gerade betrogen wird (Nichteinhaltung von Verträgen) - dann kommt doch immer eine pareto-effiziente Transaktion zustande, selbst wenn einer der Parteien wichtige Informationen fehlen? D.h. es wäre kein klassisches Marktversagen?

Gruß,
Michael

Hallo Michael!

Das ist kein Nash-GG! Das Nash-Gleichgewicht ist in diesem Fall, dass beide nicht zahlen, weil es für beide die Dominantestrategie wäre.(in der einfachen Form, man müsste noch die unterschiedlichen Machtverhältnisse und Informationslagen kennen)

Wenn beide Finanzieren ist der Zustand optimal! In diesem Punkt ist die Soziale Wohlfahrt maximiert. Dieser Punkt ist auch Paretoeffizient.
Wenn nur einer Finanziert, ist der Punkt zwar Paretoeffizient, aber der Weg dahin nicht. Er stellt keine Paretoverbesserung dar.

Aber ich glaube wir habe hier auch ein Begriffsproblem. ALSO: IN EINER PARETOEFFIZIENTEN ALLOKATION KANN MARKTVERSAGEN VORHERRSCHEN!

Schritt für Schritt!

In einer Situation, in der sich die Angebots- und Nachfragekurve nicht schneiden, wäre es nicht sinnvoll die Produktion zu subventionieren. Das wäre immer Ineffizient, weil der Grenznutzen (Zahlungsbereitschaft) immer niedriger ist, als die Produktionskosten! Theater ist außerdem ein NORMALES Gut!

ÖFFENTLICHE GÜTER hat nix damit zutun, ob es der Öffentliche Sektor(Staat) anbietet! Bei reinen öffentlichen Gütern liegt eine nicht-Rivalität und eine nicht-Ausschließbarkeit im Konsum vor.
z.B. Saubere Luft! Jeder darf Atmen! ich kann niemandem Verbieten zu Atmen! Und wenn ich atme gibt es keine beeinträchtigung der Luft(näherungsweise *g*)

Marktversagen heißt, dass die optimale Allokation nicht erreicht werden kann! z.B. durch Öffentliche Güter!

Wo ist das Problem? Öffentliche Güter werden auch ohne Staat bereitgestellt. Jedoch in suboptimaler Menge! Jeder Kauft nur soviel vom öffentlichen Gut, wie es ihn selber nutzt! Er beachtet dabei nicht, dass andere auch davon profitieren, wodurch er zu wenig nachfragt. Die anderen fragen nicht nach, weil sie ja schon den Nutzen haben von dem öff.Gut des ersten Konsumenten, und mehr nicht brauchen! Die SAMUELSON bedingung lößt das Problem. Öffentliche Güter sollten in dem Maße breitgestellt werden, dass die Grenzkosten gerade sie SUMME der Grenznutzen entspricht.

Das hat mit Luxusgütern NIX zutun!Luxusgüter führen nicht zu Marktversagen!

Nebenher gesagt, haben die öffentlich Rechtlichen Rundfunkanstalten ca. 6 Mrd € pro jahr zur Verfügung. Die RTL-Gruppe und sat1 prosieben machten zusammen ca. 4 Mrd € umsatz! (da ghören also RTL;RTL2,VOX,SAT1,PRO7,n24,ntv das sind die mir gerad einfallen)Dass heißt also an den Einnahmen kann es nicht liegen, eher an der schlechten Ausgabenpolitik!

Eine Freie Tauschwirtschaft ohne Transaktionskosten ist also immer Paretoeffizient!

Deine FRAGE war:
liege ich richtig damit, dass in einem freien Transaktionsmarkt nicht passieren sollte, das externe Effekte zum Marktversagen (Abschluss einer letztlich pareto-ineffizienten Transaktion) führen?

Externe Effekte führen immer zum Markversagen!!!
Güter mit positiven Externen Effekt(EE) werden strukturell zu wenig bereitgestellt, Güter mit negativen EE werden zu viel bereitgestellt.

Der Grund liegt darin, dass die Anbieter und Nachfrager die Externen Effekte ihres Handels nicht berücksichtigen! Warum auch? Sie werden dafür ja nicht belohnt oder bestraft!

