Im Titel steht alles…
Körner
bei geeigneter Lagerung (kühl, dunkel, trocken) nahezu unbegrenzt.
Man fand in archäologischen Ausgrabungen Tongefäße mit Getreidekörnern, die noch keimfähig waren. Nach 1000 oder noch mehr Jahren
Körner sollten länger haltbar sein. Die spezifische Oberfläche ist einfach viel, viel kleiner.
Hallo,
Koerner muessen sich ein Jahr halten, so hat es die Natur vorgesehen. Mit viel Reserve bei richtiger Lagerung, Jahrzehnte mindestens.
Weizenmehl frisch und komplett gemahlen haelt sich wenige Tage, dann vergammeln Fette und Eiweisse. Fuer laenger haltbares Vollkornmehl wird zuerst der Keim getrennt und erhitzt, (die einen beschreiben es mit sterilisieren, die anderen mit abtoeten) dann alles gemahlen und zusammengefuegt.
Bei Auszugsmehl wird der Keim entfernt, der Rest haelt sich laenger. Mehl in den Tueten im Laden viele Monate, steht immer drauf.
Fuer frisches Mehl kann man gut die Koerner lagern und wenige Tage vor dem Verzehr das volle Korn mahlen. Das Lagern uebernehmen gern die Biomaerkte, die Muehle halten manche gleich bereit. Kaufen, mahlen, bezahlen, verbrauchen, alles gleich nacheinander. So wie es auch beim Kaffee geht, Bohnen kaufen, im Laden mahlen, bezahlen.
Gruss Helmut
Hallo,
bei uns in der Stadt hat man bei der Renovierung eines alten Fachwerkhauses festgestellt, dass damals die Zwischendecken mit Weizen gefüllt wurden, wahrscheinlich für eine gute Isolierung und/oder Trittschalldämmung. Obwohl schon einige hundert Jahre alt, war der Weizen noch keimfähig. Mehl dagegen hat praktisch überhaupt keine Lagerfähigkeit, weil beim Mahlen die in den Körnern enthaltenen Fette freigesetzt werden. Sobald diese Fette mit dem Luftsauerstoff in Kontakt kommen, fängt die Oxydation an. Das ist der Prozess, den man bei der Butter „ranzigwerden“ nennt. Deshalb kannst Du echtes Vollkornmehl auch nirgends kaufen, auch nicht in irgendwelchen Bioläden. Im Mittelalter sind die Hausfrauen einmal pro Woche mit einem Säckchen Weizen in die Mühle gegangen und haben sich den Tagesbedarf vom Müller mahlen lassen. Anschließend sind sie nach Hause gegangen und haben das Mehl sofort verarbeitet. Erst seitdem jemand entdeckt hat, dass man die fetthaltigen Randschichten vor dem Mahlen entfernen kann, konnte man Auszugsmehl herstellen. Das war dann lager- und verkaufsfähig. Aber Müller gibt es nicht mehr. Wenn Du wirkliches Vollkornmehl haben möchtest, führt kein Weg an der Anschaffung einer Getreidemühle vorbei. Und wenn Du einmal ein Brot aus echtem Vollkornmehl gegessen hast, wirst Du wahrscheinlich auch nie mehr Mehl oder Brot kaufen. Übrigens, ein Sauerteigbrot aus echtem Vollkornmehl (egal ob aus Weizen oder Roggen) ist dann wochenlang lagerfähig. Es schmeckt erst nach ein paar Tagen richtig gut und schimmelt nie.
Guten Appetit
Vielleicht noch als Ergänzung: das, was in Naturkostläden als Vollkornmehl verkauft wird, ist möglicherweise gesundheitlich noch schädlicher als Auszugsmehl. Beim Auszugsmehl (Weißmehl) werden vor dem Mahlen alle gesunden Bestandteile entfernt, und Du könntest genauso gut Sägemehl essen. Aber das sogenannte Vollkornmehl, das im Biomarkt verkauft wird, darf sich Vollkornmehl nennen, weil es im Gegensatz zum Weißmehl alle Bestandteile des Korns enthält. Aber es wird chemisch haltbar gemacht. Zur Verhinderung der Oxydation werden beispielsweise Antioxydantien und viele andere Zusatzstoffe beigemischt. Diese Chemikalien werden für die Entstehung von Osteoporose, Verdauungsschwierigkeiten und vielen anderen Zivilisationskrankheiten verantwortlich gemacht. Selbst wenn Du bei einem Naturkostbäcker ein sogenanntes Vollkornbrot kaufst, wirst Du wahrscheinlich ein Brot mit diesem chemisch behandelten Mehl bekommen. Es gibt in Deutschland praktisch keinen Bäcker, der sein Mehl selber mahlt. Vollkornmehl ohne Chemie kannst Du nur selber mahlen.
Warum wird dann nicht das überschüssige Getreide aus guten Erntejahren irgendwo in Island in einem Gletscher eingelagert? Damit könnte man die Getreidepreise relativ günstig stabilisieren.
Also das beste ist also das Getreide selber zu mahlen. Da hat man es frisch und es braucht nicht mehr bearbeitet werden. Dann spielt auch die Frage nach der Haltbarkeit keine große Rolle. Einfach mahlen, was man braucht.