Was ist genau ein Duo-Core Prozessor?Vorteile?

Liebe Leute,
mein Sohn möchte sich zur Konfirmation einen Laptop kaufen. Ist gerade bei der Info-Sammlung. Was ist das besondere an den Duo-Core prozessoren? Wie sind die im Vergleich zu den „alten“ P4. Zum Beispiel ein 1,83 Duo zum 1,7 P4?
Vielen Dank für die Unterstützung!!
Oliver & Jan-Paul(Sohn)

Moien

Was ist das besondere an den Duo-Core prozessoren?

Core wie in „Intel Core“ oder Core wie es die Welt ausserhalb von Intels Marketingsabteilung versteht ?

Duo oder X2 sind CPUs bei denen 2 vollwertige CPU-Kerne verbaut wurden. Es ist in der CPU also alles doppelt vorhanden, nur der Anschluss und das Gehäuse sieht wie bisher.

Wie sind die im Vergleich zu den „alten“
P4. Zum Beispiel ein 1,83 Duo zum 1,7 P4?

Leistungsmässig liegen da Welten dazwischen (grob Faktor 2-3). Der Intel Core duo kann pro Takt viel, viel mehr Rechenleistung erbringen als ein P4. Ausserdem hat er 2 Kerne. Wenn also 2 Programme gleichzeitig laufen bremsen diese sich nicht gegenseitig aus.

Wenn man häufig 2 Dinge gleichzeitig tut (grosse Dateien packen und ein Spiel zocken) macht Duo Sinn.

Bei der Ausführung von nur einem Programm gibt’s meistens keinen Vorteil durch Duo. Es gibt nur wenige Programme die 2 Kerne gleichzeitig nutzen können. Die meisten drehen rund um Videobearbeitung, codierung und 3D-Rendering. Nicht gerade typische Aufgaben für ein Laptop.

Netter Nebeneffekt der „mehr-umpf-pro-Takt“-Technik: der Core verbraucht weniger Strom als alle P4, inklusive aller mobil-Varianten des P4. D.h. ein Laptop mit Core Duo hört sich nicht ständig an wie ein Föhn.

Bemerkung am Rande: der Core Duo ist das teuerste was im Moment am Markt zu finden ist. Ein PentiumM oder Turion hat ein besseres Preis/CPU-Leistung verhältniss. Veraltet sind alle aktuellen eh nach 2 Jahren …

cu

Was ist das besondere an den
Duo-Core prozessoren?

Bei den aktuellen „Core Duo“ - Prozessoren handelt es sich noch nicht um echte „Core“-CPUs („Merom“), es sind also noch keine Next Gen - Prozessoren. Im Grunde genommen handelt es sich schlichtweg um CPUs der aktuellen Notebook-Linie von Intel (Pentium M). Das Neue: Sie haben 2 Prozessorkerne statt nur Einem, wie der herkommliche Pentium M. Es handelt sich also um sogenannte Dual Core - Prozessoren.

Verteil: Wenn Software verwendet wird, welche die Dual Core - Technik unterstützt, also in der Lage ist, ihre Rechenaufgaben auf 2 Prozessorkerne aufzuteilen und parallel abzuarbeiten, dann ist der Prozessor oft wesentlich schneller, als ein normaler Pentium M mit einem CPU-Kern.

Nachteil 1: Im Gegensatz zu Single Core - Prozessoren verbraucht der Core Duo - Prozessor schon ganz ordentlich Strom, die Akkulaufzeit wird bei ansonsten identischer Ausstattung des Notebooks sicher um 30% geringer.

Nachteil 2: Wie bei allen Dual Core - CPUs kann es passieren, dass das eine oder andere Programm damit Probleme hat. Das kann bis zum Absturz führen und dazu zwingen, bei der Benutzung entsprechender Programme einen der beiden Kerne im Betriebssystem auszuschalten.

Wie sind die im Vergleich zu den „alten“

P4. Zum Beispiel ein 1,83 Duo zum 1,7 P4?

Aktuelle Notebook-Prozessoren arbeiten viel effizienter, als ein alter Pentium 4. Wobei gerade der Pentium 4 als Vergleich hier das Problem ist, weil er auf einer Design-Philosophie („Netburst“) basiert(e), die primär auf das Erreichen werbewirksam hoher Taktraten setzt, aber nur eine lausig niedrige Rechenleistung pro Takt erreicht.