UND nochmal Pareto! Das Paretokriterium ist ein sehr schwaches Kriterium! Bei einem unendlich ungesättigten Individuum,d.h. der immer ein Gut besser findet als alles anderen, egal wieviel er davon schon hat, ist es Paretoeffizient, wenn dieses Individuum alles besitzt, und alle anderen garnix(also verhungern)!

Meine Antowrt ist gerad etwas sehr Bruchstückhaft, weil hier vieles bei euch auf einmal durch einander Geworfen wurde!

Also wenn es etwas konkreter wird, antworte ich auch konkreter! :smile:))

Hallo an die Lesenden

Stimmt, das in Klammern gesetzte Nash Gleichgewicht war verkehrt.

Pareto Effizienz: ich habe mal einen Forschungsbeitrag eines Professors
gelesen, der zwischen Pareto Effizienz und quasi pareto Effizienz unterschiedet hat (Bericht von 2007). ich fand die Differenzierung sehr interessant und habe sie für mich übernommen:

Parteo Effizienz: maximale Wohlfahrt, Besserstellung aller Quasi Pareto Effizienz: nicht Besserstellung aller aber trotz Wohlfahrstverlust der einen führt es ingesamt zu einer höheren Wohlfahrt. z.B. wird diese Quasi Pareto Effizienz einer Einkommensumverteilung abverlangt. vereinfacht: Nimmt man den Reichen 100 GE und gibt das den Armen, so wird der Zusatznutzen für den Armen, der dafür Existenz notwendige Güter finanziert höher sein als der Nutzenverlust für den Reichen, der sich um den Betrag von 100 GE weniger Luxus leisten wird.

bei der Differenzierung zwischen normalen Gut und öffentlichen Gut, ging es nicht um volkswirtschaftliche Korrektheit sondern um die Interpretation eines mit Fragen überhäuften Textes. Und in dem Kontext ging es klar umd die Kategorien öffentlich rechtliche Güter und privatrechtliche Güter und nicht um den volkswirtschaftlichen Begriff des öffentlichen Gutes.

In einer Situation, in der sich die Angebots- und
Nachfragekurve nicht schneiden, wäre es nicht sinnvoll die
Produktion zu subventionieren. Das wäre immer Ineffizient,
weil der Grenznutzen (Zahlungsbereitschaft) immer niedriger
ist, als die Produktionskosten!

Würde man beispielsweise Theater nicht subventionieren, dann so die Literaturmeinung, würden sich Angebotskurve und Nachfragekurve nicht schneiden. Das Angebot sei in diesem Fall so teuer, dass keine Nachfrage zustande kommt. Allerdings hält die Allgemeinheit die Subvention von Theater dennoch für effizient. Und zwar effizient im Sinne von quasi pareto Effizient. Nicht im Sinne von Pareto Effizienz. Es wird hier zur Steiglerung des kulturellen Nutzens eine Umverteilung befürwortet, die für diejenigen, die nicht ins Theater gehen, zu Nutzenverlust und für diejenigen, die ins Theater gehen, zu Zusatznutzen führt. Dieser Zusatznutzen (für das ins Theater gehende Individuum, für die Attraktivität der Stadt etc) soll nach vorherrschender Meinung höher sein, als der Nutzenverlust des Einzelnen.

so viel zu diesem Denkansatz, den ich sehr interessant finde.

noch einmal in Kürze:

Effizienz = pareto Optimalität ODER quasi pareto Optimalität
für Tausch gilt immer: pareto Potimalität
für alles andere: quasi pareto Optimalität oder Ineffizienz,
pareto Optimalität bedeutet maximale Wohlfahrt, alle werden besser gestellt.
quasi pareto Optimalität bedeutet, dass die Nutzenverluste geringer
sind als der zusätzlich gestiftete Nutzen

Sehr viel mehr, Modano, wollte ich nicht sagen. Wollte im Wesentlichen lediglich auf diesen interessanten Denkansatz hinweisen, der grds. nicht im Fach Volkswirschaftslehre gelehrt wird.

Die Argumentation staatlichen Handels mit einer dieser beiden Effizienzkriterien ist sicherlich problematisch. Grund: wer kann schon
in einer komplexen Gesellschaft vorhersagen, wie hoch genau die Nutzeneinbuße und wie hoch die zusätzlichen Nutzen sein werden?

mit freundlichen Grüßen

MicLot