Was kann das für eine Krankheit sein?

Zur Erläuterung vorab. Unser Aquarium ist seit März am laufen. Es ist ein 240 Liter Becken von Juwel.

Darin haben wir:

16 Bitterlingsbärblinge
4 Platys
3 Skalare
2 Siamesische Rüsselbarben
2 Zebraschmerlen
6 Panzerwelse
2 Antennenwelse
2 Zwergkrallenfrösche

DIe Wasserwerte habe ich nicht auswendig komplett im Kopf, aber Nitrat ist super wenig, Nitrit haben wir keines, der PH Wert ist 7,5 und die Härte ist 5 und Kupfer ist auch keines. Die Temperatur ist 25 Grad.

Als Futter bekommen die Tiere: Flockenfutter, gefrorenes in Form von Rinderherz, Mückenlarven, Tubifex und Atemia. Alle 4 Tage ist ein futterfreier Tag.

Alle 2 Tage gibt es eine Welstablette abwechselnd pflanzlich und fleischig.

Jetzt aber zum Problem:

Wir haben in der ganzen Zeit 3 Fische verloren und das immer nach gleichem Muster.

Erst ist noch alles normal und alle fidel und relativ plötzlich dann sitzt ein Fische reglos in Filternähe. wenn man ihn mit dem Kescher fangen will kommt er nur langsam fort. Im Eimer ausserhalb dreht er sich spiralförmig und ist sehr aufgeregt. Dann beruhgt er sich wieder und hängt auf dem Boden. Nach etwa 30 Minuten ist er dann völlig reglos und tot. Gestern war es ein Platy vor 3 Monaten 2 Rüsselbarben.

Hat jemand eine Erklärung dafür?

Grüße Michaela

Hallo,

Du hast sehr viele verschiedene Sorten zueinander gesetzt, dazu teilweise in zu geringer Anzahl. Da sind Fische die eine starke Strömung lieben zu Fischen gesellt, die das genaue Gegenteil bevorzugen.
Auch die Wasserwerte tragen nicht allen Tieren Rechnung.
Barben und Skalare sollte man nicht zusammenpflegen, da die Barben an allem zupfen was sich bewegt, auch an langen Flossen.

Das alles insgesamt produziert Stress. Stress schwächt das Immunsystem und einzelne bereits geschwächte Fische kommen dann schon mit dem natürlichen Bakterienvorkommen (das in jedem Becken vorhanden ist)in Schwierigkeiten.

Zur Erläuterung vorab. Unser Aquarium ist seit März am laufen.
Es ist ein 240 Liter Becken von Juwel.

Mit Innenfilter?

Hast Du mal geschaut, wo Deine Bewohner her stammen? Nicht alles was man beim Händler kauft sind Nachzuchten. Viele Fischarten gibt es bei uns überhaupt nur als Wildfänge.

16 Bitterlingsbärblinge

http://www.aquaristik.de/artikel/suss5.htm
Sri Lanka
http://de.wikipedia.org/wiki/Bitterlingsbarbe

4 Platys

Mexiko
http://de.wikipedia.org/wiki/Platy_%28Fisch%29

3 Skalare

http://de.wikipedia.org/wiki/Skalare
Süd Amerika

2 Siamesische Rüsselbarben

http://de.wikipedia.org/wiki/Siamesische_R%C3%BCssel…
Südost Asien

2 Zebraschmerlen

http://de.wikipedia.org/wiki/Zebra-Prachtschmerle
Asien

6 Panzerwelse

http://de.wikipedia.org/wiki/Panzerwelse

2 Antennenwelse

http://de.wikipedia.org/wiki/Antennenwelse
http://de.wikipedia.org/wiki/Ancistrus

2 Zwergkrallenfrösche

http://www.zwergkrallenfroesche.de/
Westafrika

Eine Medikamentenempfehlung kann ich Dir keine aussprechen, aber möglicherweise kannst Du die Bakterienlast niedrig halten, wenn Du Deine Fische unter Salzzugabe hältst, aber Achtung kein Jod-Salz nehmen…das ist aber eher eine halbgare Lösung, Streß wird dadurch nicht reduziert.

Wie oft und wieviel Teilwasserwechsel führst Du denn durch? Wie oft mußte der Filter denn schon gereinigt werden?

Gruß
Maja

bakterielle Infektion mit Schwimmbasenbeteiligung
Hallo Michaela!

Zur Erläuterung vorab. Unser Aquarium ist seit März am laufen.
Es ist ein 240 Liter Becken von Juwel.

Darin haben wir:

16 Bitterlingsbärblinge
4 Platys
3 Skalare
2 Siamesische Rüsselbarben
2 Zebraschmerlen
6 Panzerwelse
2 Antennenwelse
2 Zwergkrallenfrösche

Das könnte man eine bunt gemixte FischTiersuppe nennen. Dieser recht chaotische Eintopf von Tieren mit nicht ganz einheitlichen Bedürfnissen trägt sicher nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei.

