Was ist richtig: Die Gesellschaft als

… Beschwerdeführerin / Die Gesellschaft als Beschwerdeführer

Im Prinzip bezieht sich doch „die Gesellschaft“ auf das Wort „Beschwerdeführer“ und nicht umgekehrt. Und da es der Führer und die Beschwerde ist wird im Deutsch doch erstmal „der Beschwerdeführer“ drauß? Oder liege ich da falsch? Vielen Dank!

Ich habe mir Ihre Anfrage jetzt mehrfach durchgelesen, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, worum es Ihnen eigentlich geht. Was ist Ihr Problem?

… Beschwerdeführerin / Die Gesellschaft als Beschwerdeführer

Ein feministische Linguistin würde verlangen, dass es:

Die Gesellschaft als Beschwerdeführerin …

heißen müsse.

Im Prinzip bezieht sich doch „die Gesellschaft“ auf das Wort „Beschwerdeführer“

Nein! Durch das „als“ wird die „Beschwerdeführerin“ an die „Gesellschft“ gebunden.

Dies hat aber nur Auswirkung auf den Kasus (Fall); in diesem Fall also Nominativ.

Auf das Genus (Geschlecht) hat dies keine Auswirkung.

Beispiele:

Die Frau (feminin) als Lebewesen (neutrum)…
Der Mann (maskulin) als Lebewesen (neutrum) …
Das Kind (neutrum) als Lebewesen (neutrum) …

Die Frau als Lebewesin …

wäre albern

Es ist also deiner Willkür überlassen, ob du den Forderungen der linguistischen Feministinnen folgen willst.
Dann schreibst du: Die Gesellschaft als Beschwerdeführerin …

Bist du aber Macho genung, so schreibst du:
Die Gesellschft als Beschwerdeführer …
Mit der Begründung „Beschwerdeführer“ sei ein juristischer Begriff, den man nicht feminisieren kann; oder muss, oder soll.

Gruß Fritz

Hallo Fritz,

genau das habe ich gehofft zu hören. Leider fand ich keine passende Erklärung und konnte immer nur Gegenbeispiele bringen. Vielen Dank für die gute Erklärung!

Gruß
Andreas

Hallo Ulrich,

es geht mir einfach darum was richtig ist:

Die Gesellschaft als Beschwerdeführerin

oder

Die Gesellschaft als Beschwerdeführer

und zwar nicht im Sinne des gender Mainstreams sondern wie es grammatikalisch korrekt ist!

Gruß
Andreas

Ich habe mir Ihre Anfrage jetzt mehrfach durchgelesen, aber
ich kann beim besten Willen nicht erkennen, worum es Ihnen
eigentlich geht. Was ist Ihr Problem?

das freut mich zu hören"
Gruß

leider habe deine frage
nicht verstanden…

Hallo,

also, ich bin ja im Prinzip sehr um geschlechtliche Gleichstellung in der Grammatik, aber NUR wenn es um Personen geht. (Direkor/Direktorin etc.)
Bei Dingen oder Abstrakta wie „Gesellschaft“ hört der Spaß für mich auf.
„Die Gesellschaft als Beschwerdeführer“ ist somit m.E. absolut richtig, und muss im grammatischen Geschlecht nicht angeglichen werden.

Grüße von Judith

Okay, sorry, jetzt verstehe ich.
Also, es geht hier weniger um Grammatik als um deine Einstellung z.B. zur Geschlechtergleichstellung. Kann in einer Elefantengruppe ein weiblicher Elefant DER Anführer sein? Ich denke, ja. Möglicherweise sagst du aber, dass diese Gruppe keinen Anführer hat, sondern eine Anführerin.
Have fun!

Hallo,

vielmehr geht es darum ob der Anführer der Elefantengruppe, auch wenn es sich um ein weiblichen Elefanten, in der deutschen Sprache ein Anführer sein muss.

Ich möchte daher keine Grundsatzdiskussion über sprachliche Gleichstellung führen, sondern nur wissen wie die grammatikalische Erklärung für das einen bzw. andere Ergebnis ist.

Leider fällt es mir in Zeiten von Bankkaufmännern und Bankkauffrauen immer schwerer zu unterscheiden, wann es sprachlich und wann lediglich gesellschaftlich angebracht ist, eine entsprechende weibliche Form zu nutzen.

Gruß
Andreas

Hallo,
Möchten Sie in der Überschrift „Die Gesellschaft als DER Beschwerdeführer“ schreiben, also den Artikel hinzufügen?
Das wäre nicht richtig, denn

  1. handelt es sich hier um eine Überschrift, in der Artikel weggelassen werden können
  2. ist „Beschwerdeführer“ hier eine unbestimmte Bezeichnung und bedarf deshalb keines Artikels.
    Ähnlich wie in:
    Die Bürger als Wähler haben entschieden…
    Die Rose als Blume der Liebe…
    Herr Rösler als neuer Parteivorsitzende der FDP…

Hoffe, geholfen zu haben.
Beste Grüße

Ganz verstehe ich nicht, um was es dir geht, aber ich denke die Beschwerdefuehrerin bezieht sich auf die Gesellschaft als Beschwerdefuehre. Die Gesellschaft ist Femininum, daher „Beschwerdefuehrerin“.
also Femininum.
Kleiner Hinweis: es heisst daraus werden, nicht drauß werden.

