Was ist Ökofaschismus?

By the Way:

Ich wollte erklären, wie ich aufgrund der von mir wahrgenommenen Verwendung desselben den Begriff ‚Ökofaschismus‘ verstehe. Wenn andere Leute diesen Begriff in anderweitiger Verwendung kennen, dann könnten sie es mitteilen, das fände ich in diesem Zusammenhang doch nicht ganz uninteressant.

OFFTOPIC

Man mag, kann, will den Irrsinn nicht erkennen. Es ist soooo absurd.

Ich beispielsweise arbeite in einem Unternehmen namens „Tochter“ eines schwedischen :joy: Konzerns. Deutschlandweit tätig ich auch bin, Wohn- und Standort München, vorwiegend aber doch meist lokal (700km in 9,5 Std. Fahrzeit wegen Verkehrsaufkommens inklusive).
Wenn aber Termine in H anstehen, dann werden Flüge nicht akzeptiert. Nicht aus ökologischen Gründen, sondern aus Prinzip und der Zahlen wegen (no comment). An- und Abreise mit dem Diesel, einen Tag lang hin, und einen Tag wieder zurück. Gesetzliche Arbeitszeitsüberschreitung inklusive.

Ich würde so gerne fliegen. Aber nun darf ich aus zweierlei Gründen nicht mehr.

Es ist ja nur meine Lebenszeit.
Die andere verschwenden.

awM

Das ist doch Quatsch. Natürlich stößt FFF auf Widerstand. Vielleicht nicht in den Sonntagsreden der Politiker, aber in der Sache, um die es geht.

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Noch ein OFFTOPIC

Wenn schon „Natürlich“, dann stößt FFF auf Ignoranz.
Wenn man keine positiven Ideen/Konzepte hat, nur Angst schürt, Verbote, Schuld und Einschränkungen propagiert, sich selbst jeglichen Luxus erlauben kann, und jetzt den anderen mit „Konsequenzen“ droht, dann kann man nur verlieren und ignoriert werden.

Ignoranz ist wesentlicher härter auszuhalten als Widerstand. Letzterem könnte man wenigstens begegnen.

Man könnte die Strategie ändern. Aber die Strategie kann nur von unten kommen. Von den Betroffenen, aber nicht von den wesentlich Verursachenden. Sie werden aber nicht mitgenommen, die Betroffenen.

Ich denke, dass das Projekt „Kinder“ der Ökofaschisten - Verständnis für Öko wecken über einfache psychologische Wege - spätestens nach Madrid gescheitert ist. Sie haben das selbst erkannt.

Der Druck wird jetzt größer, die Ignoranz ebenso, und damit die „Gewalt“.
Well done. Stellen wir uns gegen diesen Faschismus.

awM

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Bahn geht schneller.

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Und wenn es einfach keine positiven Konzepte mehr gibt, weil man das Problem viel zu lange hat schleifen lassen?

Abgesehen davon sind die FFF-Leute nun tatsächlich oft minderjährig, willst du von denen erwarten, dass die neben der Schule Konzepte für die Weltwirtschaft entwerfen? Was die in der ersten Linie fordern ist, dass Politik und Wirtschaft das tun, was die Wissenschaft empfiehlt, und zwar schnell.

Was sagt uns das, wenn sich einer jeglichen Luxus erlauben kann? - Übrigens, wen meinst du? Meinst du, jeder Schüler, der da bei FFF mitgeht, könne sich jeglichen Luxus erlauben? - Und wenn, was spielt das für eine Rolle?

Wie sollen die das denn machen?
Und glaubst du denn, das interessiert hier irgendeinen Wirtschaftsboss, wenn in der Sahelzone ein paar Kinder freitags nicht zur Schule gehen? - Das interessiert den doch höchstens, wenn es die eigenen Kinder tun.

Was? Was für eine Gewalt wird wie und wo größer?
Was im Wesentlichen größer wird ist die Gefahr, die vom Klimawandel ausgeht.

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OEKO - Faschisten? In D. sind nun fast alle OEKO - FETISCHISTEN …

Was machen die nun bei sowas? https://www.swr.de/swraktuell/Studie-Flugverkehr-wird-drastisch-zunehmen,flugverkehr-102.html

Yepp.
Das sind ja auch gewiss keine Gegensätze.