Schon ein normaler Pentium M („Dothan“) mit nur einem CPU-Kern arbeitet beim gleicher Taktrate ca. 65% schneller, als ein alter Pentium 4 „Wilamette“. Das gleiche gilt für AMDs Notebook-Prozessor Turion. Jede dieser CPUs schlägt bei einer Taktrate von 1,86 GHz locker einen aktuellen Pentium 4 mit 2,8 GHz.
Der Core Duo ist dank seiner 2 CPU-Kerne je nach verwendeter Software beim gleichen Takt mindestens genauso schnell, wie Turion oder Pentium M. Bei Software, welche für Dual Core programmiert ist, ist sie bis zu 60% schneller. Solche Geschwindigkeitsvorteile sind aber eher selten.

Der Vergleich dieser Notebook-Prozessoren mit dem Pentium 4 ist aber ohnehin rein hypothetisch, da dieser Prozessor wegen seines hohen Stromverbrauchs und seiner schwer beherrschbaren Wärmeentwicklung schon lange nicht mehr in Notebooks eingesetzt wird.

Vielen Dank für die Unterstützung!!
Oliver & Jan-Paul(Sohn)

Bitte

LG Jesse

Moin,

(…)
Schon ein normaler Pentium M („Dothan“) mit nur einem CPU-Kern
arbeitet beim gleicher Taktrate ca. 65% schneller, als ein
alter Pentium 4 „Wilamette“. Das gleiche gilt für AMDs
Notebook-Prozessor Turion. Jede dieser CPUs schlägt bei einer
Taktrate von 1,86 GHz locker einen aktuellen Pentium 4 mit 2,8
GHz.
(…)

wie sieht es denn mit einem objektiven Vergleichskriterium aus? mflops? Aber die wird einem der Hersteller nicht nennen wollen, oder?

thx
moe.

wie sieht es denn mit einem objektiven Vergleichskriterium
aus? mflops? Aber die wird einem der Hersteller nicht nennen
wollen, oder?

Naja, die Sache mit den MIPS und MFLOPS ist auch nicht mehr so ganz objektiv, diese Einheiten stammen aus einer steinalten Zeit, als es noch keine CPUs mit parallelen Recheneinheiten gab und Befehlssatzerweiterungen wie MMX, SSE und 3DNow! noch nicht erfunden waren. Auf aktuellen CPUs kann man damit die Rechenleistung nicht mehr vergleichen, da ein Athlon - Prozessor z.B. nur eine seiner 3 FPUs und keine seiner vielen Befehlserweiterungen nutzen dürfte. Will man Rechenleistung heute noch über MIPS vergleichen, gewänne immer die CPU mit der höchsten Taktrate. Das ist z.B: das Problem des CPU-Benchmarks von SiSoft Sandra.

Vergleiche gehen heute nur noch über Benchmarksuiten mit einer ausgewogenen Zusammenstellung aktueller, viel genutzter Programme und Computerspiele. Und da sind die Verhältnisse etwa die von mir genannten - Athlon 64, Turion und Pentium M liegen etwa auf einem Level. Pentium 4 - CPUs rechnen beim gleichen Takt sehr viel langsamer. Es gibt natürlich immer Ausnahmen, wo die eine oder andere CPU-Architektur stark bevorzugt ist. Deshalb ist es immer wichtig, beim PC-Kauf für einen ganz bestimmten Einsatzzweck darauf zu schauen, auf welchem Prozessor die konkret geplante Software am schnellsten läuft.

LG Jesse

Hallo moe.,

wie sieht es denn mit einem objektiven Vergleichskriterium
aus? mflops?

MFLOPS sagen nur etwas aus, wenn dein Programm hauptsächlich mit Fliesskommazahlen beschäftigt ist, bei reiner Integer-Arithmetik nützen die dir rein gar nichts.

MIPS sind auch so eine Geschichte, meist wurde die Zeit für den NOP-Befehl angegeben, das sagte dann eigentlich nur etwas über die Speicheranbindung der CPU aus :frowning:(

Aber die wird einem der Hersteller nicht nennen
wollen, oder?

