Was ist mit meinem hund los?

danke,
stimmt habe ich schon dran gedacht, aber noch nicht in erwägung gezogen.
aber nun werde ich den rat mal befolgen und auf positive ergebnisse hoffe.
die zeit werde ich mir auch auf jedenfall nehmen, denn ich will das spatzieren gehen mit meinen lappi ja mal wieder geniessen können.

Hallo,

das einzige Mittel, das zuverlässig zu einem ruhigen Gehen an der Leine führt, ist tatsächlich, konsequent stehenzubleiben, sobald der Hund nicht mehr zieht und erst dann weiterzugehen, wenn er von selbst die Leine entspannt, weil er näher zum Hundeführer kommt.

Problem: Man kommt dabei nicht vorwärts, und deswegen geht das auch am Besten beim Welpen, wo das Zurücklegen von Strecken noch kein Thema ist. Funktioneren tut das Prinzip auch bei älteren Hunden - der Aufwand ist aber ungleich höher, und die wenigsten Besitzer sind bereit, diesen auf sich zu nehmen.

Da du wenig Zeit zum Training zu haben scheinst, bezweifle ich, dass du mit dieser Methode glücklich wirst.

Deshalb ein Nothilfe-Tipp: Kauf dir ein Halti. Da viele Verkäufer im freundlichen Fachhandel leider keine Ahnung haben, hier eine Kurzanleitung: Du brauchst zwei Leinen: Eine normel (1m - 1,50m lang), die du am Halsband oder am Brustgeschirr (je nachdem, was der Hund hat) einhängst. An dieser wird der Hund gehalten, und du kannst sie dir für den Anfang auch um den Bauch binden.

Die zweite Leine wird im Halti eingehängt. Mit dieser wird der Hund geführt. Sobald er in den Zug geht (den die Leine am Halsband abfängt), führt ein sanfter Zug an der Halti-Leine dazu, dass der Hund den Kopf in deine Richtung wendet und damit aufhört zu ziehen.

Niemals nur mit einer Leine am Halti spazieren gehen! Gerade am Anfang kann das böse enden, wenn der Hund ungebremst in eine Seitendrehung seines Kopfes rennt.

Das Ganze muss man ein bisschen üben (am Besten erst mal im Garten), um das Handling der beiden Leinen hinzukriegen. Sollte der Hund sich gegen das Halti wehren (was die meisten Hunde am Anfang tun), solltest du sofort jeden Versuch mit einem deutlichen „NEIN!“ unterbinden. Gleichzeitig gehst du zügig weiter, um dem Hund keine Zeit zu lassen, mit der Pfote am Halti rumzumachen.

Das Halti erzieht Hunde nicht zur Leinenführigkeit. Es wirkt nur, solange der Hund es trägt. Wenn du es weglässt, wird der Hund genauso ziehen, wie vorher. Allerdings spricht nichts dagegen, dauerhaft mit Halti spazieren zu gehen.

Eine ausreichende Auslastung des Hundes fehlt derzeit in jedem Fall. Der Garten bringt diese NICHT. Den Hund allein im Garten zu lassen, führt nur dazu, dass der Hund sich verselbsbständigt und sich einen feuchten Kehricht für seine Menschen interessiert.

Hunde, die zerren, sind in aller Regel auch weder untergeordnet noch haben sie eine Bindung an den Menschen. Auf dieser Ebene besteht also dringender Handlungsbedarf :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Kastration als Patentrezept?
Hallo,

Falls du ihn nicht zur Züchtung hernehmen möchtest, würde ich ihn auf jeden Fall kastrieren lassen.

Was bitte hat fehlende Leinenführigkeit mit der Tatsache zu tun, dass der Hund nicht kastriert ist? Und was sollte eine Kastration in diesem Fall bewirken?

Schöne Grüße,
Jule

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Gebe ich dir recht,hast du auch gut beschrieben, ich glaube aber es liegt mehr an der / die Hundehalter .

Informiert Euch am Besten beim ansässigen Tierarzt, der kann das genau erklären.
Aber ich kann blos sagen lieber den Hund abgeben,wenn man keine Zeit hat. Er leidet nur.
Es ist hart, aber man muss an das Tier denken oder sich mehr Zeit für den Hund nehmen und die Arbeit zurückstellen.
Was ist einem wichtig und was ist machbar. Darüber sollte man sich im voraus im klaren sein. Ist nicht bös gemeint!

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Hallo und guten Abend!

Das Thema „Hundeschule usw.“ ist ja schon bei der Fragestellerin gut und positiv angekommen.

