Was ist ein Tafelapfel?

Hallo,

natürlich kann man alle Äpfel auf den Tisch stellen, aber Tafelobst sieht eben besonders schön aus.

Aber Äpfel kann man weiterverarbeiten, z.B. zu
Apfelbrei http://www.chefkoch.de/rs/s0/apfelbrei/Rezepte.html (das kann man zu Pfannkuchen servieren oder zu Yoghurt oder Schuppnudeln oder anderen Kartoffelrezepten und vielem mehr)
Apfelkuchen http://www.chefkoch.de/rs/s0/apfelkuchen/Rezepte.html
Apfelpfannkuchen http://www.chefkoch.de/rs/s0/apfelpfannkuchen/Rezepte.html

Äpfel kann man auch bei Fleischgerichten beifügen. Oder man kann sie karamellisieren oder glacieren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Und natürlich gibt es http://www.stoeffche.de/gesund.html , ohne den die hessische Kultur um einiges ärmer wäre. In Frankreich gibt es Cidre und England Cider aus Äpfeln.

Guten Appetit!

Siboniwe

Hallo Siboniwe,

Normalerweise sehen die Tafeläpfel schöner aus als andere Äpfel. Richtig?

und ist „www.chefkoch.de“ eine Webseite, auf dem man kochen lernen kann? Dann kann ich deutsches Essen machen lernen. :smile:

Vielen Dank und liebe Grüße
nyan

Hallo,

davon möchte ich abraten. Auf Chefkoch kann jeder schreiben, was man vielen Rezepten auch anmerkt. Dort wimmelt es von schnellen „Gerichten“, die im wesentlichen aus Fertigprodukten bestehen und nichts, aber auch gar nichts mit kochen zu tun haben - geschweige denn mit deutscher Küche.

Wenn Du Dir online Rezepte anschauen willst, dann besuche lieber Seiten wie http://www.essen-und-trinken.de, http://www.kochplaner.de, https://www.rewe.de/rezepte/ oder http://www.brigitte.de/rezepte/rezepte/.

Die Rezepte, die Du dort findest, wurden von Redaktionen erstellt und greifen in der Regel auf vernünftige bzw. frische Zutaten zurück.

Gruß
C.

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Hallo C,

Es ist sehr nett von dir! Vielen Dank für die Internetseiten! :smile: :smile:

Liebe Grüße
nyan

Vergessen hat @anon73739668 das beste: Calvados :smile:

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Hallo nyan,

ich will Dir noch das „übersetzen“:

Du kannst das so auflösen:

Apfel einer Sorte. Diese Sorte ist dafür geeignet, sie unmittelbar zu verzehren.

„unmittelbar“ = ohne Umwege, hier: ohne Verarbeitung
„verzehren“ = essen

Also: Ein Tafelapfel ist ein Apfel, den man direkt essen kann, weil er gut schmeckt und gut aussieht.

Die „Tafel“ ist hier ein gedeckter Tisch. Man sagt das aber nur bei einem vornehmen Essen oder einem Fest für viele Leute.

Viele Grüße,

Jule

Hallo Jule,

deine Antwort ist sehr detalliert und die Sprache ist für mich auch einfach zu verstehen!

Jetzt weiß ich ziemlich klar! Vielen Dank und schönen Tag! :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Beste Grüße
nyan

Hallo,

Ab dem Frühmittelalter gab es den Tafeltisch. Zwei Böcke auf welche lose Bretter gelegt wurden, welche bei Verwendung noch mit einem Tuch bedeckt wurden.
Tafeltische fand man aber vor allem in der gehoberen Gesellschaft und bei Festen.

Bauern hatten Tische mit geschnitzten Vertiefungen, welche als Suppenteller dienten.

Eine Tafel ist eine Platte. Ein Brett ist lang und schmal, eine Tafel geht von den Proportionen mehr in Richtung eines Quadrates. Die Wandtafel kennt man aus der Schule, dann wären noch die Schalttafeln, welche auf einer Platte aufgebaut sind. Grosse Blechplatten, meistens das Format wie es aus dem Walzwerk kommt, nennt man auch Tafeln. In der Schweiz und Österreich werden (Verkehrs-)Schilder auch als Tafeln bezeichnet.

Wenn der Hausherr das Essen beenden wollte, lies er die Tafel wegtragen, daher der Begriff; „Die Tafel aufheben“.

MfG Peter(TOO)

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O
Gott, hast du noch nichts verstanden? :rage:

Hallo Peter,

danke für die bildhafte Ergänzung! Nyan lernt Deutsch, deswegen habe ich meine Erklärung möglichst einfach und gut verständlich gehalten.

