Was ist eine Zunft?

Hallo Wer.Weiss.Was-Experten!
Ich lese gerade ein Buch, in dem oft der Begriff Zunft vorkommt. Was ist eine Zunft? Es muß etwas mit Geschichte zu tun haben, denn das Buch handelt darüber. Danke für ihre Hilfe.

Eine Zunft ist der zusammenschluß einer Handwerkerart.(z.B. Schuster,Schneider) Er stammt aus dem Mittelalter ,wo sich Zünfte bildeten um sich Regeln zu geben oder um sich von anderen abzugrenzen. Schließen sich Kaufleute zusammen ,spricht man von Gilde. Die Zünfte hatten Vorrechte aber auch bestimmte Aufgaben in einer Gemeinschaft zu erfüllen. Gruß bernd kroeger

Handwerker im Mittelalter bis hinein ins 19. Jahrhundert haben sich in Zuenften zusammengeschlossen um gemeinsame Interessen zu wahren. Dies geschah hauptsaechlich in den Staedten. Handwerker die zu einer Zunft gehoerten waren gewoehnlich hoeher angesehen als „freie“ Handwerker.

Hallo tropische Prinzessin,

eine Zunft ist eine Vereinigung von Handwerkern. In einer hochmittelalterlichen Stadt gab es für jeden Beruf eine Zunft, z.B. Metzger-, Bäcker-, Tischler-, Gerber-, Kannengießer-, undundund …-zunft.
Vollmitglieder waren jedoch nur die Meister eines Handwerks.
Wer nicht Mitglied in einer Zunft war, durfte das Handwerk nicht ausüben! (Das war mitunter schlimm, denn ein Geselle durfte erst Meister werden, wenn die Zunft es erlaubte, und wenn die Zunftversammlung aller Handwerkermeister eines Handwerks meinte, dass es in der Stadt schon genug Handwerkerbetriebe ihres Handwerks gab, z.B. Tischlerbetriebe, dann konnte der Geselle nicht Meister werden und musste warten, oder eine Meisterwitwe heiraten :smile:)

Jede Zunft hatte ihre Zunftordnung. Diese legte z.B. fest, wie lange eine Ausbildung dauerte, welche Qualität ein Handwerksprodukt, z.B. eine Truhe, ein Schrank, ein Gefäß oder ein Brot haben musste. Also z.B. wie groß oder schwer ein Brot sein musste. Und die Zunft(ordnung) legte die Preise fest. Die Zunftordnung verbot unter Umständen auch, für sich zu werben, oder einen Auftrag anzunehmen, wenn man einen anderen noch in Arbeit hatte. D.h. diese Zünfte regelten das Wirtschaftsleben in einer mittelalterlichen Stadt anders als wir es heute gewohnt sind, wo jeder jedem Konkurrenz machen soll, wo man auf Teufel komm raus Werbung macht, wo man nie ganz sicher ist, ob man gute Handwerkerarbeit bekommt oder nicht … Na ja, ich sollte das Mittelalter und die Zünfte vermutlich auch nicht idealisieren, d.h. zu gut oder schön vorstellen …

Die Zünfte stifteten aber auch gemeinsam z.B. Geld für ein Kirchenfenster oder einen Altar …

Und sie kümmmerte sich auch um ihre Mitglieder oder deren Hinterbliebene, wenn jemand krank wurde oder starb.

Ich hoffe, dass ich es verständlich genug erklärt habe. Ich denke, dass die Angaben stimmen, schließlich darf ich als Geschichtelehrer ab und zu auch Mittelalter-Geschichte unterrichten.

Wenn du noch mehr wissen willst, vielleicht verstehst du den Wikipedia-Artikel zur Zunft. Du findest ihn unter http://de.wikipedia.org und musst dann noch das Stichwort Zunft eingeben.

Viel Spaß beim Lesen deines Buches!

Günther Burkhardt