Was ist Exzitatorische und inhibitorische

… Konditionierung?

Hallo liebe Expertengemeinde!

Ich bin Studierender der Fachschule für Sozialpädagogik (Erzieherausbildung) an der und muss zum Thema Konditionierung referieren. Nun bin ich mir aber nicht sicher was die (exzitatorische und) inhibitorische Konditionierung ist.
Wäre die folgende Erklärung richtig?:

"Die exzitatortische (erregende) Konditionierung ist die „normale“ Kl. Konditionierung bei dem also ein da gebotender oder besonders intensiver Reiz eine Reaktion auslöst.

Wir können aber auch lernen auf einen besonders schwachen oder fehlenden Reiz zu reagieren. Das ist die inhibitorische Konditionierung."

Oder geht es bei der inhibitorische Konditionierung darum, dass ein Reiz auch das ausbleiben oder abschwächen einer Reaktion auslösen kann?

Vielen Dank im Vorraus

Sorry, keine Ahnung.

Grüße Rolf

Hallo,

tut mir leid, hier ‚klinke‘ ich mich aus!
Pardon!
r.e.ek.

hallo, Rolf! Ich grüße zurück. Über eine Antwort hätte ich mich aber noch mehr gefreut. :wink:

Grüße Rolf

KLASSISCHE KONDITIONIERUNG

Bei der klassischen Konditionierung (entdeckt von Iwan Petrowitsch Pawlow im Tierversuch) kommt es zur Ausbildung einer Assoziation zwischen einem neutralen Reiz (z. B. dem Ton einer Hupe oder dem Licht einer Lampe) und einem unkonditionierten (unbedingten) Reiz (etwa Futter). Bei seinen Arbeiten zur Physiologie der Verdauung beobachtete Pawlow, dass Hunde (mit denen er gewöhnlich experimentierte) nicht nur dann Speichel bildeten, wenn sie gerade Futter ins Maul nahmen, sondern auch als Reaktion auf eine Reihe anderer Ereignisse, z. B. bei der Annäherung des Laborgehilfen, der das Futter brachte. Die Fähigkeit solcher Ereignisse, Reflexe auszulösen, hing, so vermutete Pawlow, davon ab, dass die Tiere die zeitliche Kontiguität (Nachbarschaft) zwischen neutralem Reiz und unkonditioniertem Reiz hinreichend oft registriert hatten, so dass sich auf dieser Basis eine Assoziation zwischen diesen beiden Reizen bilden konnte.

Um dies im Labor nachzuweisen, schuf er ein Trainingsverfahren, bei dem genau überwacht werden konnte, welchen Reizereignissen ein Hund ausgesetzt war. Von Zeit zu Zeit wurde dem Hund automatisch eine kleine Menge Futter gegeben. Vor jedem dieser Vorgänge erfolgte ein neutrales Ereignis, z. B. das Ertönen einer Glocke. Von Anfang an erfolgte Speichelbildung als Reaktion auf das Futter, nach einiger Zeit aber auch bereits allein bei Ertönen der Glocke. Der Glockenton wurde damit zum bedingten Reiz, da seine Fähigkeit, die Speichelbildung auszulösen, durch das gemeinsame oder zeitlich eng benachbarte Auftreten mit dem Futter bedingt war. Die reflektorische Speichelbildung als Reaktion auf den Glockenton wurde als konditionierter (bedingter) Reflex bezeichnet. Konditionierter und unkonditionierter Reflex sind nie identisch, sondern unterscheiden sich quantitativ, d. h., die Menge des abgesonderten Speichels als Reaktion auf den unkonditionierten Reiz (Futter) ist stets größer als auf den konditionierten (Glockenton). Klassisch konditionierbar sind in der Regel nur Reflexe und einige Funktionen des vegetativen Nervensystems (z. B. Schweißabsonderung, Symptom von Angst).

