vielleicht kann mir einer von euch weiterhelfen. Und zwar geht es um silikonfreie bzw. silikonreduzierte Bereiche in der Industrie. Ich habe selbst im Netz nach Definitionen gesucht, jedoch ohne Erfolg. Kann mir einer von euch schreiben, wodrauf in solchen Bereichen geachtet werden soll, bzw. wie diese definiert sind(DIN,iso)? Oder mir einen informativen Link schreiben?
Moin,
tut mir leid, aber mit der Frage kann ich leider gar nichts anfangen.
Was bitte versteht Du unter ‚Silikonfrei‘?
Gandalf
Was bitte versteht Du unter ‚Silikonfrei‘?
Hallo Gandalf,
mir fallen da auch bloss naturbelassene Frauenbrüste ein.
Gruss Reinhard
Moin zusammen,
zum Beispiel bei Lackierprozessen in der Automobilindustrie sollte Silikonfrei gearbeitet werden.
Prinzipiell wuerde ich vermuten, da viele Silikone unter anderem als Trennmittel verwendet werden dabei allerdings industirelle Prozesse Stören können in dem sie auf die Qualität und Performance z.B. (Haftung, Störung der Oberflächen (Lackindustrie)) der Produkte einfluss haben.
Und für solche Störungen reichen schon kleinste Mengen. Und sollten Silikone in solche Prozesse gelangen ist der Aufwand relativ groß diese wieder zu eliminieren.
Gruß
Slam
lackbenetzungsstörend
Was bitte versteht Du unter ‚Silikonfrei‘?
Schon geringe Ausgasungen von Silikonen können in der Lackiererei zu unschönen Ergebnissen führen. Besonders die Automobilhersteller sind da äußerst zickig - aus gutem Grund.
Gruß
Stefan
Im Bereich Pharma, Gefriertrocknung, kann Silikondampf aus den Pumpenölen sehr stören.
Udo Becker
Hallo Namenloser
Wie bereits erwähnt, können schon geringste Spuren von Silikonen den Lackierprozess empfindlich stören. Deshalb sind Lackierstraßen in der Automobielindustrie als „silikonfreie Bereiche“ definiert. Dort sich aufhaltende Personen dürfen z.B. keinen Haarspray (oft silikonhaltig) benutzen. Es dürfen beim Bau mechaniscer und elektrischer Einrichtungen keine Bauelemente oder Kabel benutzt werden, welche in irgendeiner Form Silikone enthalten. Selbstverständlich sind auch silikonhaltige Schmierstoffe verboten. Die Automobilfirmen sind da äußerst pingelig und bei Verstößen schnell mit satten Schadenersatzforderungen bei der Hand.
Gruß merimies
Danke erstmal für die Antwort!
Ich suche eigentlich eine genaue Definition, sprich irgendeine Seite wo steht, welche Maßnahmen getroffen werden müssen um einen solchen Bereich einzurichten…
Moin,
wenn wir mal von der Automobilindustrie ausgehen, heißt das schon beim Bau ein Lackiererei dürfen zum beispiel keine Dichtungen in Leitungen eingestzt werden die silikonbehaftet sind. Stichwort: Silikone als Trennmittel. Das gilt eben auch für alle anderen Materialien (Rohre, Pumpen, Schläuche)die verbaut werden, sofern sie direkt mit dem Lackmaterial oder in den Lackierstrassen eingestzt sind. Im Betrieb geht es dann natürlich auch darum eben nur silikonfreie Verbrauchsmaterialien einzusetzen. Also Betriebskleidung, Handschuhe, Schleifmittel, Betriebsmittel wie Öle, Schmierfette für die Förderbänder usw.
Um mal ein Bsp zu nennen woher eine Quelle kommen kann. Du kennst sicher die Erfrischungstücher die man in Kantinen/Kisosken bekommt wenn man z.B. ein halbes Hähnchen isst. Diese entalten teilweise auch Silikone die für einen Lackierprozess störend sind.
Um das sicherzustellen werden eben alle Betriebsstoffe usw auf ihre Verträglichkeit abgeprüft, bzw. die anforderung an den Lieferanten ist silikonfreiheit, die dieser auch zu garantieren hat. Sollte da jemand mal ein Fehler unterlaufen, kann das sehr schnell sehr teuer werden. Wenn so eine normale Anlage 1000 Autos am Tag ausspuckt, die nachgearbeitet werden muessen, oder im Extremfall die Anlage steht, dann steht 2-3 Stunden das ganze Werk. Und das sind dann schnell mal ein paar Euro Zusatzaufwand.
Gruß
slam
Danke erstmal für die Antwort!
Ich suche eigentlich eine genaue Definition, sprich irgendeine
Seite wo steht, welche Maßnahmen getroffen werden müssen um
einen solchen Bereich einzurichten…
Hallo Paul
Ich suche eigentlich eine genaue Definition, sprich irgendeine Seite wo steht, welche Maßnahmen getroffen werden müssen um einen solchen Bereich einzurichten
Den Maßnahmenkatalog findest Du in den Betriebsmittelvorschriften der einzelnen Automobilwerke, welche den Anlagenbauern zusammen mit den Ausschreibungsunterlagen für den Bau von Produktionsanagen im Bereich von Lackierereien zugänglich gemacht werden.
Darin wird von den Firmen die zusicherung verlangt (mit Unterschrift), bei der Errichtung von Lackierstraßen absolut keine Bauelemente und Hilfsstoffe zu verwenden, welche Silikon in irgendeiner Weise enthalten. Außerdem muss durch geeignete Maßnahmen, z.B. organisatorischer Art, sichergestellt werden, dass zu keinem Zeitpunkt irgendwelches silikonhaltige Material in die Produktionsräume gelangt, in welchen die Karosserien lackiert oder für die Lackierung vorbereitet werden.
Mitte der 70er Jahre traten bei der Lackierung von Automobilen unerklärliche Lackierfehler auf. Eine eingehende Untersuchung zeigte, dass diese von Silikonspuren auf der zu lackierenden Oberfläche herrührten, welche aus dem Haarspray von Mitarbeiterinnen stammten. Danach wurde erst die Benutzung von Haarspray für alle mit dem Lackierprozess in Berührung kommenden Mitarbeiter/innen verboten (in der Betriebsordnung) und anschließend die Verwendung von (auch kleinsten) Bauteile und Hilfsstoffen, welche Silikon enthielten, bei Errichtung und Betrieb der Anlage. Das führte anfänglich zu Problemen bei den Anlagebauern, denn wo in einem Katalog war erwähnt, ob z.B. die Isolierung bzw der Spulenkörper eines Schaltschützes Silikon enthält.
Soviel mir bekannt ist, gehören weder die Betriebsordnung noch die Betriebsmittelvorschriften zu den Dokumenten, welche die Automobilwerke im Netz veröffentlichen.
Gruß merimiesS