Hallo ukherrmann,
leider kann ich Dir nicht sagen, was im Einzelnen auf Dich zukommt (dazu fehlen Details und ich bin sowieso kein Arzt).
Verzeih mir meine Direktheit (und lies bis zum Ende), aber vom Drumherumreden hattest Du wohl genug. Bitte ignoriere ebenso, dass nun einige „Standard-Sprüche“ kommen. Für mich ist das kein leerer Spruch, sondern essentielle Erfahrung, die ich Dir gerne weiter reichen möchte.
Eines ist mal gewiss: von alleine wird der Krebs nicht verschwinden. Und es spielt auch keine Rolle wie sehr Du betest und flehst.
Wenn DU nichts unternimmst, wer soll es dann tun?
Ich nehme mal an - wenn ich zwischen den Zeilen richtig gelesen habe -, dass Dein Mann bisher das Sagen/die Initiative hatte. Egal ob dem so war oder nicht, nun musst Du stark für Euch beide sein. Jetzt ist es an Dir.
Mach es ohne seine Erlaubnis oder Diskussion. Er ist vielleicht zu schwach, verzweifelt und/oder resigniert. So ein Chemo-Horrortrip kann den Lebensmut im Kopf ziehmlich „dämpfen“. Es geht aber hierbei nicht um „Unannehmlichkeiten“, sondern um das Leben und Überleben.
Auch bei den Ärzten muss man mal „laut“ werden, damit sie einen „hören“.
Tu es einfach.
Nenn es wie Du willst - Gott, das Universum, die Natur oder das Leben an sich - aber wer nicht zögert und seine Probleme selbst anfasst, dem wird geholfen. Habe Vertrauen. Dies sind keine leeren Worte - ich weiß ganz genau wovon ich rede.
Rechne mit dem Allerschlimmsten, aber lass Dich auf keinen Fall davon lähmen.
Und noch etwas: mach Dir klar, dass es keine Garantien im „Diesseits“ gibt, außer der, dass Du scheitern wirst, wenn Du nichts tust.
Lass Dich auch nicht entmutigen, von denen die Dir sagen, „das hat keinen Sinn, das habe ich auch schon durchgemacht“ oder „da besteht wenig Hoffnung“.
Ohne Hoffnung wirst Du zwangsläufig scheitern (weil Dein Handeln keine Energie mehr hat). Also nimm all Deine Hoffnung und gib nicht auf!
Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist!!!
Euer Arzt scheint wohl auch sein Rückgrat bei der Promotion abgegeben zu haben. Das Beste wäre wohl, dass Du mal nach Krebs-Spezialisten in Eurer Nähe über das Internet (z.B. Google) suchst.
Auf dieser Seite findest Du z.B. ganz unten einen Button „Lungenkrebs“, hinter dem eine Liste mit Deutschlands Spezialisten steckt:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/krebs/aerzte…
Auf dieser Seite erhälst Du mehr Informationen zum Thema „Lungenkrebs“:
https://www.lungenkrebs.de/
ABER, GANZ WICHTIG: dort stehen alle möglichen Informationen über dieses Thema. Das Thema ist breit gefächert und es stehen dort Dinge die Dir Angst machen werden. Aber DU BIST KEIN ARZT! Du kennst nicht all die kleinen Details, wie der Mensch (und der Krebs) genau funktionieren. Also, sei gewarnt, dass Dir dies erst mal Angst macht und frag besser einen Spezialisten, bevor Du auch den Mut verlierst.
Das ist jetzt nicht sehr hilfreich, aber nimm Dir am Besten erst mal die Arztliste vor und klapper die ab. Ich würde mir auch die Mühe machen, einen Arzt am anderen Ende von Deutschland zu fragen - wenn es sich lohnt. Evtl. kann seine/Eure Krankenkasse auch weiter helfen. Bei denen solltest Du aber besser persönlich „vorheulen“ - manchmal nehmen die das am Telefon nicht so ernst.
Ich hoffe, dass die Links ein bischen weiter helfen.
Viel Glück für Euch beide,
I.M.Jens
P.S.: Wenn Du eine Schulter suchst oder einfach nicht weißt, an wen Du Dich mit Deiner Not und Angst wenden sollst, schreibe mir eine PN. Manchmal ist es einfacher sich bei einem „Fremden“ vom Chaos in Kopf und Bauch zu befreien.