Madrid hat schön gezeigt, dass die Welt nicht nur aus Nord- und Mitteleuropa besteht.

Gruß
F.

Nein, das ist kein Quatsch.
Wenn die FührerInnen einer Protestbewegungen fast von Beginn an so dermaßen von den Spitzen in Politik und Staat hofiert werden, dann stößt diese Bewegung auf alles möglich, aber nicht auf Widerstand.
Das heißt nicht, dass sie ihre Ziele durchbringt.
Hier muss man sich halt einen passenden Begriff überlegen, „Widerstand“ passt jedenfalls nicht. Und „Protestbewegung“ aus meiner Sicht deshalb auch nicht. Die Führer einer Protestbewegung im vollen Sinn des Wortes sprechen nicht in Windeseile in allen wichtigen Parlamenten.

Gruß
F.

Ich würde dich bitten, den Begriff Ökofaschismus nicht zu verwenden. Da er eine meiner Meinung nach unzulässige Zusammenstellung einer asozialen Politik mit etwas verbindet, das wir dringend umsetzen müssen und dieser Begriff impliziert, dass wir Ökologie nur durch Faschismus bekommen. Deshalb ist dieser Begriff schlicht ein schwachsinniger Kampfbegriff, der hilft, einen „unökologischen“ Faschismus salonfähig zu machen.
Sicher sind einige Maßnahmen nötig, die uns alle betreffen, wenn ökologische Ziele umgesetzt werden sollen. Ich halte es auch absolut für nicht richtig, wenn Großkonzerne, die ökologisch relevanten Hauptverschmutzer durch geschenkte Zertifikate und Sonderregelungen sowie Billigtarife eine Art Staat im Staate bilden denen nichts zu teuer sein muss um ihre definitiv politische Macht aus zu üben. Dass viele dieser Konzerne zudem gerade in den „faschistischen“ Zeiten unserer Geschichte gegründet wurden und ihre Strukturen bis heute kaum geändert haben, so dass sie de facto eine starke Triebkraft zur Entdemokratisierung unseres Landes darstellen, ist mit die größte Gefahr für die deutsche Demokratie. Ohne diese Konzerne könnten radikale Rechte weder das Geld, noch die politischen Voraussetzungen für ihre Umtriebe herstellen. Ihr Druck auf die Politik hat zum Ergebnis, dass diese Konzerne immer weniger Abgaben zu leisten haben und immer mehr Zuwendungen bekommen. Die Zeche bezahlen die Bürger über ihre Steuern. Im Prinzip ist in Deutschland eine dezentral vernetzte Stromversorgung möglich und diese würde wohl auch besser und nachhaltiger funktionieren, als die Versorgung mit zentralen Großkraftwerken. Warum haben wir das nicht? Weil es das Geschäftsmodell der Stromversorger ist, die Hand auf großen Energiereserven zu haben und somit ein Preismonopol herstellen. Das Prinzip ist immer das selbe. Eine große Erzeugungskapazität muss immer durch einen Flaschenhals gebündelt werden. An dieser Stelle kontrolliert der Konzern den Stromfluss und hat so die Möglichkeit, unliebsame Aktivitäten einfach abzuschalten. Das ist eine reale Machtposition die sich längst oberhalb der politisch vergeben Macht angesiedelt hat und der Politik ihre Bedingungen stellt. Kooperation wird mit Zuckerbrot belohnt, Dissens mit Bedeutungslosigkeit abgestraft. Hier möchte der Bock der Gärtner sein und deshalb wird in Deutschland so viel verbockt. Dieses Beispiel gilt nicht nur für den Stromsektor, sondern für alle zentral zu bündelnden Bereiche unserer Infrastruktur. Dass darunter das Volk leidet, ist diesen Herrschaften relativ Wurst. Es wäre also eher von einem real existierenden Industriefaschismus zu reden, wenn man dieses Wort überhaupt benutzen würde. Dieser aber ist das Erbe unserer Geschichte.

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Das ist ein Missverständnis, das mehrfach in diesem langen Thread aufkommt.
Mit „Ökofaschismus“ ist keineswegs generell ökologisch motivierte Politik oder ökologisch motiviertes politisches Denken gemeint, sondern eine ganz bestimmte Form davon.
Zum Beispiel eben das Ausrufen von Ausnahmezuständen, krasser Autoritarismus, Alarmismus, schwarz-weiß-Denken usw. - nicht zuletzt das ständige Infragestellen des Parlamentarismus, weil fürs Klima „alles zu langsam geht“.