Ein definitorisches Kriterium für Lernen ist seine Reversibilität, d. h. seine Umkehrbarkeit, also das Verlernen. Dieses Kriterium wird auch von der klassischen Konditionierung erfüllt. Man spricht dann von Löschung. Löschung liegt vor, wenn der konditionierte Reiz ohne den unkonditionierten auftritt. Nach vielen Darbietungen des Glockentons im Pawlowschen Versuch kann beobachtet werden, dass die Speichelsekretion immer weiter nachlässt, bis zum Schluss gar kein Speichel mehr bei alleiniger Darbietung des Tons auftritt. Pawlow interpretierte die klassische Konditionierung als Aufbau einer Verbindung zwischen (in unserem Beispiel) dem Teil des Gehirns, der durch das Ertönen der Glocke aktiviert wurde, und dem Teil des Gehirns, der durch Futter aktiviert wurde. Der Aufbau einer Verbindung zwischen diesen beiden Gehirnabschnitten ermöglicht, dass bei alleinigem Ertönen der Glocke das Nahrungszentrum aktiviert wird und somit Reaktionen auslöst, die beim Auftreten von Futter angebracht wären.

3 OPERANTE KONDITIONIERUNG

Bei der operanten Konditionierung wird eine bestimmte Handlung (etwa bei einer Ratte das Finden des kürzesten Weges in einem Labyrinth) dann in Zukunft immer häufiger auftreten, wenn auf das Ausführen der Handlung als Konsequenz ein verstärkender Reiz (Verstärker) in enger zeitlicher Nachbarschaft folgt. Die bekannteste experimentelle Anordnung ist die von dem amerikanischen Psychologen Burrhus Frederic Skinner eingeführte, wobei die erforderliche Handlung für das Tier darin besteht, einen Hebel zu drücken. Die Tendenz, den Hebel zu drücken, nimmt schnell zu, wenn auf das Drücken des Hebels stets eine Futtergabe folgt. Wird nur jede zweite, dritte usw. Handlung mit Futter verstärkt, dauert das Erlernen dieser operanten Reaktion deutlich länger.

Skinner hat verschiedene so genannte Verstärkungspläne auf ihre Effizienz, operantes Lernen zu ermöglichen, und auf die Stabilität des Verhaltens über die Zeit untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass so genannte intermittierende Verstärkung, also eine nicht auf jede einzelne Reaktion erfolgende Verstärkung, die nach Ablauf einer bestimmten Zeit oder nur für jede x-te Reaktion gegeben wird, zum stabilsten Verhalten führt, wenn der Zeitpunkt der nächsten Verstärkung nicht vorhersehbar ist. Auch operant konditioniertes Verhalten kann gelöscht werden. Hierzu braucht nur als Konsequenz auf das Verhalten keine Verstärkung mehr zu erfolgen. Als Folge davon wird die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten in Zukunft erneut gezeigt wird, zunehmend kleiner.

Verstärker sind in der Regel Reize, die entweder direkt ein Bedürfnis befriedigen können (etwa Nahrung) oder dies indirekt können (z. B. Geld, das zum Erwerb befriedigender Reize verwendet werden kann). Solche Verstärker bezeichnet man als positiv. Neben der Verstärkung durch positive Verstärker gibt es auch die durch Geben von negativen Reizen (so genannten aversiven Reizen), die als abstoßend, schädigend (Elektroschock) oder schmerzhaft (körperliche Strafen) erlebt werden. In diesen Fällen spricht man von einer Bestrafung des Typs 1. Bestraftes Verhalten wird in seiner Auftretenshäufigkeit reduziert. Das Besondere aber ist, dass dieses Verhalten nur unterdrückt und nicht gelöscht wird, so dass es spontan nach Aussetzen der Bestrafung wieder auftritt.