… Beschwerdeführerin / Die Gesellschaft als Beschwerdeführer

Hallo, „Messias[XP]“,

ich würde die männliche Form (Beschwerdeführer) wählen, und zwar aus folgenden Gründen:

1 Differenziere grammatisches und natürliches Geschlecht:
Bei Gattungs- oder Gruppenbezeichnungen wie z. B. Tierarten hat die Art ein grammatisches Geschlecht (der Käfer, die Schlange, das Reh), obwohl jede Art über weibliche und männliche Exemplare verfügt. Auch „das Kind“ bezeichnet eine Gruppe, denn das Individuum ist entweder Mädchen oder Junge. Unbelebte Sachen sind hingegen nicht immer sächlich: Das Messer, die Gabel, der Löffel. Die „Gesellschaft“ aus der obigen Frage ist ebenfalls eine abstrakte Sache, kein weibliches Wesen.

2 Beachte die Lesegewohnheiten:
Bei vielen Gruppennamen wie Berufen (der Zimmermann), Tätigkeiten (der Langweiler) oder Rollen (der Antragsteller) ist der Leser das Maskulinum gewohnt. Umgekehrt akzeptiert er die Hebamme als Berufsbezeichnung im Femininum. Beim Zuordnen zu einer Gruppe abstrahiere ich ja gerade von der Person.

3 Denke ökonomisch:
Die weibliche Form ist um zwei Buchstaben und eine Silbe länger.

4 Mache Ausnahmen bei geschlechtsspezifischem Inhalt:
4.1 Ist das natürliche Geschlecht wesentlich für den Inhalt, muss dies auch klar werden. Nehmen wir als Beispiel eine Nachricht über eine Demonstration für weibliche Gleichberechtigung: Wenn die Männer durch Abwesenheit glänzten, wäre dies ein wichtiger Teil der Nachricht. Also würde ich entsprechend von Demonstrantinnen schreiben. Ich könnte dieselbe Hervorhebung zwar auch durch „weibliche Demonstranten“ erreichen, was aber unökonomisch (siehe 3) wäre.
4.2 Die maskuline Form „der Demonstrant/die Demonstranten“ sagt nichts über das natürliche Geschlecht der einzelnen demonstrierenden Menschen aus. Will ich betonen, dass keine einzige Frau demonstriert hat, fehlt ein Wort: Da die maskuline Form bereits als Oberbegriff für die Gruppe dient, ist die reine Männergruppe nur mit „ausschließlich männlichen Demonstranten“ oder „demonstrierenden Männern“ zu umschreiben.
4.3 Gesetzliche Regeln im Arbeitsleben (und nicht nur da) verbieten Diskriminierung, beispielsweise wegen des Alters, der Herkunft oder des Geschlechts. Daher müssen z. B. Stellenausschreibungen entsprechend neutral formuliert sein, z. B.: „Ingenieur/-in der Fachrichtung XY gesucht“, „weibliche/männliche Zimmerleute gesucht“. Anscheinend haben nicht alle Mitmenschen in Grammatik aufgepasst (siehe 1): Eine Frau mit dem Diplom „Ingenieur“ hat dasselbe gelernt wie ein Mann mit dem gleichen Diplom, darum gehören ja beide zur selben Gruppe: Ingenieure. Aber Diskriminierung ist kein grammatisches, sondern ein gesellschaftliches Problem. Frage bitte im konkreten Fall einen juristischen Fachmann, der ich nicht bin.

  1. Duden beachten:
    Großschreibung in der Wortmitte ist immer falsch, sowohl nach alter als auch nach neuer Rechtschreibung.

Mit freundlichem Gruß
Ulf Plewa

Hallo,
ich würde auch sagen, dass es „als Beschwerdeführer“ heißen müsste, kann es aber nicht tiefgehender erklären.
Gruß Bärbel

… Beschwerdeführerin / Die Gesellschaft als Beschwerdeführer

Was sich auf wen bezieht ist nicht die Frage. Es geht um die Kongruenz. «Die Gesellschaft» ist grammatikalisch weiblich, dann ist sie in heutiger feminisierten Zeit meist «die Beschwerdeführerin». Aber auch «der Beschwerdeführer» ist nicht falsch. Mein Duden lässt da eine gewisse Freiheit.

Hallo,

ja, genauso ist es. :smile:

Viele Grüße
Kirsten

die Gesellschaft als Beschwerdeführerin

Bin etwas spät dran - aber nichtsdestotrotz
nach meinem Verständnis gilt die maskuline Form, da der Wortlaut im juristischen Sinne und nicht im feministischen Sinne gelesen wird. Aber auch die feminine Form wird grammatikalisch korrekt sein - der Sprachfreiheit sei Dank.
Gruß

Entschuldigung, habe die Anfrage jetzt erst gesehen. Es ist vll. zu spaet fuer die Antwort, aber natuerlich muss es „Die Gesellschaft als Beschwerdenfuehrer“ heissen.
Warum das so ist, kann ich im Endeffekt auch nicht genau erklaeren und deine Ausfuehrungen habe ich leider nicht ganz verstanden. Aber ich denke das grammatische Geschlecht des Wortes „Gesellschaft“ ist in dem Zusammenhang nicht entscheidend, da die Gesellschaft ja ein zusammenfassendes Wort ist.

Letztlich klingt ja „Die Gesellschaft als Beschwerdenfuehrerin.“ voellig laecherlich. Ergo einfach auf’s Bauchgefuehl hoeren : ).