Was ist für Insektenvielfalt günstiger: Wildwuchs oder Beweidung?

Hallo,

angenommen ca 3000 qm Wiese, 4 Hühner, div. andere Vögel, Eidechsen, Blindschleichen usw… Bringt es für eine möglichst vielfältige Insektenpopulation mehr oder weniger, wenn da z.B. noch ein Schaf rumläuft, das Gras kurz hält und dadurch ev. Kräuterwachstum begünstigt?
Oder besser nur Wildwuchs?

Mal davon abgesehen, dass ein Schaf alleine sehr einsam wäre.
Für 2 Schafe wird das wohl nicht reichen. Alternativen?

Danke für fachkundige Tips,
Paran

Servus,

man rechnet als Faustzahl einen Hektar für zehn Schafe (Weide und Heugewinnung). Mit zwei Schafen auf 3.000 m² wird es einen Wiesenbereich für Winterfuttergewinnung, und Weidebereiche geben, die sich noch nach ganz kurz abgebissen und wenig beweidet differenzieren lassen. Wenn Schafe in so kleiner Zahl ohne Herde klarkommen, ist das ein recht hübsches Projekt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

danke für die Info.
Winterfuttergewinnung würde ich nicht betreiben (wäre recht aufwendig ohne entsprechende Maschinen), sondern entweder die Schafe im Herbst bei einem Schäfer unterstellen, verkaufen oder eben Winterfutter zukaufen - darüber habe ich mir noch keinen Kopp gemacht.
Für Sommerfutter stünde also die ganze Fläche zur Verfügung.

Frage war aber vor allem: wie wirkt sich das auf den Bewuchs und die Insektenpopulation aus?
Wenn Schafe nicht nur Gras sondern auch viele oder alle Kräuter fressen, bleibt für Insekten kaum etwas übrig. Das ist nicht in meinem Sinne.

Gruß,
Paran

Servus,

Kann sich recht positiv auswirken, wenn nicht die gesamte Fläche permanent beweidet wird. Es gibt zwar viele Blütenpflanzen, die sehr niedrig wachsen und durch Beweidung belichtet und gefördert würden - sowas wie Habichtskraut, Quendel, Wegerich, Weißklee usw, - aber Zeit zum Blühen und Fruchten bräuchten sie dann halt schon auch. Sowas lässt sich mit einer durch Elektrozaun abgeteilten Portionsweide leicht erreichen.

Solche Tiefflieger wie Erdhummeln haben Spaß an niedrig gehaltenen Blütenpflanzen.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

vielen Dank.
Dann lass ich das mit den Schafen (oder sonstigem) lieber, habe einige recht trockene Bereiche im Garten wo Erdhummeln jetzt schon glücklich sind. Am Ende würden Weidetiere hier ev. mehr schaden als nutzen.

Gruß,
Paran

Ein Schaf wäre einsam. Zwei Schafe sind für 0,3 Hektar zu viel. Es kommt auch drauf an, ob Du das Grundstück für Erholungszwecke nutzen willst. Wenn ja, kannst Du nichts gartenähnliches betreiben, den Obstbäumen musst Du den Stamm schützen und es stinkt ziemlich überall.
Da es zigtausende von Insekten gibt, gibt es auch genug Arten die sich sowohl mit als auch ohne Beweidung wohlfühlen.
Besonnung und niedriger Bewuchs ist aber prinzipiell besser als Verbuschung und Beschattung.
Udo Becker

Ich sehe Dein Vorhaben nicht ganz so kritisch wie die Vorredner, hatte allerdings nie den Fokus auf Insekten - von denen wir aber immer viele unterschiedliche Spezies hatten. Ich habe ca. 15 Jahre lang einen sehr artenreichen Nebenspassbauernhof auf ca. 3000 m2 gehabt. Neben Nutzgarten etwa 2500 m2 für größere Tiere. Im artenreichsten Jahr waren das 2 Schafe, ein Schwein , 6 Gänse und die auch im Nutzgarten rum laufenden 8 - 10 rum laufenden Zwerghhühner und Enten. Die sogenannte " Weide" für die größeren Tiere konnte oich pflegemäßig nur in Schach halten: leicht gezähmter Wildwuch halt. Jedwede Art von Viechern macht Arbeit. Insekten - wenn Du nur sie haben willst - vermutlich auch.
LG
Amokoma1