Moin!
Ich korrigiere: „…in Deutschland tätiges Unternehmen…“.
Dann wird es wohl kaum mehr zu Ansiedlungen ausländischer
Unternehmen in Deutschland kommen (mit allen daraus
resultiereden Folgen),
weshalb?
Weil ich mir als Ausländischer Unternehmer sehr sehr genau
überlegen würde, in einem Land zu investieren, dass im Falle
eines betriebswirtschaftlich aus meiner persönlichen Sicht
eventuell notwendigem Standortwechsel entweder meinem
Unternehmen oder dem Land des neuen Standortes erheblichen
Ärger bereiten würde.
„Ärger“ für das U. habe ich nicht vorgeschlagen.
Nur Ärger für Länder, die sich wie gesehen verhalten.
Dem U. steht ja nach wie vor frei, sich anzusiedeln, wo es möchte. Nur würde die Standortentscheidung dann evtl. weniger von kurzfristig abzockbaren Subvebtionen, sondern von langfristigen Perspaktiven und infrastrukturellen Erwägungen beeinflusst.
und dass ein solches Gesetz schlicht
verfassungswidrig ist, muss ich nicht weiter erwähnen…
weshalb?
Niederlassungsfreiheit. Gilt für EU Bürger aufgrund
Multilateraler Verträge übrigens EU-weit.
Wo schränke ich selbige ein?
Ich habe mit keinem Wort eine Einschränkung für U. erwähnt.
Die Sache ist übrigens relativ einfach zu umgehen:
man gründet eine Deutsche Tochterfirma, trägt sie in Deutsche
Hamdelsregister ein, und liquidiert sie. Gleichzeitig gründet
man in Wulumbistan eine Wulumbistanische Tochterfirma…
Das ist mir bewusst.
Nur könnte man dann ggf. auf das neue Heimatland des
Unternehmens vollstrecken. Notfalls durch einbehaltene
EU-Beiträge eben.
Ganz tolle Wurst.
Die Idee kann echt nur von dir stammen.
Weshalb nicht sein Gewicht nutzen?
Keine Ahnung was falsch daran sein soll, dass D sich dagegen wehren soll, wenn ein anderes Land Massnahmen ergreift, die D wirtschaftlich schaden und D auch noch dafür bezahlt.
Glaubst Du im Ernst, dass sich Großunternehmen von den paar
Mio Subvention locken lassen, wenn es am bisherigen Standort
passt?
Ja, den Beweis sehen wir aktuell ja ganz deutlich.
Nicht wirklich, oder?
Was werden, bei 3-6% Lohnkostenanteil am Produkt, wohl die Beweggründe für Nokia sein…?
Gibt genügend Beispiele von Unternehmen, die irgendwo im
hinteren Bayerischen Wald Spitzenprodukte herstellen, und
überhaupt nicht an einen Umzug denken.
So ist es.
Diese Unternehmen widerstehen den Werbeversuchen aus CZ, PL und RO, weil ihre Führung anstand hat und ihre Produkte auch ohne subventionen vertreibbar sind.
Die Nokia-Geschichte dürfte den Konzern noch dreistellige
Mio-Beträge kosten, da sind die kolportierten 30 Mio von
Rumänien doch Peanuts. So etwas kann die Entscheidung für den
neuen Standort beeinflussen, aber nicht die
Verlagerungsentscheidung an und für sich.
Die Frage nach den Beweggründen stellte ich ja bereits.
Tatsächlich geschieht jetzt im Techniksektor das, was vor ein
paar Jahrzehnten in der Textilindustrie passierte:
Produktionen mit niedriger Wertschöpfung wandern ab, da hier
bereits durch geringe Einsparungen in der Produktion
signifikant höhere Gewinne gemacht werden können.
Sind der Strom oder das Fett für den Roboterarm in RO günstiger…?
Die ganze Geschichte ist doch von beiden Seiten her verlogen:
Zum einen ist man jetzt eingeschnappt, weil Nokia trotz der
Großzügigen Subvebtionen umzieht, man übersieht aber, dass D
genau das gleiche gemacht hat, nämlich Nokia durch
Subventionen versucht hatte zu halten…
Das stimmt natürlich.
Weitet man das Thema aus, kommt man zwangsläufig zu sinn und Unsinn von Subventionen.
Ich würde generell keine Subventionen mehr bezahlen und den Markt das regeln lassen. Allerdings ist es hierfür nötig, als Standort konkurrenzfähig zu sein und nicht anderen noch die Kampagne gegen einen selbst zu bezahlen.
Zum anderen ist die kurzfristigste Abwicklung nach dem „Friss
oder Stirb“ Motte durch Nokia schon ziemlich abgeschmackt.
So ist es.
Der deutsche Verbraucher hat ja, auch in diesem Fall, die Möglichkeit, entsprechend zu reagieren.
Keine noch so hohe Subvention wird eine auf dauer wenig
rentable Produktion retten können, genausowenig wie eine hohe
Subvention ein erfolgreiches Unternehmen zum Umzug in ein
schlechteres Umfeld bewegen könnte…
…offenbar klappt das doch.
Gruß,
M.