Hallo,
wie soll man sich Plasma vorstellen? Dies ist wohl eine weitere Zustandsform für Materie neben gasförmig, flüssig und fest.
Das Wort Plasma kenne ich eigentlich nur aus Scifi-Filmen.
Danke im voraus
viele Grüße
Claudia
Hallo,
wie soll man sich Plasma vorstellen? Dies ist wohl eine weitere Zustandsform für Materie neben gasförmig, flüssig und fest.
Das Wort Plasma kenne ich eigentlich nur aus Scifi-Filmen.
Danke im voraus
viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ja, Plasma ist ein Aggregatzustand…der vierte genauer gesagt…heute habe ich im Deutschlandfunk das erste mal was von dem fünften Aggregatzustand gehört…dem Bose-Einstein-Kondensaten (siehe unter http://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-forschak/25539.html )
„Unter einem Plasma, auch
der vierte Aggregatzustand genannt, versteht man ein (teil-) ionisiertes
Gas in dem neben neutralen Gasmolekülen und -fragmenten auch freie
Elektronen und Kationen vorkommen, und welches somit leitend ist. Hinzu
kommt eine große Anzahl angeregter Molekülzustände, die
unter Abgabe von elektromagnetischer Strahlung zum Grundzustand zurückkehren,
was zum charakteristischen Leuchten des Plasmas führt.
Die bei der Entstehung eines
Plasmas benötigte Energie kann sehr unterschiedliche Quellen haben.
So kommen in der Natur Plasmen z.B. auf der Sonne vor, sowie in Blitzen
und Flammen, aber auch in den als Nordlicht bezeichneten atmosphärischen
Phänomenen. Die weitaus häufigste Art der technischen Erzeugung
von Plasmen ist die gezielte Einstrahlung von elektrischen Feldern. Je
nach verwendeter Frequenz unterscheidet man dabei zwischen Wechselstrom
(50 Hz), Audio (KHz)-, Radio (MHz)- Frequenz oder Mikrowellenplasmen (GHz).
Technisch genutzt werden Plasmen z.B. in Leuchtstoffröhren und in
jüngerer Zeit vor allem in der Oberflächentechnik.
Eine gängige Unterscheidung
von Plasmen ist die Aufteilung in heiße (thermische) und kalte (nichtthermische) Plasmen:
Bei thermischen Plasmen
ist der Druck des Gases relativ hoch, was die Anzahl der Zusammenstöße
zwischen den Teilchen (neutrale, geladene, angeregte, nicht angeregte)
erhöht und damit die Übertragung der Energie zwischen ihnen begünstigt.
Das Ergebnis ist ein Plasma, das sich im thermodynamischen Gleichgewicht befindet, in dem also alle Teilchen annähernd die gleich hohe Energie
aufweisen, was wir als „heiß“ empfinden. Nichtthermische Plasmen
entstehen demgegenüber bei reduzierten Drücken (ca. 1- 104
Pa). Hier ist die mittlere freie Weglänge so groß, daß
außer durch Elektronenstoß keine nennenswerte Energieübertragung zwischen den Teilchen stattfinden kann, daß also kein thermisches
Gleichgewicht entstehen kann. Makroskopisch betrachtet liegt das System
bei Raumtemperatur, enthält aber einen gewissen Anteil an Teilchen, nämlich Elektronen, die sehr hohe Energien (Temperaturen) aufweisen
(bis zu 105 °C). Diese energiereichen Elektronen und die
energiereiche Strahlung von Elektronenübergängen sind zur Induktion
von chemischen Reaktionen an Oberflächen bzw. in oberflächennahen
Bereichen befähigt, die selbst die Modifizierung stabilster chemischer
Strukturen beinhalten kann. Gleichzeitig findet keine thermische Belastung
dieser Oberfläche statt, da die makroskopische Temperatur der Umgebung
angepaßt ist.“, Dr. Guido Ellinghorst (http://www.eurobonding.org/Deutsch/Oberflaechen/Was_…)
Gruß Mike
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo
Das Word Plasma wird unter anderem auch in der Biologie verwendet , für flüssige Zellkerninhalte oder ähnlich .
„Blutplasma“ gibt es auch .
Das physikalische Plasma gibt es auch , der andere Schreiber hat dazu schon was gegeben .
MfG
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
heute habe ich im Deutschlandfunk das erste mal was
von dem fünften Aggregatzustand gehört…dem
Bose-Einstein-Kondensaten
Ich persönlich würde BEK eher als nullten Aggregatzustanbd bezeichnen weil sie am untersten Ende der Temperaturskala auftreten.
