noch ein bisschen mehr Auskunft
Hallo, Annette,
Wenn noch jemand etwas dazu weiß, ich bin für jede Information
dankbar.
Dieses Kind hat, aus welchem Anlass auch immer - ich tippe mal auf ein Gefühl der Einsamkeit, des Allengelassenseins, der mangelnden Ansprache - eine eigene Fantasiesprache entwickelt.
Solche Fälle sind bekannt.
Da gab es mal in den USA Zwillinge, Mädchen, die bei der Gro0mutter, einer Deutschstämmigen, die nur schlecht englisch sprach und dazu schwerhörig war, aufwuchsen.
Die Mädchen hatten wenig Kontakt zur Umwelt und entwickelten aus dem, was die Oma auf deutsch und in schlechtem Englisch brabbelte, also aus vielen unklar verstandenen Wörtern, ein eigenes Idiom .
Ihr Wortschatz umfasste alle Sachen, die sie im Haus und im Alltag brauchten, aber nur ganz wenige Abstrakta.
Als sie in den Kindergarten kamen, wurde man auf sie aufmerksam.
Die einen meinten: „Sensation“, „Ursprache entdeckt“, Kinder entwickeln …".
Als man die Sache genauer untersuchte, fand man schnell heraus, aus welchen Elementen ihr „Dualekt“ zusammengesetzt war.
Sie bildeten eben eine sehr kleine, regional überaus begrenzte Dialektgruppe.
Bei Schulbeginn hatten sie das normale Englisch gelernt und ihren „Dualekt“ vegessen. Jedenfalls aktiv konnten sie ihn nicht mehr.
Man hatte aber Bänder aufgenommen und als man ihnen diese vorspielte, konnten sie jedes Wort ins Englische übersetzen. Dabei klärte man auch noch die letzten unklaren „Schöpfungen“ auf.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, in welcher Sendung ich das sah. Irgendein Wissenschaftmagazin und vor Jahren brachte diesen Fall zum Thema Sprache.
Das Ganze hat also mit Religion, Gott, Offenbarung usw. so wenig zu tun, wie die biblische Erzählung von der Schaffung der Welt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Oder die Geschichte vom Turmbau zu Babel mit der Entwicklung der verschiedenen Sprachen auf der Erde.
Gruß Fritz