Um es zusammenzufassen: Ob faschistoide Tendenzen in braunem, rotem oder grünem Lack daher kommen, wenn ich sie sehe, will ich sie auch so benennen. Und ich sehe eine Menge faschistoide Tendenzen „im Namen des Klimas“.

Gruß
F.

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ich habe dich gebeten das nicht zu tun, das war kein Befehl. ich habe auch erklärt, warum ich so denke. Und ich bin auch nicht darauf aus, in einer kontroversen Diskussion „Meinungssieger“ zu bleiben. Das wäre dann eine Art Faschismus, einer der inzwischen so alltäglich ist, dass ihn kaum einer bemerkt. Du kannst diese Tendenzen gerne benennen wie du willst, es gibt aber durchaus Gründe, die ich in meinem Beitrag genannt habe, die aus einer grünen Politik eine Art Faschismus machen und diesen Mechanismus habe ich erklärt. Wenn unsere Politik bei allem was Banken, Industrie etc. verbocken, das Volk zur Kasse bittet, weil sie zu feige ist der Wirtschaft ihre Grenzen aufzuzeigen, dann entsteht eben nicht nur der Eindruck, sondern sogar die Situation, dass die eigentlich untergeordnete Betriebswirtschaft über die eigentlich umfassendere Volkswirtschaft gesetzt wird. Deshalb müssen die, die kein sich selbst vermehrendes Eigentum besitzen alles zahlen was Politik macht. Und die Politik macht immer mehr, was den sowieso schon bevorzugten Nutznießern aus der Wirtschaft frommt. Insofern ist der Begriff Ökofaschismus durchaus auch geeignet, reale Zusammenhänge zu verschleiern, indem man sie mit dem Kürzel Öko und Faschismus in einen Topf wirft. Es ist eine, will man differenziert bleiben unzulässige Vereinfachung von Fakten. Und davon haben wir in der tat sowieso schon genug. Wir befinden uns in der gesamten westlichen Welt in einem 30-jährigen Krieg der Worte. Und faschistoide Tendenzen sehe ich z.B. auch in der Frauenbewegung, in diversen konservativen Parteien, bei Polizei und Bundeswehr, bei BILD und anderen Blättern, es handelt sich aus meinem Blickwinkel um eine Zeiterscheinung die daraus resultiert, dass die Erwachsenen der heutigen Generation kaum etwas anderes als Konkurrenzdenken in den Schulen gelernt haben. Es gibt kaum noch sprachliche Werkzeuge, etwas im Konsens zu diskutieren. Die Ansicht dass nur einer recht haben kann und der eine bin ich, ist sehr weit verbreitet. Was als Faschismus daher kommt ist eigentlich eine Unfähigkeit mit anderen wertschätzend und kooperativ zu kommunizieren. Der allgemeine Dummsprech der Politik, so wie das auf Glanz polierte Gequatsche aus der Wirtschaft ist nicht geeignet, auch nur ein Problem zu lösen. Das aber mit Faschismus zu ettiketieren hat schon wieder etwas von Fatalismus. Man nimmt das dann als soliden Klotz dar, den man nicht wegschieben kann. Wenn man in diese „Black Box“ hineinsieht mag es sein, dass jeder der hineinblickt etwas anderes sieht und man deshalb weder ergebnisoffene noch zielführende Diskussionen führen kann. Und wenn man so eine Verständigung unter den Bürgern verhindert, hält man die jetztigen Eliten und ihre Helfershelfer am ehesten an der Macht. Und man ändert nichts… reden und Schreiben über Politik, die derzeitigen Verhältnisse etc. sollte kein allgemeines Maulen sein und auch kein Wettbewerb darüber wer es am besten kann, sondern zielführend und eine sprachliche Basis bildend sein. Begriffe wie „Ökofaschismus“ sind Etiketten, die man beliebig jedem umhängen kann. Schade nur, dass man dann nicht mehr ernst genommen wird.

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Da habe ich dich schon richtig verstanden gehabt.

Den habe ich mit Interesse gelesen (und ja auch geliket).