Viele Grüße,

Jule

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??? Nee, mit Sicherheit nicht.
Kochen ist Passion, Interesse, Verstehen - kochen – schlemmen.
Das können einige oder viele nur mit Bilder, als ob die was aussagen.
Hatte ich mal als Anfrage „ …und wie soll ich kochen ohne Bild“ :sob:

Hallo Claude,

nyan ist Chinesin und lernt Deutsch. Sie hat dafür meine volle Hochachtung. Ich finde es alles andere als einfach, eine so fremde Sprache zu lernen, und halte es für sinnvoll, wenn sie nachfragt, ob sie die teils komplexen Antworten richtig verstanden hat.

Bitte mecker erst dann weiter, wenn Du fließend Chinesisch sprichst. Danke.

Jule

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Hallo,

es gibt Apfelsorten, die nicht für den direkten Verzehr gedacht und geeignet sind.
Früher hatte man auch im Garten Äpfel, die Lagerfähig waren und frisch nicht so gut schmeckten. Man konnte sie auf dem Dachboden bis zum nächsten Frühjahr lagern, wo sie immer süßer und schrumpeliger wurden. Ebenso gab es Einkochäpfel (und -birnen), die frisch sehr hart waren aber beim Einkochen nicht so zerfielen und dann gut schmeckten.
Solches Obst war für die private Voratshaltung gezüchtet worden. Früher konnte man im Winter und Frühjahr keine frischen Äpfel kaufen und auch Konserven wurden überwiegend selbst hergestellt. Aus der Zeit stammt der Begriff „Tafeläpfel“.
Diese Arten sind heute kaum noch zu finden und der Begriff Tafelapfel inzwischen eigentlich überflüssig, da man kaum etwas anderes kaufen kann.

Gruß, Paran

Hallo nyan,

fast richtig.

Die Äpfel, die man im Supermarkt oder auch auf dem Markt kaufen kann, sind alle „Tafeläpfel“ oder im Sammelbegriff zusammen mit Birnen, Kirschen und anderen „Tafelobst“.

„Mostäpfel“ und „Mostbirnen“ sind eine Besonderheit aus der Gegend im Süden, wo Gudrun und ich herkommen: Das sind Apfel- und Birnensorten, die nur für das Pressen von Most und das Gewinnen von Apfelwein und Obstschnaps geeignet sind (und dafür besonders gut geeignet), die man aber nicht gut direkt essen kann. Es ist nicht nur die Säure (Gerbsäure oder Tannin), sondern auch die anderen Aromen und die Konsistenz der Früchte, die sie zum „Mostobst“ machen. Die am meisten verbreitete Mostbirne, die Sorte „Gelbmöstler“, macht wunderschöne, sehr große Bäume, die aber mit der Modernisierung der Landwirtschaft sehr selten geworden und fast verschwunden sind. Die sehen so aus:

http://static2.tagblatt.ch/storage/org/4/3/7/2539734_0_48d8c57a.jpg?version=1444612279

„Wirtschaftsobst“ ist ein allgemeinerer Begriff. „Wirtschaftsobst“ sind auch Sorten, die für Tafelobst geeignet sind, aber dann zum Beispiel von Hagelschlag beschädigt sind oder auch nur wegen der mechanischen Ernte nicht als Tafelobst verkauft werden können. Auch wenn Äpfel gut reif und süß sind, aber zu klein geworden sind, weil zu viele an einem Baum gelassen wurden oder weil zu wenig Wasser da war, werden sie als Wirtschaftsobst mit einfachen mechanischen Verfahren geerntet und verkauft.

Es gibt auch noch Äpfel, die nur deswegen kein Tafelobst, sondern Wirtschaftsobst sind, weil sie nicht von den modernen, sehr kleinen Bäumen kommen, sondern von richtigen großen Apfelbäumen, mit denen Obst bis ungefähr 1950 produziert wurde. Diese Wiesen mit groß gewachsenen Bäumen nennt man „Streuobstwiesen“, sie sind nicht nur schön zum Anschauen, sondern auch sehr wertvoll, weil viele Arten von Tieren darin leben. Leider kann man heute die Ernte dieser Äpfel als Tafelobst nicht mehr bezahlen, weil die Stundenlöhne zu hoch sind. Deswegen werden sie nur noch von den Bäumen geschüttelt und dann als Wirtschaftsobst vor allem zu Apfelwein und Schnaps verarbeitet. Diese Streuobstwiesen sind bei der Blüte und im Herbst mit reifen Äpfeln wunderschön:

http://www.hofmosterei-carstensen.de/bilder/streuobstwiese.jpg

Und man findet auf diesen Streuobstwiesen Apfelsorten, die es im Handel als Tafelobst schon lange nicht mehr gibt. Hier ist eine Liste von alten Apfelsorten - nur ein Teil von vielen anderen, die es früher gab - zum Anklicken mit Bildern und Beschreibungen: http://www.sortengarten-burgenland.at/sorten/aepfel:alle_aepfel

Man kann dort gut sehen, dass ein Wirtschaftsapfel nicht nur ein saurer Apfel ist.