Ganz im Gegenteil, diese Werte werden dir von den Herstellern nachgeschmissen …

„Komisch“ ist dabei nur, dass wenn Hersteller A seine CPU mit Hersteller B vergleicht, natürlich die CPU von A schneller ist. Wenn du beim Hersteller B nachfragst, hat der die genau gleichen Test auch gemacht, aber hier ist nun die CPU von B die schnellere … Das war schon vor 30 Jahren so.

Das Geheimnis liegt darin, dass die Testprogramme so geschrieben werden, dass sie optimal auf der eigenen CPU laufen. Gerade bei den heutigen komplexen CPUs gibt es da mehrere Möglichkeiten zu Optimieren.
Das fängt bei der optimalen auslastung der Prefetch-Queue an, geht dann mit der optimalen parallelen Auslastung von Integer- und FPU-Einheit weiter. Nicht vergessen darf man auch noch die Schleifen, heutige CPUs machen mit dem Prefetch nach einem bedingten Sprung weiter, noch bevor das Resultat für die Bedingung berechnet ist. Je nach den Kriterien, welche dabei verwendet werden, kann man die eine CPU damit beschleunigen und die andere ausbremsen…

Aus diesem Grund haben aktuelle Compiler meist auch Schalter mit welchen man einstellen kann, für welches CPU-Modell optimiert werden soll.

Wie Jesse schon geschrieben hat, ist das einzig brauchbare Messinstrument bei Workstations, mit der darauf benutzten Software zu messen. Alles andere mag zwar schöne Zahlen liefern, bringt dir aber bei der Arbeit nichts.

MfG Peter(TOO)

Hallihallöle…

Bei den aktuellen „Core Duo“ - Prozessoren handelt es sich
noch nicht um echte „Core“-CPUs („Merom“), es sind also noch
keine Next Gen - Prozessoren. Im Grunde genommen handelt es
sich schlichtweg um CPUs der aktuellen Notebook-Linie von
Intel (Pentium M).

Kann man das so einfach sagen? Schließlich gibt es ja auch den Core Solo, der Deiner Aussage zufolge nichts anderes als ein Dothan-Core mit anderer Bezeichnung wäre.

Gruß, Flox

Das besondere daran?

Nun, das DUAL.
Die zwei Prozessoren in einem Gehäuse.

Allerdings wird mit dem DUAL momentan noch viel zu viel Aufhebens gemacht.
Längerfristig wird so ein Doppel-Kern Prozessor sicherlich die richtige Wahl sein.

Das mit dem Vergleich von Single und Dualcore ist allerdings nicht ganz so einfach.

Sicher können 2 Kerne schneller arbeiten.

Wenn das Gehäuse der CPU aber zahlenässig ungefähr die gleichen Leitungen hat, müssen sich die Kerne diese Leitungen auch TEILEN.

Und dies gilt natürlich auch und gerade für die RAM-Anbindung.
(Derselbe Speicher an 2 Kernen…)

Folglich müssen die Kerne irgendwie per Programm oder Hardware-mässig
SYNCHRONISIERT werden.
Wenn beide Kerne an Teilen DESSELBEN Problems rechnen, so muss Kern A auch Kern B sagen können, dass er bereits fertig ist.
Und somit kostet diese Sache JEDE MENGE ZEIT.

Übrigens:

Wenn beide Kerne de-synchronisiert total aus dem Ruder laufen,wird ein „alter“ P4 mit halbem Takt und optimalem RAM
locker schneller sein.

Have a nice Day

Chris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallihallöle…

Tritratrullaläle!

Kann man das so einfach sagen? Schließlich gibt es ja auch den
Core Solo, der Deiner Aussage zufolge nichts anderes als ein
Dothan-Core mit anderer Bezeichnung wäre.

Ganz so einfach nicht, denn Core Duo und Core Solo hören auf den Code-Namen „Yonah“, der eine Weiterentwicklung des „Dothan“ ist. Im Grunde genommen ist da aber kein großer Unterschied, der „Yonah“ ist ein Dothan mit einigen kleinen Verbesserungen (z.B. SSE3-Implementierung) und einem Die-Shrink auf 65 nm. Die großen Veränderungen, wie die Implementierung neuer Recheneinheiten und der Virtualisierungstechnologie werden der folgenden Chipgeneration vorbehalten bleiben - den „echten“ Core-CPUs „Conroe“ (für Desktop) und „Merom“ (für Notebooks).

LG, Jesse