Was ist ein Stellungskrieg?

Hallo liebe Leute,
ich habe eine Frage zu Kriegsführung und geschichtlichem Wissen. Undzwar behandeln wir gerade das Thema Krieg und es ging in der letzten Unterrichtsstunde um den so genannten Stellungskrieg. Da ich krank war, muss ich das nachholen. Habe ich denn richtig verstanden, dass es bei dieser Art von Kriegsführung lediglich um ein Aufrüsten beider Seiten geht, es jedoch nicht zu körperlichen Auseinandersetzung kommt?
Es wäre schön, wenn mir das jemand erklären könnte.
Liebe Grüße
Josef

Guten Tag Josef,
ein Stellungskrieg entsteht aus der Situation heraus. D.h. die Kriegsgegner haben sich so inenander verzahnt, dass eine Bewegung nicht mehr möglich ist. Beide Parteien haben eine Front (imaginäre Linie zwischen den Gegnern) an der es wenig räumliche Bewegung gibt. Diese Situation hat sich z.B. im ersten Weltkrieg zwischen Frankreich und Deutschland entwickelt. Verdun bitte mal als Stichwort nachlesen.
Die Folgen sind Materialschlachten in denen die Gegner sich gegenseitig abnutzen.
Da beide Parteien in Ihren „Stellungen“ (Schützengräben und Erdlöchern) festsitzen, spricht man von einen Stellungskrieg. Das Gegenteil ist die Kriegsführung in der Bewegung, bei der die Truppen sich zügig im gegnerischen Raum bewegen und strategische (d,.h. kriegsentscheidende)Ziel erreichen und somit dem Gegnerstaat die Handlungsfähigkeit entziehen.
Abschliessend:
Das Miteinander von Staaten besteht aus Frieden - Kriese und Krieg mit jeweils fließenden Übergängen.
Aufrüsten ist eine Kriegsvorbereitung und gehört eindeutig in die Phase der Kriese, erst die militärische Auseinandersetzung eröffnet den Krieg. Hierbei reicht es schon, dass ein Staat den anderen in seinen Daseisbereichen (Handel, Versorgung etc.) einschränkt. Ein Stellungskrieg ist erst möglich, wenn sich Truppen gegenüber stehen.
Mit vielen Grüßen,
Jörk Lichte

Hallo Josef,
Es kommt in diesem Krieg nicht wirklich zu mehr Aufrüstung als in Anderen, jedoch werden die Grabensysteme die bei einem Stellungskrieg ausgehoben werden ständig vergrössert und verbessert.
Stellungskriege lösten das alte System ab, bei dem die beiden Heere sich aufeinander zubewegen und dann aus unmittelbarer Nähe das Feuer eröffnen, da dies mit Gatlings und solchen Waffen zur reinen Abschlachterei geführt hätte.
Durch die Einführung der Wehrpflicht konnten auch erstmals grosse Gebiete gehalten werden, wie man z.B. bei der Ost/Westfront im WW II gesehen hat.
Also werden an den Fronten entlang Grabensysteme ausgehoben um die Soldaten optimal zu schützen und ein schnelles vorrücken zu verunmöglichen. Die Gegenseite tat das selbe, also hatte man 2 verschanzte Kontrahenten, die sich nur langsam vorwärts bewegen konnten.
Man versuchte mit Flammenwerfern, Artillerie und Gas Bewegung in den Stellungskrieg zu bringen, was jedoch nicht gelang.

Ich hoffe ich konnte helfen,

Liebe Grüsse Joël