Schöne Grüße

MM

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Nixda - Obstler!

Hallo Nyan.

Tafelobst ist ein Wort, dass man fast nur benutzt, wenn man den Unterschied zwischen den verschiedenen Obstsorten zeigen will.

Wenn du ein Obsthändler bist, dann musst du jeden Tag dieses Wort benutzen, weil das wichtig für deinen Beruf ist.

Wenn du im Geschäft Obst kaufen möchtest, benötigst du dieses Wort nicht.
Ich glaube, dass viele Menschen nicht wissen, was Tafelobst genau heißt.

Wenn du ein Bauer bist und Obstbäume hast, dann hast du nach der Ernte viele Äpfel.

Einige Äpfel sehen gut aus, man kann sie im Geschäft verkaufen und direkt essen, weil sie reif und lecker sind.
Diese Äpfel kommen direkt auf „die Tafel“, das ist ein älteres Wort für „Esstisch“. Man benutzt das Wort „Tafel“ nicht mehr oft für einen Esstisch. Es klingt vornehm.

Andere Äpfel sehen nicht schön aus. Vielleicht sind sie auch noch sauer, weil sie noch nicht ganz reif sind oder weil es eine bestimmte Obstsorte ist, die immer sauer oder sehr hart ist. Diese Obst nennt der Fachmann Wirtschaftsobst.

Das Wort musst du dir nicht merken, dass kenne nur Fachleute, die mit Obst handeln!

Dieses Obst kauft man nicht im Geschäft. Man kann dieses Obst aber benutzen, um daraus andere Lebensmittel zu machen. Äpfel kann man kochen und zu einem Brei machen. Das ist dann Apfelmus. Damit das besser schmeckt, kommt da oft noch Zucker herein.
Aus Wirtschaftsobst kann man auch Saft machen. Denn es ist egal, wenn Äpfel nicht schön aussehen, wenn man daraus Saft macht.
Saures und hartes Obst ist oft lange haltbar. Dann kann man es an einem kühlen Ort aufbewahren, zum Beispiel im Keller. Man kann es dann nach Monaten gut essen, weil es dann weicher und süßer ist. Früher hat man das oft gemacht.
Auch Obst, dass man nur noch Tieren zum Essen geben kann, nennt man Wirtschaftsobst.

Die dritte Obstsorte nennt man Industrieobst. Man daraus Industriealkohol (nicht zum Trinken, sondern für Chemiewerke), Pektin (ein Geliermittel), Vitamin C oder auch Fruchtzucker machen. Dieses Obst kann auch faule Stellen haben, es darf auch sehr weich (matschig) oder kaputt sein.

Wie ich schon schrieb:
Tafelobst ist ein Fachbegriff, den man selten benutzt. Denn Obst, was du im Supermarkt kaufst, kannst du fast immer sofort essen. Deswegen lässt man die Bezeichnung „Tafelobst“ fast immer weg. Jeder weiß ja, dass man die Äpfel vom Supermarkt direkt essen kann.

Wirtschaftsobst und Industrieobst sind Wörter, die nur Fachleute richtig kennen und oft benutzen.

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  • aus Liebe zu meiner alten Heimat und zu der seit vielen Jahren untergegangenen Welt der schwäbischen Bauerndörfer erzähle ich Dir noch die Geschichte von der Apfelsorte „Jacob Fischer“.

Jacob Fischer war ein Bauer, der vor hundert Jahren auf diesem kleinen Bauernhof in Steinhausen an der Rottum lebte:
http://www.schwaebische.de/cms_media/module_img/2051/1025749_1_article660x420_1025749_1_org_B993114830Z.1_20140401105721_000_GRP34EB07.1_0.jpg
Er hat einmal, als er an einem Sonntag spazieren ging, am Waldrand einen zufällig dort gewachsenen ganz jungen Apfelbaum gefunden. Dieser Apfelbaum fiel ihm auf, weil er kräftig aussah und schöne gleichmäßige Blätter hatte. Er grub ihn aus und pflanzte ihn auf die Streuobstwiese bei seinem Bauernhof.