DIe Wasserwerte habe ich nicht auswendig komplett im Kopf,
aber Nitrat ist super wenig, Nitrit haben wir keines, der PH
Wert ist 7,5 und die Härte ist 5 und Kupfer ist auch keines.
Die Temperatur ist 25 Grad.

Sind sicher für die Schnittmenge der Tiere keine allzu schlechten Werte, den pH könnte man etwas senken, unter 7 wäre für die meisten Bewohner sicher besser. Dank der niedrigen Härte sollte sich das Wasser ohne großen Aufwand etwas ansäuern lassen.

Als Futter bekommen die Tiere: Flockenfutter, gefrorenes in
Form von Rinderherz, Mückenlarven, Tubifex und Atemia. Alle 4
Tage ist ein futterfreier Tag.

Klingt auch nicht schlecht, vielleicht kommt der pflanzliche Anteil ein wenig kurz (kommt darauf an, welches 'Flockenfutter du verwendest), aber in den meisten Aquarien wird mit Sicherheit schlechter gefüttert. Futterfreier Tag ist unnötig. Bei Algen-/Kleintierfressern sollte man 2 - 3 x täglich kleinere Portionen geben und auf Hungertage verzichten, die fressen in der natur auch kontinuierlich, wenn sie können. Hungertage sind was für große Raubfische.

Alle 2 Tage gibt es eine Welstablette abwechselnd pflanzlich
und fleischig.

Na, du gibst dir ja richtig Mühe. :smile:

Erst ist noch alles normal und alle fidel und relativ
plötzlich dann sitzt ein Fische reglos in Filternähe. wenn man
ihn mit dem Kescher fangen will kommt er nur langsam fort. Im
Eimer ausserhalb dreht er sich spiralförmig und ist sehr
aufgeregt. Dann beruhgt er sich wieder und hängt auf dem
Boden. Nach etwa 30 Minuten ist er dann völlig reglos und tot.
Gestern war es ein Platy vor 3 Monaten 2 Rüsselbarben.

Das deutet stark auf bakterielle Infektionen hin, offensichtlich mit seröser Schwimmblasenbeteiligung. Potentiell krankmachende Bakterien sind in einem Aquarium eigentlich immer vorhanden, sie schaden gesunden und kräftigen Fischen mit einem guten Immunstatus aber nicht. Wenn ein Tier jedoch durch Stress, Verletzungen, Vitaminmangel, Alter etc. in einem schlechten Allgemeinzustand ist und die Baktierien nicht mehr abwehren kann, kann er erkranken. Solche Schwächeinfektionen treten meist isoliert auf (wie bei deinen Tieren) und sind für die anderen Tiere im Regelfall keine direkte Bedrohung.

Hat jemand eine Erklärung dafür?

Du solltest mal auf die Hälterungsbedingungen schauen und ob diese für die Fische negativen Stress bedeuten können. Bei dir wäre das potentiell zunächst mal der Überbesatz mit zu vielen verschiedenen Arten. Der führt natürlich nebenbei noch dazu, dass man es nicht allen Tieren Recht machen bzw. sie artgerecht halten kann. Die Ansprüche sind zu verschieden.

Gerade siamesische Rüsselbarben sollten z.B. in größeren Gruppen gehalten werden, so ab 5 oder 6 Tieren (sie neigen sonst zu Aggressivität). So viele Tiere dieser Art zu halten wäre in deinem gut besetzten Becken aber gar nicht möglich.
Welse und Schmerlen wollen gern Sand als Bodengrund und fühlen sich z.B. auf grobem Kies gar nicht wohl. Die Antennenwelse brauchen Holz zu fressen (Wurzel). Die meisten Fische in deinem Aquarium wollen weiches, saures Wasser, Platys wollen eher neutrales, hartes Wasser. Bärblinge und Platies sind sehr lebhaft, Skalare und Schmerlen dagegen eher scheuere oder ruhigere Fische…
Du solltest mal bewusst auf das Wohlbefinden der Tiere achten und bei Anzeichen von Stress (Aggressivität, Schreckhaftigkeit, blasse Färbung etc.) versuchen, die Ursachen in den Hälterungsbedingungen zu finden und gegenzusteuern. Viel mehr kannst du nicht tun.

Als Sofortmaßnahme bei bakteriallen Erkrankungen hilft eine Behandlung mit dem Antibiotikum Nifurpirinol (z.B. als ‚Sera Bactopur direkt‘ oder ‚JBL Furanol‘ erhältlich). Aber wenn ein Fisch schon nicht mehr schwimmen kann, ist er meist so geschädigt, dass eine Behandlung keinen Erfolg mehr bringt. Du musst versuchen, die Erkrankung eher zu erkennen, dann sind die Chancen gut.

LG Jesse