Was kann ich tun?

Liebe/-r Experte/-in,

Vorab kurz zu mir.
Ich bin 48 Jahre, komme aus Hessen war fast 18 Jahre Betonbauer und nun schon fast 16 Jahre aus meinem Beruf raus! Habe in der Zeit meine Mutter gepflegt, und brauchte danach selber 3 Jahre, wo ich körperlich vollkommen fertig war, und habe danach auch noch eine schwere Depression bekommen. Kann aufgrund einer Berufskrankheit nicht mehr dort arbeiten.

Ich habe nun das Problem, das ich nach der Pflege (6.Jahre), ohne Arbeit und vollkommen alleine dastehe. Nirgendwo habe ich Hilfe bekommen, wie es weiter gehen könnte. Ich war zwar auf dem Arbeitsamt AA( über 3,5.Jahre) und wurde da auch als arbeitssuchend geführt, aber sonst eine Hilfe gab es nicht, da ich länger als ein Jahr raus war. Die einzige „Hilfe“ die ich bekam, war ein Programm zum Lebenslauf schreiben, welcher aber nach „2.Jahren“! immer noch nicht richtig aufgesetzt war. „Lebenslauf schreiben, damit sie einem nur los sind“! Nachdem ich dann mir den Mund verbrannte, und ich nicht mehr bereit war ihn jede zweite Woche zu ändern, ging garnichts mehr! Weder bei USS noch beim AA. Ich bekam erklärt, das ich nur dort sein kann, oder aber auch einfach nur gehen kann, denn ich hätte sowieso kein anrecht auf irgendwelche Hilfe! „Das zum helfen“! Dazu muss ich sagen, das ich 13 Jahre meine Mutter als Pflegschaft hatte, und nach ihrem Tod in eine schwere Depression fiel, und selbst erstmal fast 3 Jahre brauchte bis ich mental und körperlich überhaupt wieder relativ normal ohne Schmerzen funktionierte. Dadurch war ich länger als 1 Jahr draussen, und damit kümmert die nichts mehr. Ich wollte nur wieder eine Stelle zum arbeiten, mit ausbildung, da ich auch nicht in meinen alten Beruf zurück kann. Ich war Betonbauer und mit meinem Rücken und Berufskrankheit kann ich nicht mehr zurück. Ich habe in den vergangenen Jahren verschiedene Kurzzeitstellen gehabt, die entweder befristet waren, oder die ich nicht durchgehalten habe. Alleine 5 mal musste ich durch meinen Rücken wieder nach den ersten Tagen/Wochen aufhören. Mein Ziel ist einfach wieder eine arbeit zu finden welche möglich wäre, und in der ich auch gelernt habe oder halt etwas eigenes! Ohne Ausbildung kein anderer Beruf, und in meinem Alter kann ich auch nicht einfach wieder eine Lehre machen, wenn das überhaupt ginge! Da das feine AA sowieso mir keine Hilfe gewährt, frage ich euch ob es eine andere Anlaufstelle gibt, wo man eine gute Hilfe bekommt. Vielleicht so was wie eine private Berufsberatung oder so, die einem älteren, willigen Arbeiter helfen kann und will? Vielleicht gäben es auch dort eine möglichkeit zur Selbstständigkeit, oder eine Umschulung z.B. in Büroarbeit od. Lehre/Weiterbildung, die ich mit meinem Rücken noch arbeiten könnte.Wichtig wäre mir auch eine Begleitung bis dorthin, da ich schon zuviele Jahre raus bin, und sich sehr viel in der Zeit geändert hat.
Wäre ihnen sehr dankbar für wirklich brauchbare Hilfe, denn ich kann bald nicht mehr weiter!
Danke schön vorab für das lesen, und ihre Hilfe!

LG Ludwig

Hallo Ludwig,

vorab, auf dem Weg des schriftlichen Dialoges kann ich, aber auch andere, Ihnen nicht helfen. Sie brauchen die persönliche Beratung. Ich müßte Ihnen viele Fragen stellen. Aus Ihren Antworten ergeben sich dann weitere Fragen. Eine Frage: von was bestreiten Sie Ihren Lebensunterhalt?
Dann:
Eine private Berufsberatung kenne ich nicht. Meines Wissens nach gibt es eine professionelle nur bei der Agentur für Arbeit. Privat könnte man die Outplacementberatung als solche bezeichnen. Mir ist aber nicht bekannt, ob diese auf Ihrer beruflichen Ebene Erfahrung haben. Desweiteren haben Beschäftigungs-/ bzw. Transfergesellschaften entsprechende Erfahrungen (googeln Sie mal mit diesen Suchworten)
Aber, die Agentur für Arbeit (AA) ist nun mal die 1. Adresse für Berufsberatung. Das Jobcenter wäre für SGB II-Kunden vordergründig zuständig.
Da ich die örtlichen Verhälnisse nicht kenne, kann ich lediglich empfehlen, erkundigen Sie sich beim Sozialamt, bei der Diakonie, Caritas.
Wenn Ihre bisherigen Arbeitsversuche scheiterten, sollten Sie Ihr körperliches und psychisches Belastungspotential ermitteln lassen. Dies macht die AA und nur die. Körperliche Einschränkungen lassen sich, nach eigener persönlicher Erfahrung, durch Therapie/Training minimieren - sicher auch bei psychischen.
Wenn Sie eine Umschulung als Alternative andenken, müssen Sie sich über Ihre Interessen und Fähigkeiten im Klaren sein. Hinweise finden Sie bei http://www.arbeitsagentur.de/nn_25270/Navigation/zen…

Lebenslauf: Ein Lebenslauf muß natürlich so formuliert sein, wie dies die Arbeitgeber erwarten. Stellen Sie Ihren doch einfach bei www, anonym, ein. Dann werden Sie sicher gute Hinweise bekommen. Schwierig ist auf jeden Fall, die Zeit Ihrer Nichtberufstätigkeit darzustellen. Die läßt sich nun mal nicht vertuschen. Dazu haben viellicht andere Ideen.

ich kann bald nicht mehr weiter!

Dann versuchen Sie es mal bei der Telefonseelsorge

Gruß
Otto