Ich würde es auch als vierten Aggregatzustand beschreiben. Man muss sich vorstellen, dass Temperatur bedeutet, dass sich die Teilchen eines Körpers bewegen - je höher, desto schneller.
Wenn man nun die Teilchen so sehr erhitzt, dass sie sich so schnell bewegen, dass die Elektronen z.B. dem Magnetfeld des Atomkerns ausweichen, schweben also Elektronen und Atomkerne bzw. -rümpfe mehr oder weniger frei herum (je nachdem, wie heiß es ist).
Das nennt man dann Plasma.
Genau die Frage kam mir auch. Kann man BEK als 0ten Aggregatzustand festmachen oder wäre das eine fehlerhafte Umschreibung eines physikalischen Phänomens, das mit Aggregatzuständen eigentlich gar nichts zu tun hat? Gibt es da festgelegte Definitionen?
Florian
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Kann man BEK als 0ten
Aggregatzustand festmachen oder wäre das eine fehlerhafte
Umschreibung eines physikalischen Phänomens, das mit
Aggregatzuständen eigentlich gar nichts zu tun hat?
Wenn man ein Plasma als Aggregatzustand bezeichnet, dann darf man das auch beim EBK.
Gibt es da festgelegte Definitionen?
Soweit ich weiß gibt es nur die Aggregatzustände fest, flüssig und gasförmig. Charakteristisch sind die scharfen Phasenübergänge den es beispielsweise beim Übergang vom Gas zum Plasma nicht gibt. Deshalb ist ein Plasma in meinen Augen auch kein Aggregatzustand, aber die Bezeichung hat sich mittlerweile eingebürgert.
was bewirkt der 5.Aggregatzustand?
Hallo Marcel,
danke für die Erklärung, mit der ich gut klar komme.
Wenn ich es nun recht verstehe, haben die diesjährigen Nobelpreisträger für Physik den 5. Aggregatzustand entdeckt - also das Gegenteil von sehr heiß - so kalt, dass Atome eines bestimmten Gases im niedrigsten Energiezustand verschmelzen (Bose-Einstein-Kondensat). (habe ich aus der t-online-website)
Mich würde noch interessieren, wohin diese Erkenntnis führt. Denn ich habe gestern in den Nachrichten so nebenbei mitbekommen, dass die Industrie (ich weiß eben nicht mehr welche) an dieser Erkenntnis sehr interessiert ist.
Was bewirkt Gas in diesem Zustand?
viele Grüße
Claudia
Hallo Mike,
viele Dank für Deine ausführliche Erklärung. Ich habe sie mir abgespeichert, und schau sie mir nun genauer an.
Man lernt ja nie aus. ))
viele Grüße
Claudia
Hi,
was heißt schon festgelegt?
Interessant sind neben den verschiedenen Materiezuständen - neben den 5 hier genannten fielen mir spontan noch suprafluides Helium oder Supraleiter 1er und 2er Ordnung ein - vor allem die Übergänge zwischen den Phasen. Die Phasenübergänge kann man untersuchen und klassifizieren und dann meinetwegen festlegen daß ein neuer Zustand nur vorliegt wenn der Phasenübergang bestimmte Kriterien erfüllt. Man kann es aber auch lassen.
Max
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Was ist mit dem guten alten Quark-Gluon-Plasma?!
Hi!
Eine Frage an alle: Könnte man das QGP als 5ten Aggregatzustand bezeichnen ( auch wenn es nur sehr kurzlebig ist )?
Florian
Hallo Claudia,
Wenn ich es nun recht verstehe, haben die diesjährigen
Nobelpreisträger für Physik den 5. Aggregatzustand entdeckt -
also das Gegenteil von sehr heiß - so kalt, dass Atome eines
bestimmten Gases im niedrigsten Energiezustand verschmelzen
(Bose-Einstein-Kondensat). (habe ich aus der t-online-website)
„Endeckt“ ist nicht der Richtige Begriff, obwohl das überall in der Presse so bezeichnet wird.
Einstein hat, auf der Grundlage einer Idee von Bose, die Formel entwickelt welche, unter anderem, das BEC beschreiben. Dies war in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Den diesjährigen Nobelpreisträgern ist es erstmals gelungen ein BEC zu erzeugen und damit zu Beweisen, dass die Theorie von Einstein und Bose unsere Welt, zumindest in diesem Punkt, richtig beschreiben.
MfG Peter(TOO)