Hallo und guten Morgen. Kürzlich habe ich ein Gespräch zwischen zwei Müttern verfolgt, die von der sogenannten ADHS-Therapie ihrer Kinder sprachen. Würde mich über eine kurze Erklärung freuen. MvFG und vielen Dank im Voraus.
Hallo Haruscha,
eine sogenannte ADHS-Therapie gibt es nicht. AD(H)S birgt viele unterschiedliche Probleme, die so individuell sind wie der Mensch selbst. So ist natürlich vorrangig, dass die Kinder zappelig sind und sich schlecht konzentrieren können, aber es gibt so viele unterschiedliche Defizite, die parallel auftreten (können), dass man sich schwer tut, den EINEN Therapieansatz zu benennen.
AD(H)S-Betroffene haben oft motorische und sensorische Schwierigkeiten, so kann eine Ergotherapie helfen. Eine Gesprächstherapie kann helfen, sofern der Leidensdruck enorm ist und das Kind schon ein gewisses Alter hat, denn allzu oft besteht aufgrund vieler schlechter Erfahrungen und die Ablehnung der anderen wegen des Anders-Seins eine depressive Episode.
Eine Verhaltenstherapie kann sinnvoll sein, um falsch erlerntes Verhalten durch fehlinterpretierte Eindrücke zu korrigieren. Manchmal ist eine Logopädie erforderlich, manchmal braucht das Kind spezielle Unterstützung beim Lernen bedingt durch z. B. eine auditive oder visuelle Wahrnehmungsstörung, u.s.w.
Dann gibt es natürlich auch die medikamentöse Therapie, die teilweise erst die Voraussetzung dafür schafft, dass eine anderweitige Therapie überhaupt erfolgreich sein kann.
Was also an Therapien verordnet wird, ist individuell unterschiedlich, Defizit- und Alters-abhängig.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage soweit beantworten. Solltest du noch mehr oder andere Infos benötigen, dann frag ruhig nach.
Liebe Grüße von
MissConfused
Schönen guten Tag,
Ziel der ADHS-Therapie ist es, den Kindern ein möglichst normales Leben und eine normale Entwicklung zu ermöglichen. Eltern, Betreuer, Lehrer oder Ärzte spielen bei der Behandlung von ADHS-Kindern eine wichtige Rolle. Je nach Erscheinungsbild von ADHS und dem Schweregrad der Beeinträchtigung kommen medizinische, pädagogische, psychologische oder psychotherapeutische Maßnahmen in Frage.
Durch welche Therapie ADHS behandelt wird und wo diese ansetzt (beim Kind, bei den Eltern, in der Schule - meist überall sinnvoll), müssen Ärzte individuell entscheiden. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist hier gefragt. Bei der Therapiewahl von ADHS spielen auch äußere Umstände eine Rolle, zum Beispiel ob spezialisierte Therapeuten oder geeignete Einrichtungen in der Nähe des Wohnorts gibt. Voraussetzung für die richtige Behandlung von ADHS ist eine ausführliche Diagnostik von Fachärzten. Eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung heilt zwar nicht von alleine aus, doch mit einer individuell zugeschnittenen Therapie und einer Menge Geduld lässt sich viel erreichen.
Hallo,
also aus meiner Erfahrung als Mutter eines mittlerweile 15-jährigen Sohnes mit ADHS kann ich nur sagen, daß es „die ADHS-Therapie“ schlechthin nicht gibt.
Jede ADHS erfordert ihre eigene auf das spezielle Krankheitsbild abgestimmte Therapie.
Viele ADHSler kommen mit einer auf sie zugeschnittenen Verhaltenstherapie weiter. Das klappt allerdings nur wenn alle Bezugspersonen informiert und bereit sind, sich an der Verhaltenstherapie zu beteiligen - genau da liegt der Hase im Pfeffer - viele Lehrer halten ADHS für eine „Modekrankheit“, wollen sich damit gar nicht erst auseinandersetzen, sondern diese Schüler einfach nur loswerden - weil sie anstrengend sind! Dann nützen die besten Therapieansätze nichts - sie werden täglich durch die Lehrer unterlaufen und Erfolge zunichte gemacht.
Manche ADHSler benötigen um überhaupt in eine solche Therapie einsteigen zu können Medikamente wie Ritalin, Concerta, Medikinet oder andere Mittel, die alles andere als harmlos sind und unter „BTM“ laufen. Bis zum 18. Lebensjahr werden diese von der Krankenkasse übernommen - danach muss man selbst zahlen.
Begleitend ist meist noch Ergotherapie erforderlich, wobei die Krankenkasse immer wieder versuchen die Dauer zu beschneiden und Zwangspausen in der Therapie herbeizuführen indem Rezepte nicht genehmigt werden - da hilft nur am Ball bleiben und notfalls mit Klage drohen!
Ich könnte aus meiner Erfahrung heraus noch ganze Romane schreiben über das Leben mit einem ADHSler - und nein, ich habe nicht nur dieses eine Kind, und ebenfalls nein, ich bin auch nicht alleinerziehend sondern seit 21 Jahren mit dem Vater meiner Kinder verheiratet.
Für ADHSler ist ein stabiles Umfeld mit festen Regeln, die konsequent eingehalten werden besonders wichtig!
Dann erst kommt die individuelle Therapie - mit oder ohne Medikation - wobei die ADHS durch Spezialisten (z. B. SPATZ) diagnostiziert sein sollte.
Ich würde jedem Kinderarzt misstrauen, der einfach mal so ADHS diagnostiziert und gleich solche „Hammer“ wie Ritalin verordnet nur weil das Kind in der Schule unkonzentriert und auffällig ist.
Alles in allem ist das Leben eines ADHSlers bestimmt nicht einfach und das Zusammenleben mit einem ADHSler auch nicht!
Ich hoffe ein wenig geholfen zu haben und bitte um Verständnis und Toleranz was ADHS betrifft!
Schöne Grüße und noch einen schönen Feiertag!
Hallo,
soweit ich weiss, gibt es keine reine ADHS-Therapie. ADHS muss erst einmal eindeutig diagnostiziert werden und oft wird diese Diagnose vorschnell gestellt. Um Kinder ruhig zu stellen, verabreicht man diesen Ritalin. Ein Medikament, dass noch nicht ausreichend erforscht ist, welches die Kinder anpassungsfähiger macht. Sie sehen die Welt, wie durch einen Schleier und sind so nicht voll in der Realität…
Es gibt aber noch andere Ansätze. Im Großen sollten alle Beteidigten, Eltern, Lehrer, Freunde, Therapeuten, Verwandtschaft etc. diese wunderbaren Kinder liebevoll unterstützen und mit liebevoller Konsequenz unterstützen. Denn sie sind etwas ganz besonderes.
ich hoffe geholfen zu haben.
MfG
C.K.
Guten Morgen, tut mir leid, dass ich mich jetzt erst melde, aber wir haben hier Ferien gehabt.
Ich kenne nur folgende Möglichkeit.
Das Kind, welches unter ADHS leidet wird von einem Kinder- und Jugendpsychologen betreut, es bekommt meist wöchentlich eine Std.Einzel-Verhaltenstherapie .
Das Ganze erfolgt mit oder ohne medikamentöser Behandlung,wobei man ja heute doch sagen muss, dass fast alle Kinder die Medis nehmen.
Ein Versuch ist ebenfalls ein Neuro-feedback Training, dort lernt das Kind, wie man am Besten an eine Aufgabe herangeht und wie der Tagesablauf strukturiert werden kann.
Vielleicht haben die Mütter das gemeint, viele Grüße