Was ist Ökofaschismus?

Diese Forderung wurde „im Namen des Klimas“ immerhin schon mehrfach vorgebracht.
Und nein, wir leben derzeit nicht im „Ökofaschismus“.
Wir erleben aber evtl. Tendenzen dahin.

Es geht nicht darum, dass das Getane tatsächlich „öko“ ist, d.h. ökologisch oder klimapolitisch sinnvoll, sondern dass es „im Namen des Klimas“ gemacht wird.

Ich denke auch, dass es unstrittig ist, dass es sich keinesfalls um eine faschistische Bewegung handelt (deine Ausführung dieser Definition zeigt das ja ganz klar und korrekt), die auf „öko“ macht.

Der Begriff des „Ökofaschismus“ gibt es aber auch her, dass Umwelt- und Klimapolitik mit Mitteln betrieben wird, und evtl. Strukturähnlichkeiten besitzt, die für faschistische Bewegungen typisch sind/waren: die Ausrufung von Ausnahmezuständen etwa, die Markierung von Häusern, starker Führerkult, das Arbeiten mit Ängsten, Alarmismus, Missachtung von Bürgerrechten im Namen des überwertigen Ziels, starker Autoritarismus usw.
Diese Aspekte sind m.E. dann aber sehr wohl diskussionswürdig.

Nein, gar nicht.
Hier kann ich dir überhaupt nicht folgen.
Ein Berühmter übrigens, der einst vor dem „Linksfaschismus“ warnte, war Jürgen Habermas. Zweifellos kein „Faschist, der mal ‚Faschist‘ schreien wollte“.

In der Tat gehts mir darum.
Wobei es allerding um weit mehr Wahnsinn geht als um die Einführung des „gläsernen Bürgers“.
Für mich ist „Ökofaschismus“ kein wirklich passender Begriff dafür, aber ein passenderer fällt mir auch nicht ein.

Gruß
F.

Nun, evtl. wäre der Begriff des Totalitarismus in diesem Fall angebrachter. Ich sehe schon die Bild-Schlagzeilen, "Wollen uns Greta und die EU in eine neue Diktator frühen?
Und die AFDler schreien dann als erstes „Wehret den Anfängen“.

Ein Berühmter übrigens, der einst vor dem „Linksfaschismus“ warnte, war Jürgen Habermas.

Wirklich, dass ist mir nicht bekannt, ich weiß nur, dass er den Begriff einmal verwendet hat und diese Aussage später zurückgenommen hat weil er bemerkt hat wie unangemessen es war. Aber das war auch nochmal eine andere Zeit und ein andere Kontext.

Wenn hier ein paar Leute eine grüne Hausnummer bekommen (und das wird sicher nicht die Regel werden, die meisten Bundesländer werden das eh nicht einführen, warte mal ab.), dann vergleichst du das mit dem markieren jüdischer Wohnungen?

Und was findest du negativ daran, dass eine neue Gesetze nun geprüft werden, ob sie mit dem Umweltschutzzielen übereinstimmen? Willst du das ernsthaft mit den Ermächtigungsgesetz von Hitler vergleichen?

Danke mal drüber nach bevor du schreibst, ich bin jedenfalls raus aus der Diskussion da ich auf diesem Niveau nicht mehr diskutieren werde.

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Und da sie es (bislang) nicht können, müssen sie halt weiterprotestieren. Wieso soll das denn kein Protest sein, nur weil sie bei (fast) allen beliebt sind?

Die haben ja im Normalfall auch nichts zu sagen, was die Klimapolitik betrifft.

Die sind doch die eigentlichen Urheber der Protestbewegung. Deren Forderungen wurden ja nur von Greta Thunberg und anderen aufgegriffen und unterstützt.

Na ja, mit Ideen überboten. Besonders mit solchen Ideen, wie man den Eindruck machen kann, CO2 einzusparen, ohne wirklich was zu ändern.

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Zu analytischen Zwecken ja.
Das ist ja quasi der „Oberbegriff“
Aber als Kampfbegriff eher nicht: zu sehr oberseminarhaft, zu sehr Zungenbrecher, zu abstrakt.

Der Kommentator in meiner Tageszeitung spricht heute (bezogen auf die Ideen der EU-Komission mit den Banken) von drohendem „Klima-Totalitarismus“ und "Öko-Diktatur.

Auch das zeigt mir, wie von allen Seiten her ein passender Begriff gesucht wird für die derzeitigen politischen Weichenstellungen.

Unser zusätzliches Problem in Deutschland ist natürlich auch, dass wir den Nationalsozialismus als Faschismus verstehen, und daher ein Begriff wie „Ökofaschismus“ unweigerlich eine unerträgliche Verniedlichung des NS ist.

