Was ist los mit mir?

Hey.
Um auf den Punkt zu kommen, ich bin 15 und werde 16. Schreibe mir hier die Finger wund um auf Hilfe zu hoffen. Meine Eltern fragen sich auch schon, ob das normal ist und ich mich ehrlich gesagt auch. Das Porblem, mit mir kann man wie mit einer Erwachsenen reden und dann (meist im 2 Wochen Rhythmus) raste ich total aus und das wegen einer Kleinigkeit! Ich schreie, fange an die Türen zu knallen, werfe Dinge durch die Gegend. Nach einer Weile frage ich mich, ob ich ehrlich gesagt noch ganz Dicht war. Das Wochenende ist ruiniert, mit einem „das wollte ich nicht, ich weiß selbst nicht was mit mir los war“ komme ich langsam nicht mehr weiter. Mir tut es wahnsinnig leid was ich da oft abziehe, aber ich verstehe nicht warum! Ich bin lustlos, negativ eingestellt also eher pessimistisch, hohe Müdigkeit macht sich breit, meine Konzentration lässt schneller nach und das Schlimmste, mein Ehrgeiz ist völlig verschwunden. Früher war ich lebensfroh, joggte und hab Sportarten wie Tennis, Leichtathletik und Karate ausgeübt. Heute, pure Lustlosigkeit, manchmal gehe ich joggen, spiele einmal die Woche für eine Stunde Tennis. Mehr nicht.

Meine Frage: Liegt das an der Pubertät, geht es anderen Teenies auch so, Eltern von Pubertierenden, oder habe ich ein anderes Problem wonach man suchen müsste. Zum Beispiel unterfunktion der Schilddrüse, war bei mir schonmal minimal der Fall (oder was es für Auslöser gibt), oder leichte Depressionen (da ich meist negatives sehe obwohl das sicher nicht der Fall bei mir ist es gibt so viel Schönes und trotzdem sehe ich das Schlechte meist öfter)…

BITTE HILFE! Danke schonmal (: Eure Nudel_-

Hallo Nudel,

wie du schon selbst erkannt hast - selber kommst du nicht mehr weiter, und siehst aber ein das es so nicht weitergehen kann.
Ich rate dir also dazu einen Arzt deines Vertrauens aufzusuchen, und dessen Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Das ist keine Schande, und dazu sind die ja da um Menschen zu helfen.
Ganz wichtig: Schildere deine Situation dort ganz offen, ähnlich wie du es hier getan hast. Ohne Scheum lasse nichts aus, und erfinde nichts dazu.
Ich glaube das dir Antworten die auf eine selbstständige Hilfe hinauslaufen (also ohne "fachmännische Hilfe, also Arzt oder gegegebenenfalls Therapeut) dich nicht wirklich weiterbringen.
Verstimmungen und Misstöne während der Pubertät sind kein Grund zur Sorge, die macht jeder in anderer Form durch. Aber wenn du selber darunter leidest, und die Intensität der ungewollten Konflikte zunimmt und zum Dauerzustand wird… denke da kann dir nur wirkliches Fachpersonal helfen.
Und nur keine Angst vor dem Arztbesuch oder dem Gespräch…
Wünsche dir den Mut das zu machen und gutes Gelingen beim verändern.

Hallo Nudel,

ja, sicher hat das mit der Pubertät zu tun - Dein Körper verändert sich rasch und Deine Seele muss hinterher kommen. Dennoch habe ich das Gefühl, das geht über das normale Maß hinaus.

Meiner Ansicht nach sollte das ein Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut abklären (nicht zu verwechseln mit einem Psychiater!). Du kannst Dich bei einem solchen (Suche im Internet zu Deiner Region) melden (am besten telefonisch - auf meist einem AB - eine Nachricht hinterlassen, der oder die meldet sich dann bei Dir.). Dort kannst Du Dich dann ganz normal mit Deinem Versichertenkärtchen vorstellen - auch ohne Eltern. Wenn Du ein vertrauensvolles Verhältnis zu Deinem Hausarzt hast, ist dieser die erste Ansprechadresse, der kann Dir sicher auch Adressen von Therapeuten nennen. Gut wäre, wenn der Therapeut eine analytische oder tiefenpsychologische Ausbildung hätte.