Außer positive oder aversive Verstärker zu geben, kann man sie auch wegnehmen. Wird ein positiver Verstärker als Reaktion auf ein Verhalten weggenommen, spricht man von Bestrafung des Typs 2 (z. B. Reduzierung des Taschengeldes); wird ein aversiver Verstärker weggenommen, spricht man von negativer Verstärkung (negativ bezieht sich hier also auf das Wegnehmen, nicht auf die Qualität des verstärkenden Reizes). Ein Beispiel für negative Verstärkung ist die Reduzierung der Angst bei bestehender Phobie, sobald sich die Person aus der Angst auslösenden Situation zurückzieht (Fluchtverhalten). Bei der Entstehung von Phobien bzw. beim Erlernen von Flucht- und Vermeidungsverhalten sind, folgt man Mowrers Zwei-Faktoren-Theorie, beide Formen der Konditionierung beteiligt: Klassisch konditioniert ist die Angst, operant konditioniert ist das Flucht- und Vermeidungsverhalten, das durch die negative Verstärkung aufgrund der Angstreduktion aufrechterhalten wird.

4 ANWENDUNGEN

Konditionierungstechniken funktionieren beim Menschen ebenso wie beim Tier. Sie werden auch bei der Behandlung psychischer Störungen eingesetzt: In der Verhaltenstherapie findet die klassische Konditionierung beispielsweise bei der Behandlung von Phobien (auf spezifische Reize erfolgende, klassisch konditionierte Ängste) Verwendung. Durch Koppelung bestimmter situativer Merkmale (neutraler Reize) mit unkonditionierten Reizen, die ein reflektorisches Verhalten auslösen (Angst auslösende Reize, z. B. Schreck als Reaktion auf das aggressive Verhalten eines Hundes), kann es zu einer Auslösung von Angst durch die ehemals neutralen, nach erfolgter Konditionierung aber konditionierten Reize kommen (Auslösung einer Hundephobie bei Sehen eines Hundes).

Eine phobische Reaktion kann auch generalisieren, d. h., außer dem ursprünglichen konditionierten Reiz werden ehemals neutrale Reize, die dem ersten konditionierten Reiz ähnlich sind, ebenfalls zu konditionierten Reizen (statt nur auf Hunde mit Angst zu reagieren, kann es dann zur Generalisierung auf jede Art von Fell kommen, so dass sogar Pelzmäntel Angst verursachen). Operante Konditionierung findet ebenfalls in der Verhaltenstherapie Verwendung. Beispielsweise werden bei einem Selbstsicherheitstraining alle Verhaltensweisen positiv verstärkt, die in Richtung auf das erwünschte Verhalten gehen, hier also all jene Verhaltensweisen, die Selbstbewusstsein und Durchsetzungsfähigkeit demonstrieren.

Ich hoffe das hilf Dir.
Ich schaue gleich noch weiter in meinen Unterlagen.

Gruß

Pėter v. Andrāšek

Guten Abend,

grundsätzlich heißt exzitatorisch erregend und inhibitorisch unterbindend. Schau doch bitte mal in Eurer Fachliteratur (und nicht im Internet!), welche Formulierungen für Euren Fachbereich verbindlich sind. Dabei stehen dann auch die passenden Erklärungen. Daran würde ich mich orientieren, nicht anhand dubioser Quellen aus dem Internet. Denn in der Biologie und damit auch in den Ethologie herrscht im Allgemeinen eine große Sprachverwirrung mit den verschiedensten Begriffen.

Geholfen?
Herzliche Grüße von Mira

Danke für deine Mühe, aber zum einen weiß ich das alles bereits, und zum anderen beatnwortet es meine frage gar nicht. oder habe ich was überlesen?

Ja. Leider steht in unseren Lehrbüchern nichts oder keum was zum Thema.