Gruß
F.

Meiner Definition von Protest nach ist ein Bewegung, die von den Herrschenden hofiert/aufgesogen/zu Tode umarmt wird, nicht sinnvoll als „Protestbewegung“ zu bezeichnend.

Deine Definition scheint schlichtweg eine andere zu sein.
Können wir nebeneinander stehen lassen, denke ich.

Gruß
F.

Ich würde sagen, missbrauchen ist gelinde gesagt, denn es findet doch eine Geiselnahme statt: Die Krake fürchtet die Taube, doch statt die Taube zu fressen umschlingt sie die Taube und hält sie über Wasser.

Und wenn ich an diesem Gleichnis anknüpfen darf:
Es wäre doch unfair, diese Konstellation als den „langen Arm der Taube“ zu betiteln. Es ist der Arm der Krake.
Ergo: Es ist kein Faschismus der Ökologen, sondern es handelt sich um den Faschismus des Kapitalismus, etwas verspielterweise kann man auch sagen, Konsumfaschismus.
Aber das Täubchen sollte man aus diesem Wortspiel raushalten.

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Hallo,
Ökofaschismus ist der etwas überspitzt formulierte Begriff für „diktatorische“ umweltschutzveranlasste Maßnahmen, die unter Umgehung rechtstaatlicher Spielregeln durchgedrückt werden sollen.
Für eine „höhere Sache“ werden demokratische Prinzipien unbeachtet gelassen. Klar ist es unbequem, scheinbare Notwendigkeiten mühselig unter Einhaltung von Spielregeln zu erkämpfen. Ökodiktatoren setzen sich gern darüber hinweg:
Beispiele:



Gruß
rakete

Genau da liegt das Problem derselben. Die Aussagen der Wissenschaftler mogen eindeutig sein, die brauchen ja auch weiterhin Forschungsgelder, der Wissensstand ist es aber eben noch nicht.
Hier liest es sich eher wie die Planungen zum BER: Könnte vielleicht, möglichwerweise.
Und an Kernfusionskraftwerken wird schon seit den 60ern geforscht.
Auf den eigentlichen Durchbruch, mit Kernfusion wirtschaftlich Enrgie zu erzeugen, wartet man immernoch und es lässt sich nicht wirklich voraussagen, ob und wann es soweit ist.

Na gut, wenn es sein muss :wink:

Hallo

Ich dachte eigentlich immer, als Ökofaschisten werden Leute bezeichnet, die den Kantinen einen Veggie-Day empfehlen wollen, die solche Dinge äußern wie, dass man ja nicht mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegen müsse, die eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen einführen wollen, die Autofahrer (vorzugsweise SUV-Fahrer) mehr oder weniger höflich darum bitten, ihren Motor auszustellen, wenn sie sowieso nur im Auto rumsitzen und telefonieren (also Leute wie ich zum Beispiel), und vor allen Dingen Leute, die kein Fleisch essen.

Das mit dieser grünen Hausnummer ist ja ganz neu und regional sehr begrenzt, Ökofaschisten gibt es jedoch schon lange und in ganz Deutschland.

Was willst du mit deinem Beitrag denn konkret mitteilen?

Gruß
F.

Diese Anwendung des Wortes entbehrt jeglicher sinnvollen Definition, sondern gilt nur der Verunglimpfung der, und jetzt sage ich den treffenderen Begriff, nämlich Ökofreaks. Es ist nur vorverurteilend, ja verleumderisch, diese Menschengruppe als Faschisten zu bezeichnen, es ist von der Wortbedeutung her völlig daneben.

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Die große Mehrheit der FFF-Bewegung sieht sich im Protest gegen die staatliche Weise, mit den Aufgaben des Umweltschutzes umzugehen. Sie sehen sich als Protestler. Die Definition des Wortes Protest erfüllen sie trotz der staatlichen Umarmungen. Diese Umarmungen sind typisch für den restlos oppurtunistischen Kapitalismus. Mit anderen Worten, wenn es verboten wäre, Gewinn zu erzielen, so erzielt man dank dieses Verbots Gewinn, sehr überspitzt gesagt. Meine Kritik richtet sich hier auf das gleichberechtigte Nebeneinanderstellen von Definitionen. Mathematik wäre nicht möglich wenn alle Zahlen wahllos neu definiert werden dürften. Genauso ist eine sprachliche Problem- bearbeitung, angefangen von These über Analyse, Synthese bis hin zur neuen Erkenntnis unmöglich ohne Einigung auf die Begriffsdefinitionen. Also ich bevorzuge den Duden und das Fremdwörterlexikon von Duden.