Viel Glück und alles GUte,
Sabishi13

Danke, ja ich hab das Ganze mal mit meinen Eltern besprochen und wir versuchen gegenseitig zu akzeptieren bzw. uns oder das sie mir helfen. Ich denke das geht alles rum, nur es ist schwer ständig daran zu glauben und ständig dich durchzukämpfen. Irgendwann bist du selbst erschöpft. Wir besprechen das Alles auch mal mit einem Arzt (Jugendpsychiater oder sonst was).

Danke :smile:

Danke. Ich hab das auch schon mit meinen Eltern besprochen (sie zeigen wirklich viel verständnis und ich kann mit ihnen über alles reden), und trotzdem möchte ich das einfach abklären weil wie du schon gesagt hast, ich selbst immer unzufriedener werde und ich erschöpft bin. Ich kann mich nicht so akzeptieren wie ich bin, und deswegen haben wir überlegt eif mal mit einem guten Jugendpsychiater zu reden, einfach mal zu hören was er meint.

Danke nochmal :smile:

Danke Dir. Aber bitte NICHT zu einem Psychiater gehen (der ist eher für Medikation zuständig), sondern zu einem Jugendlichen-Psychotherapeuten, wenn möglich mit analytischer oder tiefenpsychologischer Ausbildung.

Viele Grüße und alles Gute,
Sabishi13

Hab ich ja gemeint. Es soll einen richtig guten hier in der Gegend geben.

Danke.

Hallo Nudel,

schwierige Frage, die ich dir mit so wenigen Infos und ohne dich persönlich zu kennen nicht beantworten kann.

Klar, es kann an der Pubertät liegen, viele deiner beschriebenen Symnptome kann man damit erklären, doch es kann auch etwas vollkommen anderes dahinter stecken.

Am besten wendest du dich an deinen Kinderarzt, an ein sozialpädiatrisches Zentrum (diese sind meist an große (Kinder-)Kliniken angegliedert) oder an einen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten .

Liebe Grüße

Stefan

Hallo,

es tut mir sehr leid, dass ich nur sehr kurz auf deine Sorgen eingehen kann, doch ich bin zeitlich ziemlich eingebunden.

Zum einen würde ich schon sagen, dass deine Vorgehensweise sich sehr nach Pupertät anhört (meine 14 jährige Tochter benimmt sich ähnlich…). Aber wenn du dich so schlecht fühlst, wie du schreibst und deine Eltern nicht der richtige Ansprechpartner für dich sind, dann schau ob du nicht einen Vertrauenslehrer oder ähnliches findest.

Aber ich denken schon, dass du dir keine Sorgen machen musst, der Weg zum Erwachsen werden ist lang und nicht so einfach und schon alleine, dass du weißt, dass du hier und da übertriebst oder falsch reagierst und du dir darüber Gedanken machst, wie du dass wieder hinbiegen kannst, zeigt doch, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Mir hat ein Kinderarzt erklärt, dass in der Pupertät das Gehirn völlig neu „angeschlossen“ wird…also alles wird verändert und das Gehirn des Jugendlichen ist eine Art BAUSTELLE, die sich solange hinzieht, bis wieder alles richtig angeschlossen ist. Und in der Zeit reagiert man halt etwas anders als sonst oder kocht mal über.

Dass soll zwar keine Entschuldigung für jegliche Fehltritte bedeuten, aber eine kleine Hilfestellung zwischen Eltern und Kind, was bald keins mehr ist.

Ich wünsche dir alles Gute und drück dir fest die Daumen, dass du dich bald wieder wohler in deiner Haut fühlst

LG Grit

Hi Nudel,

ob ich dir hier helfen kann, … wahrscheinlich eher nicht. Dazu weiß ich zu wenig von dir. Aber ich kann dir vielleicht ein paar Ideen liefern, über die du dich vielleicht weiter erkundigen kannst.