Was Dein unten geäusserte Ansicht angeht:

Hier befindest Du Dich - mit Verlaub gesagt - in einem Irrtum.

Solange sich der Hund in diesem jagdlichen Triebzustand befindet, agiert er völlig ohne Einfluss von aussen und ohne jeglich Rückrufmöglichkeit.

Genau das wollen wir aber nicht.

Der Rudelführer muss die absolute Ansagemacht behalten - und, solange dieses nicht klar ausgearbeitet ist, muss der Hund an eine Leine. Bewährt hat sich hierfür eine Schleppleine oder ein Schweissriemen von 10 - 12 m Länge, endbefestigt an einem Bauchgurt des Hundeführers und geführt (d. h. je nach Lage längenverändert) mit der behandschuhten Hand.

Hiermit kann ganz erfolgreich und ohne Gefahr für Wild und Mensch Rückruftraining gearbeitet werden.

Es kommt garnicht darauf an, ob der Hund etwas reisst oder nicht - ein nicht jagdlich geführter Hund (und dieser auch nur im eigenen Revier mit seinem verantwortlichen Rüdemann) hat nicht (und keinesfalls selbständig und erlaubt) auf die Jagd zu gehen! Dieses auf jeden Fall zu verhindern ist Aufgabe des verantwortungsbewussten Hundeführers.

Und genau dafür gibt es in Hunde-(und Hundeführer!!!) -ausbildungsinstituten sehr hilf- und erfolgreiche Lehrgänge!

Einen schönen Restsonntag und

herzliche Grüsse

Helmut

also ich bin für laufen lassen und abwarten ,natuerlich auch
training ,ich glaube nicht das er alleine was reissen wird

Hallo,

Deshalb ein Nothilfe-Tipp: Kauf dir ein Halti.

Du brauchst zwei Leinen

… was allerdings für viele Hundehalter, zumal wenn sie - in Erwartung des Fehlverhaltens ihres Hundes - ohnehin schon angespannt sind, zumindest in den ersten Wochen ausgesprochen stressig ist. In kritischen Situationen wird oft reflexartig gerade an der falschen oder an beiden Leinen gleichzeitig gezogen und damit genau das Gegenteil des erhofften Effekts bewirkt.

Inzwischen gibt es auch Einhand-Leinen, die, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, das Führen mit Halfter sehr viel einfacher und stressfreier machen.

Gruß
Kreszenz

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grundsätzlich hast du recht, aber meinen hund gebe ich nie und nimmer weg. ich nehme mir viel zeit für den hund, aber es geht halt nicht immer mit den spatzieren gehen. ich habe ein großes grundstück, wo er sich den ganzen tag austoben kann. er ist nie alleine, da mein schwiegervater den ganzen tag zu hause ist. außerdem erwähnte ich das es da noch ein hund gibt, das ist der meiner schwiegereltern. also, geht es dem hund doch gut. er hat alles, bekommt sin fressen, hat ne menge auslauf und ist immer unter leuten und hunden. mein problem ist doch nur, das ich nicht so oft mit den hund in die natur kann, weil ich beruflich sehr eingespannt bin. jetzt habe ich urlaub und will natürlich die zeit mit dem hund genießen, dazu gehören auch spatziergänge im wald, aber wenn er dann so zieht und zerrt, macht das einfach keinen spaß, dennoch gehe ich mit ihm raus, wann immer es passt.
und leiden muß mein hund nicht, er lebt und ihn geht es gut. er ist kerngesund und munter. er spielt , tobt und ist schlimmer als mein sohn. halt ein ganz normaler vierbeiner.
danke dir

Hallo Kreszenz,

hab’ mir eben mal die Leinen angeguckt und kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie das Halfter-Management damit funktioniert. Kannst du mir weiterhelfen?

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

Das Halti erzieht Hunde nicht zur Leinenführigkeit. Es wirkt
nur, solange der Hund es trägt. Wenn du es weglässt, wird der
Hund genauso ziehen, wie vorher.

ich habe das von dir schon mehrfach gelesen und mich gewundert.
Das Halti erzieht, wie jedes andere Hilfsmittel auch, den Hund natürlich nicht zur Leinenführigkeit. Trotzdem ist es ein sehr effektives Werkzeug, mit dem man bei richtiger Handhabung und konsequentem Einsatz dem Hund beibringen kann, an lockerer Leine zu laufen.