Guten Abend,

die Frage wäre dann, woher Du die Begriffe hast? Die sind nämlich weder in meiner pädagogischen noch in meiner verhaltensbiologischen Literatur verzeichnet. Ansonsten: Lehrer oder Dozent nach Literatur fragen, in der diese Begriffe postuliert werden.
Zum Thema Motivtion kann ich folgendes Lehrbuch wärmstens empfehlen:
http://www.amazon.de/Motivation-Handeln-Springer-Leh…
Ist in jeder größeren Bibliothek erhältlich. Wahrscheinlich sind die großen Probleme deines Referats darin behandelt.
Geholfen?
Herzliche Grüße von Mira

Ich habe grad den (unglücklichen) Beitrag in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Konditionier…), der nicht von mir stammt, durch einen klareren ersetzt:

Exzitatorische klassische Konditionierung ist die Kopplung eines vormals neutralen Reizes an einen Reiz, der angeborenes Verhalten auslöst, also sozusagen die „klassische“ klassische Konditionierung. Beispiel: Kind hat Angst, wenn der Donner rollt; Der (lautlose) Blitz kündigt den Donner an, löst also bereits Angst aus. Donner = UCS (= unkonditionierter Stimulus); Blitz = CS (= konditionierter Stimulus); Angst = UCR (= unkonditionierte Reaktion), wird zu CR (= konditionierte Reaktion).

Ein Organismus kann jedoch auch lernen, dass der bedingte Reiz an das ‚‚Ausbleiben‘‘ eines (exzitatorischen) unbedingten Reizes gekoppelt ist. Dann spricht man von inhibitorischer klassischer Konditionierung. Beispiel: Kind hat Angst vor Donner (UCS), nicht aber wenn die Mutter (CS) dabei ist.

Ahh! Okey, Super! Danke! Das heißt dass die inhibitorischer klassischer Konditionierung besagt, dass wenn ein CS mit einem inhibitorischen CS (Mutter) zusammen auftaucht, dass dann nicht die CR ausgelöst wird, wie es ohne die Mutter sein müsste. Richtig?

Fast richtig.

Richtig ist: Das heißt dass die inhibitorischer klassischer Konditionierung besagt, dass wenn ein CS mit einem inhibitorischen UCS (Mutter) zusammen auftaucht, dass dann nicht die CR ausgelöst wird, wie es ohne die Mutter sein müsste. Richtig?

Ich würde die Mutter als UCS bezeichnen, wobei man ja diskutieren könnte, ob die Mutter im Lauf der Entwicklung die Eigenschaft erst „erwarb“. Dann wäre sie ein CS und das Ganze eine sekundäre Konditionierung.

Gruss, August Flammer

Alles klar. Danke!

ist den der Rest des WikipädiaArtikels, insbesondere die Themen:

  • Biologische Stärke
  • Hemmung
    -Pseudokonditionierung
  • Blocking Effect
    ?

soweit ich sehe, je

Leider bin ich mit dieser Frage etwas überfordert. Bitte entschuldige.

Hallo und guten Tag,

die Begriffe sind in meinem Studium zwar nicht aufgetaucht - mit der klassischen Konditionierung haben wir uns allerdings beschäftigt, und ich müsste mich selbst erst belesen,
aber - mal ehrlich gesprochen, wenn Du eine Fach/-Hausarbeit schreiben musst, zu diesem Thema, solltest Du dann nicht in die Fach-Literatur schauen?
Eine Erklärung durch uns bringt hier nicht viel.

Thema ansehen - Literatur oder wenigstens Internet befragen - dann kann ich mich für die Hausarbeit entscheiden, oder sie gegebenenfalls abwählen und ein anderes Thema wählen, wenn ich es nicht verstehen noch erklären kann.
Das ist nicht böse gemeint, sondern ernst - ich habe auch Themen, die erst interessant waren, abgewählt, wenn ich konnte, weil ich mich erst einmal selbst damit beschäftigen wollte, bevor ich eine wissenschaftliche Kleinarbeit dazu verfasse.

Die Fachliteratur - zumindest für die Sozpädagogik - und sicherlich auch für die Erzieher/innen Studiengänge wird doch vielfältig sein, denke ich.
Sonst: immer noch möglich, eine/n Studentin/en im höheren Semester befragen.

Für die Suche viel Glück! - Studere heißt sich bemühen, nicht perfekt sein, aber selbst aneignen

Eh ich mich hier belesen habe hast Du die Information sicherlich selbst erhalten.