Die Wutausbrüche und deine Lustlosigkeit können sehr verschiedene Ursachen haben.

  1. Das einfachste und erste ist, dass du deinen Hormonstatus mal überprüfen lässt. Mit 15 kann das schon mal schwanken. (Ich rede hier aus direkter Erfahrung, denn meine Tochter ist auch 15, man kann mit ihr auch vernünftig reden, aber manchmal gehen mit ihr die Pferde durch.) Das ist also normal in deinem Alter in einem gewissen Rahmen. Aber es scheint ja bei dir besonders intensiv zu schwanken. Auch deine Beschreibung von depressiven und lustlosen Zwischenphasen lässt so etwas vermuten. Das wäre also der erste Schritt: Kläre erst mal ab, ob es nicht einfach etwas Körperliches ist.

  2. Aus psychologischer Sicht hat jedes Verhalten einen Sinn. Also auch deine Wutausbrüche und auch deine lustlosen Phasen. Stell es dir so vor, dass dein Unterbewusstsein damit etwas Bestimmtes erreichen möchte, die sog. „positive Absicht“. Es kann sein, dass dein Unterbewusstsein diese Reaktion irgendwann einmal gelernt hat und sie da eine erfolgreiche Strategie war. Diese Strategie wendet dein Unterbewusstsein jetzt (da ja unbewusst) unüberprüft weiter an.

Es kann auch sein, dass dein Unterbewusstsein dir auf diese Art und Weise mitteilen will, dass es enorm unter Druck steht und irgendetwas total schief läuft.

In beiden Fällen könntest du in einer stillen Stunde mal in dich hinein gehen und Kontakt mit deinem Inneren aufnehmen, um herauszufinden, was dir dein Unterbewusstsein mitteilen möchte.

  1. Wenn es dir zunächst mal darum geht, diese „Ausraster“ zu kontrollieren, könntest du mal mit einem NLP´ler arbeiten. Da gibt es ziemlich wahrscheinlich bestimmte äußere Auslöser, die könnt ihr gemeinsam bestimmen und auch daran arbeiten, dass du andere „Reaktionsmöglichkeiten“ zur Verfügung hast. Ein guter NLP´ler wird immer auch darauf achten, herauszufinden, wofür dein Unterbewussstsein diese „Reaktion“ braucht und entsprechend die dahinter liegende positive Absicht erhalten.

  2. Wenn das alles nicht in Frage kommt oder dir Maßnahmen in den anderen Richtungen nicht helfen, solltest du mal über die systemische Sichtweise an das Thema herangehen. Ich weiß nicht, ob du schon mal davon gehört hast, aber es könnte auch sein, dass du mit deiner Reaktionsweise einen alten Familienauftrag erfüllst. Informiere dich mal über Familienaufstellungen und über die Auswirkungen von bestimmten Mustern, die es in Familiensystemen gibt. Dazu könntest du dir auch folgende Fragen stellen:
    "Wer hat in meiner Familie (und hierzu zählen auch Großeltern, Onkel, Tanten und Urgroßeltern) noch diese „Wutausbrüche“ bzw. diese „Lustlosigkeitsschwankungen“. Fing das bei denen auch in der Pubertät an?
    Wer in deiner Familie hat ab der Pubertät ein schwieriges Leben gehabt, oder ist sogar früh verstorben?
    Oder: Wer hat Schuld auf sich geladen?

Ich hoffe, ich oder ein anderer Beitrag konnte dir ein weiterhelfen. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg.

Herzliche Grüße
Heike

PS: Wenn du magst, freue ich mich über eine Rückmeldung auf meine Antwort über [email protected]

Hi !