Yepp, da kann ich zustimmen (auch wenn man das vertiefter diskutieren müsste, z.B. dergestalt, dass es nicht nur um Eigentum geht, sondern auch um den Besitz von Humankapital; diejenigen, die genug Humankapital besitzen, die können leicht alle möglichen Klimasteuern fordern, die zahlen fürs Fliegen halt dann den dreifachen Preis, aber haben ihre Ruhe vor dem Billigtourismus-Gesindel; und das kein Distinktions-Anspruch der Eliten, sondern der mittleren und oberen Mittelschicht)

Da stimme ich dir durchaus zu.
Da geht es aber teilweise „nur“ um Meinungen und Intiativen.
Der „Ökofaschismus“, wenn ich den schwierigen Begriff jetzt mal beibehalte, dagegen hat die Spitzen der Macht erklommen. Ausrufung der Klimanotstands in der EU, in großen Städten usw. Das kann man weder von der Frauenbewegung noch von der BILD-Zeitung behaupten.
Auch Tendenzen zu einer Polizei- oder Militärdiktatur sind in Deutschland gegenwärtig eher nicht zu erkennen.

D,h. ich sehe halt nun mal in keinem anderen öffentlich-politischen Bereich eine so schlagkräftige faschistoide Bewegung wie im Klima-Bereich.

Und das meine ich nicht einmal ansatzweise provokativ, während „Ökofaschismus“ als begriffliche Zuspitzung natürlich schon auch als Provokation gedacht ist. Als Provokation, den Blick mal stärker auf diesen Aspekt zu werfen.

Genau das meine ich mit „Ökofaschismus“ eigentlich überhaupt nicht.
Ich meine eine politische Massenbewegung, die auf die grundlegende Umkrempelung der staatlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse zielt, dafür auf Bürgerrechte und Gewaltteilung keinen großen Wert legt, und die demokratischen Spielregeln nur soweit respektiert, wie es ihm nützlich erscheint.

Und, nein, ich halte das nicht für ein Etikett, das man „beliebig jedem umhängen kann“.
Ein guter Teil der Menschen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, hat damit rein gar nichts zu tun.

Gruß
F.

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Gut, damit kann ich leben. Ich lasse dir gerne deine Meinung und freue mich wenn denkende Menschen schreiben. Das ist, in einem regelmäßigen Treffen (und nicht an einer einzigen Frage aufgehängt) die Voraussetzung für weiterführende Gespräche.
Schließlich ist eine Meinung noch nichts, eine Ansicht schon etwas mehr, noch mehr aber vielleicht erste konkrete Schritte, genau das erkannte Problem im Konsens zu lösen.

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Ich denke das genau gegenteilig, weil man erst durch Verwendung des Begriffs Faschismus notwendige Irritationen erregt, gerade im gewohnten politischen Links-Rechts-Mitte-Denken. Und dem Mainstream und dessen Verbreitung Widerstand bietet. Daraus entsteht das selbständige Nachdenken.

Im übrigen hast du in deinen zwei längeren Beiträgen auch faschistisch oder Industriefaschismus in bestimmten Zusammenhängen genannt. Weshalb dir dieser Begriff im Zusammenhang mit Öko - ich zitiere da @anon56793850

anders erscheint, ist mir gerade ob der von dir erwähnten Nachteile für die Bürger, die auch in der aktuellen Öko-Bewegung nicht anders sind, nicht klar.

awM

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Gerade auf Facebook über ein frisches Zitat des FDP-Landesvorsitzenden Bayern zum „Klimanotstand“ (der gestern oder heute nun auch in München ausgerufen wurde) gestolpert: es gibt bereits den Vorschlag aus dem Umweltministerium [offenbar meint er damit den Bund], einem Klimarat ein Vetorecht im Gesetzgebungsverfahren zu geben

Von wegen „alles nur symbolisch“ …

Beleg: Föst

Welche wäre das denn?

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Ein Vetorecht für einen Klimarat ist aber noch kein Faschismus.

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Na, eben die, für die ich hier einen geeigneteren Namen suche als „Ökofaschismus“.
Man kann es ja nicht klar und ausschließlich an bestimmten Parteien festmachen.

Natürlich nicht, aber das zeigt, dass das Ausrufen des Notstands keineswegs ausschließlich „symbolisch“ zu verstehen ist, wie es ständig gesagt wird.

Gruß
F.