Hallo,
wer wissen möchte, welcher Hersteller das Produkt der
Handelsmarke oder Noname-Marke hergestellt hat, der kann sich
auf der Seite von Volker Schwörer
informieren.http://www.lebensmittelmarken.de/
Das ist nicht halb so spannend und interessant, wie es klingt.
Also: Von wem ist der Sahne-Joghurt beim Spar, etwa von Zott?
Und wenn schon.
Dazu ist zu sagen, dass Hersteller manchmal leichte
Produktänderungen im Vergleich zu ihren Markenartikeln
durchführen, z.B. die Farbe leicht verändern oder von einer
Zutat etwas weniger einfüllen.
Die letzte Aussage kommt der Wahrheit schon relativ nahe. Ich habe eine riesige Fabrikanlage und stelle darin ein Premiumprodukt und ein Standardprodukt unter meinem Markennamen her. Warum sollte ich dann im Auftrag von Aldi, Lidl, … im neutralen Becher mein Premiumprodukt für den halben Preis abfüllen? Auf die Idee würde wohl niemand kommen. Aber warum sollte ich denn mit mit immer noch 30% Preisvorteil da mein Standardprodukt reintun? Bei den Mengen, um die es bei Bestellungen der großen Ketten für Handelsmarken geht, werden natürlich vollkommen eigenständige Rezepturen eingesetzt. Und die Aussage, dass der Joghurt von Zott stammt, bedeutet nicht mehr und nicht weniger, dass er dort auf den Anlagen produziert wurde, auf denen auch deren eigene Produkte entstehen. Dies erlaubt aber keinerlei Rückschlüsse darauf, dass hier auch nur annähernd identische Rezepturen und Rohstoffe verwendet werden. Nur weil ich für die eigenen Produkte täglich einen ganzen Kesselwagen voll frischer Sahne verwende, hindert mich dies doch nicht für die Handelsmarke einen Silo voll Milchpulver zu verarbeiten.
Nicht böse sein, aber diese abgedroschenen Sprüche, der Aldi-Kaffee sei in Wirklichkeit die Krönung, der Sekt tatsächlich Mumm, … sind einfach naiv und verkennen, dass die Margen im Lebensmittelhandel viel zu eng sind, um einfach andere Becher und Etiketten zu verwenden. Wo ein Produkt hergestellt wird, sagt nichts über dessen Rezeptur oder Zutaten aus. AFAIR haben inzwischen viele Ketten sogar eigene Standardrezepturen, die je nach Verfügbaren Produktionskapazitäten heute hier und morgen da billig produziert werden. D.h. der Kaffee, der heute bei Jakobs geröstet wird, wird morgen in einer vollkommen unbekannten Hinterhofklitsche verarbeitet und übermorgen macht vielleicht Onko das beste Angebot, …
Ebenso kann dies auch nicht der Fall sein.
Was bei komplexeren Produkten oberhalb von Grundnahrungsmitteln eher die Ausnahme sein dürfte (aber in Einzelfällen durchaus vorkommt). Nur ob sich für one-in-a-hundred der Aufwand lohnt? Die Dinger erkennt man doch ohnehin üblicherweise auf den ersten Blick bzw. die dahinter stehenden Markenprodukte sind ohnehin nicht so bekannt, dass hieran ein so großes Interesse bestehen würde.
Gruß vom Wiz