Du hast ein aufbrausendes Wesen. Das wird sich auch nach der Pubertät nicht ändern. Normalerweise bist Du freundlich und nett - bei Freunden, nachbarn und in der Schule. Im Moment wird Dir irgendwas zuviel. Leistungsdruck, Unsicherheit, Verliebt und was weiß ich. Jedenfalls kommen die Wutausbrüche plötzlich. Und immer, wenn eigentlich für eine Person zuviel passiert bzw. passiert ist. Beispiel: Du hast einen schlechten Tag, keiner macht, was Du erwartest - es kommt noch eine Absage (Freund) / ein Termin platzt / die Mannschaft verliert oder 1000 andere negative Dinge passieren. Je mehr Du emotional drin bist - desto mehr regst Du Dich auf. Dann kommt der Wutausbruch.
Es gibt für Dich bei der Diakonie bzw.Caritas geschulte Gesprächspartner. Versuch Dich zu erinnern, wie es das letzte mal war. Was war der Auslöser ? und ruf bei der Caritas an, mach einen Termin und erzähl mal. Stillschweigen ist garantiert. Du solltest es aber auch niemand erzählen (außer deinen Eltern). Denn diese Beratung kennen viele nicht und Dein Problem verstehen viele nicht. Um unnötige Erklärungen bzw. kritiken zu vermeiden, solltest du ganz privat mit deinem ganz persönlichen Problem umgehen.
Es gibt in jedem Menschen nette u. weniger nette Wesenszüge. Ich gratuliere Dir, dass Du deine weniger netten bemerkst, offen damit umgehst und die Kraft hast, eine Lösung dafür zu finden. Das ist schon reifer als mancher 40 jährige, der seine eigenen Fehler nicht sieht.
Schönen Tag noch

Kinderarzt? :smiley: Du meinst wohl Hausarzt? Ich hasse es wenn man 15-Jährige für KIND abstempelt. Ich denke ich warte erstmal die Ferien ab, denn nach den Schulferien sieht alles immer anderst aus. Immer zum Schulende hin ist man müde und ausgepowert, mal sehen was so passiert.

Meine Eltern sind wie Freunde für mich. Jeder hat in der Pubertät ein Problem und denkt die Eltern seien Gegner aber das ist bei mir auf keinen Fall das Problem. Sie verzeihen mir alles, sind immer für mich da und ich rede mit ihnen über alles. Das Problem ist vielleicht auch das ich Einzelkind bin, das heißt ich weiß nicht wie es anderen ergeht, keine Freundin läuft auf dem Schulhof oder bei mir zu Hause rum und erzählt ihre „Taten“ oder was sie zu Hause so abzieht (logischerweise). Deswegen wollte ich nur mal hören, ob es anderen genauso ergeht.

Danke für deinen Text :smile:

Danke. Ja klar, erstmal rede ich oft mit meinen Eltern und wenn, würde ich nach einem guten Jugendpsychiater suchen. Das was du oben im Text geschrieben hast stimmt genau, ich bin wirklich immer schon impulsiv gewesen, jedoch eben nicht so mit den Wutausbrüchen, aber dafür ist bestimmt die Pubertät verantwortlich.

Auch noch nen schönen Tag :wink:

Hallo Nudel,
natürlich bezeichne ich eine 15-jährige nicht mehr als Kind. Dennoch sind für Menschen unter 18 Jahren wenn es um Entwicklungsfragen geht, Kinderärzte die besseren Ansprechpartner als Allgemeinmediziner.

Eigentlich heißt es auch nicht Kinderarzt, sondern „Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin“.
Also fühl dich nicht in deiner Ehre gekränkt.

LG
Stefan

Hallo Nudel,

man sagt der jeweiligen Jugend (schon seit vielen Jahrhunderten) nach, dass sie die „Null-Bock-Generation“ ist.

Das scheint bei Dir nicht der Fall zu sein. Du versuchst Hilfe zu finden und siehst auch selber Deine Fehler.

Frag doch mal Deine Lehrkraft in der Schule, ob sie Dir einen Besuch beim Schulpsychologen vermitteln kann. Sollte es behandlungsbedürftig sein, wird Dich der Schulpsychologe weitervermitteln.

Auch Dein Hausarzt ist in solchen Fällen ein guter Ansprechpartner.

Alles Gute