Wenn der Hund mit Kopfhalfter an lockerer Leine läuft, kann man, falls man es wünscht, diese Hilfe jederzeit abbauen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Halfter nicht nur zum kräftesparendem Zurückhalten verwendet wird, sondern das Laufen an lockerer Leine trainiert wird, sprich, dass jedes Verlassen der gewünschten Position unverzüglich korrigiert wird - das trifft aber auf jede andere Leinenarbeit ja auch zu.

Gruß

Johnny

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Hallo, Jule,

hab’ mir eben mal die Leinen angeguckt und kann mir irgendwie
nicht vorstellen, wie das Halfter-Management damit
funktioniert. Kannst du mir weiterhelfen?

ich versuchs mal anhand dieses Bilds http://www.teamfrey-hundeshop.com/WebRoot/Store8/Sho… (mit dem Shop hab ich nichts zu tun), auf dem die Leine gut zu sehen ist.

Die dünne dunkle Leine wird am Halfter befestigt; die dickere bunte am Halsband.

Die Länge der Halfterleine lässt sich für den jeweiligen Hund einstellen durch „Verschieben“ des Knotens an dem blauen Kügelchen.

Richtig eingestellt ist das Ganze, wenn beim nach vorn ziehenden Hund die (dünne) Halfterleine straff und die (dickere) Halsbandleine locker ist - und genau umgekehrt, wenn der Hund blockiert und nicht weiter will (Halsbandleine straff, Halfterleine hängt).

Auf diese Weise „bedient“ der Hund die Leine quasi selbst – je nachdem, was er macht, kommt Zug auf das Halfter oder das Halsband; im Idealfall hängen beide Leinen locker.

Ich kam mit diesem System hervorragend klar, und die Hunde auch.

Gruß
Kreszenz

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Hallo Jule,

die Empfehlung zum Halti sehe ich seeeeehr kritisch…

Ich bin absolut der Überzeugung, dass ein Hund nur mit Halti geführt werden sollte, wenn die Gewöhung und Anleitung mit einem kompetenten Hundetrainer erfolgt ist.

Und keinesfalls auf eigene Faust!

Da gibts sooo viel zu beachten, als Laie schier unmöglich.

Liebe Grüße

Hallo Kreszenz,

vielen Dank! Das war sehr aufschlussreich und mir bislang nicht bekannt. Muss ich mal ausprobieren, damit ich mitreden kann :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Johnny,

sprich, dass jedes Verlassen der gewünschten Position unverzüglich korrigiert wird - das trifft aber auf jede andere Leinenarbeit ja auch zu.

Ich denke, hier liegt der Punkt, an dem unsere Aussagen sich unterscheiden. Du beschreibst damit ein weiterführendes Leinenführigkeitstraining, das natürlich erfolgversprechend ist.

Ich bezog mich auf das reine Führen per Halti, von dem man nicht erwarten kann, dass es den Hund automatisch leinenführig macht.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wenn kein kompetenter Hundetrainer zur Stelle ist, muss es auch anders gehen. Die Einhandleine, auf die Krezenzia hingewiesen hat, scheint mir möglicherweise eine gute Idee.

Insgesamt sollte man das Ganze entspannt angehen und sich nicht von den unzähligen Horrorstories zum Thema Halti - die in der Regel immer von jemandem erzählt werden, der jemanden kennt… - verunsichern lassen.

Wenn der Besitzer das Spazierengehen meidet, weil er den Hund nicht halten kann, ist das keine gute Alternative.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

einen Fehler den viele Menschen machen ist zu glauben mit einem großen Garten den Hund sich selbst überlassen zu können. aber der geistige Input fehlt, die Arbeit zwischen Mensch und Hund die auch die Bindung zueinander vor allem die vom untergeordneten Hund zum tonangebenden Menschen festigt. Die sozialen Strukturen kommen zu kurz.
Wenn der Hund keine Führung hat übernimmt er sie. Wenn niemand da ist der zuverlässige Entscheidungen zum Wohle des Rudels treffen kann, dann trifft er sie.
Dein Hund hat kein Interesse an Dir beim Spazieren gehen, weil er sich sonst auch nicht auf Dich verlassen kann/muss.
Hier mangelt es an der Bindung und die stärkst Du nur durch regelmäßiges Arbeiten mit dem Hund. Da helfen Schwiepas andere Hunde und große Gelände gar nichts, der Hund braucht etwas zu tun und muss seinen Stellenwert kennen und eine stabile Bindung zu Dir und an Dich aufbauen.
Wenn das noch stimmt, dann gehts dem Hund wirklich gut.

Gruß
M.

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