Hallo, ich lektoriere gerade ein belletristisches Werk, indem dieser Ausdruck vorkommt. Der Autor meint, es sind die Schwefelverbindungen, die sogenannten Merkaptane im Rohöl, die im Westerzgebirge früher von der tschechischen Seite herüberwehten, also aus einem Chemiewerk stammten. Ist das so korrekt bzw. wahr? Und was ist der Gestank nach faulen Eiern chemisch? Schwefelwasserstoff? Ist es richtig, dass im Tschechischen Kohlebecken um Teplice herum die Bäume ihre Nadeln verloren, weil der saure Regen so stark war? Ist ein PH-Wert von 2,5 sehr sauer und kam das dort vor? Wer kann helfen? Danke Euch!
Gruß,
saphir19
Hallo Saphir19,
der Autor hat eigentlich recht. Merkaptane sind sehr leichte Rest Schwefelverbindungen.Diese werden auch dem Heizgas, welches im normalen Haus benutzt wird, zudosiert. Der Grund dafür ist, das wenn Gas austritt, dieses sofort erkannt wird.
Faule Eier…dieser Geruch kommt wirklich vom Schwefelwasserstoff, ist aber nur im kleinen ppm Bereich riechbar, danach geruchlos und tödlich.
Ph Wert 2,5 ist wirklich Sauer. Wenn viel Schwefelwasserstoff in die Umwelt abgegeben wird, es dann regnet, ensteht der sogennante Saure Regen. Man erhält in Wasser gelöstes H2S, welches gemäß folgender Gleichung dissoziert:
H2S HS(-) + H(+)
H2S ist gelöst eine mittelstarke Säure
und dieses kann durchaus dazu führen, das nicht nur die Nadeln von den Bäumen fallen, sondern ganze Wälder vernichtet werden.
On das alles in Deiner beschriebenen Region vorkam, kann ich nicht sagen, aber da Tschechien damals sowie heute andere Umweltbestimmungen haben wie BRD, kann das schn zutreffen.
Ich hoffe ich konnte helfen
Gruß
Christian
Hallo saphir19,
du hast Recht, der „Katzengestank“ ist chemisch und stammt von den Abgasen der Industriebetriebe in Tchechien. Ich wohnte einige Jahre im Erzgebirge und habe selbst bei gutem Wind von Tchechien diese Luft riechen dürfen.
Es gibt unterschiedliche Schwefelverbindungen in den Abgasen und nur eine bestimmte stinkt so nach Katzendreck. Aber eine erfreuliche Seite hatte diese Angelegenheit doch: Im Garten haben die Pflanzen automatisch eine Schädlingsbekämpfung mit den schwefeligen Verbindungen abbekommen und KEINE oder WENIGER Mehltau bekommen.
Wie genau diese schwefeligen Verbindungen heißen, da kann ich dir nicht weiterhelfen.
Gruß
Nachtrag Schwefelverbindungen:
der ganze Kamm des Erzgebirges war vor Jahren fast ohne Wald. Der saure Regen und die Abgase aus den Kohle- und Industriebetrieben haben die Luft und die Erde konterminiert. In der DDR-Zeit sind für diese Gebirgslage bestimmte resistente Bäume gezüchtet und angepflanzt worden. Das waren Koniferen, Laubbäume waren nicht darunter. Und diese waren auch nur kleinwüchsig. Nach der Wende 1989 gab es auch im Osten weniger Abgase durch Kohle und siehe da, der Wald im Erzgebirge erholt sich wieder.
Gruß