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Dieser „opportunistische Kapitalismus“ umarmt keineswegs alles, sondern er umarmt sehr selektiv.
FFF umarmt er, Extinction Rebellion umarmt er nicht, solange diese Extremisten und Antisemiten beinhaltet, Pegida und die identitären Bewegungen umarmt er auch nicht, genauso nicht die Reichsbürgerbewegung und die Jungs und Mädels von der wiedervereinigten IV. Internationalen.

Dass ansonsten der Kapitalismus sehr gerne sehr viel umarmt, ist mir bekannt spätestens seit ich Marx’/Engels Kommunistisches Manifest gelesen habe. Übrigens eines der großartigsten Bücher ever.

Sehr schön ausgedrückt!

Ach … Mathematik …

Was ist denn unverständlich an meiner Sichtweise, dass ich FFF nicht als „Protestbewegung“ ernst nehmen kann, weil der volle Sinn des Wortes Protest nicht nur das Artikulieren von Kritik ist (a), und schon gar nicht nur das Selbstverständnis als „Protestbewegung“ (b), sondern das nachhaltige Stoßen auf Widerstand dagegen ©?
Ist doch völlig unproblematisch, wenn du oder Simsy sagen: Nö, der Aspekt © interessiert mich nicht, mir genügt (a) und (b) dafür.
Das kann man schlicht und einfach nebeneinander stehen lassen.
Zumal dann, wenn das nur ein Nebenthema hier ist.

Gruß
F.

Begreifst du, dass die „Ökofreaks“ überhaupt nicht die sind, die ich meine?
Mit Ökofreaks habe ich gar kein Problem, mit Menschen, die z.B.. Notstände ohne konkrete und eng umgrenzte Notlage (die von sporadisch in Spiel gebrachte „Schneekatastrophe“ etwa als Beispiel dafür) ausrufen, dagegen sehr.

Gruß
F.

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Weiß nicht so richtig:upside_down_face::roll_eyes::sweat_smile: o.k. weil Du’s bist.:upside_down_face:

Das Wort Faschismus gehört zur Krake. Auch wenn die Krake so tut als wäre sie ein Täubchen, ist es ganz fern meiner kognitiven und emotionalen Akzeptanz, das Täubchen verbal mit dem Bösen zu verknüpfen. Das sind die anderen, die das aus Gehässigkeit tun. Ich hab nichts damit am Hut. Das gehört getrennt. Getrennt bezeichnet und bearbeitet

Mmmhhh, selbstverständlich umarmt der opportunistische Kapitalismus ER. Nur selten öffentlich und offensiv, wenn man Rackete bedenkt. Substantieller und tiefgreifender wird es, wenn beispielsweise eine Kölner FfF-Fraktion per Twitter verbreitet, dass sie „Aktionen gegen Politiker“ statt Freitagsdemonstrationen zukünftig anwenden werden. Oder eine Luisa Neubauer nach Madrid ein „Was sollen wir noch tun?“ ankündigt.
Das Feld ist dahingehend beackert.

Im Grunde genommen ist es egal, ob man dies mit Kapitalismus erklärt oder mit Faschismus bezeichnet. Beides ist zutreffend. Es sind die gleichen Personen und Aktivisten, die mittlerweile Bildchen aus ICE twittern, sich anschließend im Kreise der Bodyguards und Betreuer in die 1.Klasse setzen, aber botschaftend den Menschen suggerieren, wie schlecht das System und die Menschen selbst seien und sie ihren Tribut zahlen sollen.

Ich denke nicht, dass Madrid ein Versagen von Greta und Co. ist.
Es war schließlich nichts zu erwarten aus dieser Konferenz.
Es ist eine Kooperation.
Interessant sind die daraus entstehenden Entwicklungen und Ansagen.
Und diese sind sehr sehr reduziert auf ganz ganz wenige Staaten.
Für die Entwicklungsländer: Nichts.
Für USA, China, Brasilien & Co: Nichts.

In D: Der kleine verunsicherte kläffende Hund. Liebesentzug und Bestrafung, heute schon aktuell umgesetzt. Das stete Schuldbewusstsein nun auch für Klima und den Rest der Welt da draußen aufopfernd übernehmend.

awM

Auch wenn dieser Beitrag wieder gelöscht werden mag: In einem Jahr schauen wir alle nach. Wenn dann wieder eine Konferenz 25000+ tagt und fliegt und versorgt wird, keinerlei Ergebnisse verkünden kann und wird, aber derweil der Radikalismus hierzulande auf einem anderen Gebiet deutlich zugenommen hat.