Ein paar Jahre später fing der Baum an, Äpfel zu tragen, und diese Äpfel waren nicht nur groß und hatten eine schöne Farbe, einen feinen Duft und ein zartes Fruchtfleisch, sondern sie wurden vor allem ziemlich früh reif - das ist da oben in der Gegend von Biberach ganz wichtig, weil auf 600 Meter Höhe der Frühling spät kommt und der Sommer oft nicht sehr warm ist. Jedenfalls war dann ungefähr 1925 bis 1955 die Apfelsorte „Jacob Fischer“, die nach dem Bauern benannt wurde, der ihn gefunden hatte, in der Gegend südlich von Stuttgart bis in die Schweiz eine wichtige Sorte von Tafel- und Wirtschaftsobst.

Äpfel einer Sorte werden vermehrt, indem man junge Zweige von einem Baum mit einem anderen Baum verbindet. Auf diese Weise können aus einem einzigen Baum viele Hunderte andere werden. Das Besondere an der Sorte „Jacob Fischer“ ist, dass der Baum, den der Bauer Jacob Fischer im Jahr 1903 am Waldrand gefunden hat, heute noch steht und lebt. Er ist inzwischen ungefähr 115 Jahre alt und dreizehn Meter hoch. Der Apfel „Jacob Fischer“, ein Geschenk des Zufalls für einen Bauern mit offenen Augen, sieht so aus:
http://www.biberach.de/typo3temp/pics/8f4790f9c8.jpg

Schöne Grüße

MM

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Hi,

nein, so ist es nicht.
Die verschiedenen Sorten bei den Tafeläpfeln unterscheiden sich alle nach Säuregehalt, nach Aroma und nach Konsistenz.
Da gibt es die ganze Bandbreite zwischen sußen und säuerlichen Sorten.
Und jeder Mensch bevorzugt eine andere Sorte, die genau seinem Geschmack entspricht, Mir z.B. ist die Sorte „Granny Smith“ (das ist ein Tafelapfel) viel zu sauer, hingegen die eingangs von Dir genannte Sorte „Pink Lady“ esse ich sehr gerne. Heute habe ich im Supermarkt die Sorte „Pinova“ eingekauft.
Welche Apfelsorten gibt es denn dort, wo Du lebst?

Die genannten Mostäpfel dagegen kann man nicht essen. Wenn Du in solch einen Apfel hineinbeißt, dann verziehst Du Dein Gesicht und spuckst das abgebissene Stück sofort wieder aus. :wink: Das Endprodukt aus diesen Äpfeln (Apfelsaft oder Apfelmost=Apfelwein) ist aber sehr lecker! :wink:

Das heißt, alle Äpfel, die ich im Supermarkt kaufen kann, nennen wir „Tafeläpfel“?

Ja, genauso ist es.

Gruß

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Gut gebrüllt, Löwin! :thumbsup:

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Hallo Nyan,

den Begriff Tafelobst / Tafelapfel verstehen viele Deutsche in der Umgangssprache schon nicht und verwenden ihn eigentlich auch nicht immer richtig. Auch im Handel wird er nicht einheitlich verwendet und auch oft als Werbebegriff gesehen.

Tafelobst ist grundsätzlich Obst, das man so, roh, unverarbeitet essen kann. Die Kombination Tafel* findest du auch bei anderen Obstsorten oder allgemein eben mit der Kombination *obst. Es gibt auch Tafelbirnen, Tafeltrauben, Tafelkirschen…

Wenn man Obst verarbeitet zu Saft (Most) oder erhitzen muss (Backen, Kochen (Marmelade, Kompott, etc.) dann sind das Verwendungen, die man nicht mehr als Tafel* bezeichnet. Das heißt aber dann nicht, dass man dieses Obst nicht auch so essen kann! Das Eine schließt das andere nicht aus. Wozu man welches Obst verwenden kann, hängt von der Art und Sorte ab.

Beispiel: Der Boskop ist eine alte, bekannte, stark säuerliche Apfelsorte, der sich super eignet für Saft zum Backen und für Kompott. Das wären also alles Verwendungen, die nicht Tafel* sind. Weil er roh sehr sauer ist, mögen in die meisten Menschen nicht roh essen. Dennoch kann man ihn roh essen, man kann ihn also als Tafelapfel bezeichnen. Im Supermarkt würde man das aber eher selten finden, weil so ein saurer Apfel eher für Liebhaber als Tafelapfel gilt.

Quitten (zumindest die ganzen Sorten, die in Mitteleuropa angebaut werden), sind nicht zum Rohverzehr geeignet, also kein Tafelobst. Esskastanien müssen auch erhitzt werden, also ach keine Tafelfrucht. Das sind also mal Beispiele, wo das für die ganze Frucht gilt.