Hallo,
es würde mich sehr freuen, wenn jemand den folgenden Text lesen und evtl. hilfreiche (und ernsthafte) Antworten geben könnte!
Zu mir: ich bin weiblich, Anfang-Mitte 20 und Studentin.
Bisher hatte ich immer irgendwie die Hoffnung, dass ich einfach eine totale Spätzünderin bin, aber mittlerweile wäre es wohl auch dafür zu spät.
Ich finde Männer sexuell total uninteressant bzw. sogar eher abstoßend. Penisse und insbesondere Hoden finde ich total eklig. Wie gesagt, bisher hatte ich immer die Hoffnung, dass sich meine Einstellung dazu noch ändert und sich doch noch Interesse entwickelt; aber ich nehme an, mit Mitte 20 wird da kaum noch etwas kommen, oder?
Allgemein finde ich den männlichen Körper einfach nicht ansprechend.
Ansonsten verbringe ich aber schon gern Zeit mit Männern. In meinem Studienfach dürften etwa so viele Männer wie Frauen studieren; ich bin eigentlich meistens mit den Jungs unterwegs. Ich geh am liebsten mit denen in die Mensa oder Cafete, mach Lerngruppen oder Sport mit denen zusammen.
Ich finde der Umgang mit Männern ist irgendwie lockerer als mit Frauen; ich nehme Männer nicht als potentielle Sexualpartner wahr und die mich eigentlich auch nicht. Wobei letzteres eigentlich schon komisch ist. Ich habe eine feminine Figur (so eine „Sanduhr-Figur“), großzügige Oberweite, etwa taillenlanges Haar, ovales Gesicht und kleide mich auch feminin. Also doch eigentlich ein ganz passables Äußeres?
Als Teenager hat es mich richtig bedrückt, dass ich von Jungs in der Hinsicht überhaupt nicht wahrgenommen werde, mittlerweile ist es mir aber durchaus recht.
Den Umgang mit anderen Frauen finde ich „anstrengender“. Bei Frauen habe ich irgendwie immer das Bedürfnis zu gefallen und bin allgemein immer angespannter (eben aus der Besorgnis heraus, etwas dummes zu sagen / zu tun). Bei Männern ist es mir eher egal, wie sie mich wahrnehmen, aber bei Frauen möchte ich schon immer einen möglichst positiven Eindruck hinterlassen.
Ich habe längere Zeit gerätselt, ob ich vielleicht einfach eine verkappte Lesbe bin, aber eigentlich glaube ich das auch nicht.
Ich finde Frauen durchaus hübsch, viel hübscher als Männer.
Wenn ich im Fernsehen / Kino irgendeinen Film gesehen habe, kommt es oft vor, dass ich danach Bilder von Darstellerinnen google, weil die mir so gut gefallen haben. Ich habe, glaube ich, im Gegensatz dazu noch nie einen männlichen Schauspieler gegoogelt.
Also ich sehe mir schon gern Frauen an. Allerdings am liebsten angezogene Frauen. Nackt muss ich die nicht unbedingt sehen.
Und das weibliche Geschlechtsorgan hat im Unterschied zum männlichen Geschlechtsteil eigentlich aus meiner Sicht auch nur einen großen Vorteil: man muss es nicht sehen.
Ich bin jeden Tag beim Duschen wieder froh, dass ich mein Geschlechtsteil nicht sehen muss
Kurz: ich finde den weiblichen Körper insgesamt viel schöner als den mönnlichen, das weibliche Geschlechtsorgan finde ich allerdings auch nicht gerade ansprechend.
Ich hätte jetzt kein Bedürfnis, eine andere Frau da unten anzufassen oder sonstwas zu machen.
Das spricht wohl eher gegen eine mögliche Homosexualität, oder?
Mit meinem eigenen Körper bin ich eigentlich schon zufrieden (v.a. meine Brüste finde ich toll ). Allerdings hört für mich mein Körper irgendwie bei der Taille auf; was darunter kommt, ist uninteressant.
Ich habe auch noch nie Selbstbefriedigung gemacht. Als Teenager habe ich das mal ausprobiert, empfand es aber als ziemlich peinlich und dämlich und habe es daraufhin bleiben lassen.
Allgemein fasse ich mich da unten nicht gern an. Das kann allerdings auch in meiner frühkindlichen Erziehung wurzeln, als mir beständig eingetrichtert wurde, dass man sich als Mädchen da unten nicht anfassen darf. Naja.
Ich nehme mich selbst (seelisch) eher als androgyn wahr; ein wirkliches Bedürfnis danach, andere anzufassen oder von denen angefasst zu werden, besteht nicht.
Ich sehe anderen übrigens auch nicht gerne bei sexuellen Aktivitäten zu. Wenn im Fernsehen eine „Liebesszene“ kommt, schalte ich häufig um oder nutze die Gelegenheit, um aufs WC zu gehen / mir was zu trinken zu holen etc.
Tja, was bin ich nun? Weiß jemand eine Schublade, zu der ich passen würde?
Heterosexualität schließe ich mittlerweile eigentlich aus; Homosexualität halte ich eher für möglich, glaube es aber auch nicht wirklich.
Gibt es einen Begriff für Menschen wie mich?
Ich kenne mich im ganzen großen Bereich der Sexualität überhaupt nicht aus; es interessiert mich halt auch insgesamt einfach nicht so.
Insgesamt bin ich bisher mit meinem Single-Dasein auch ganz zufrieden. Für Freizeitaktivitäten, Reden & Co. hat man Freunde, auf körperliche Zweisamkeit kann ich gut verzichten.
Allerdings wird man ja auch älter, und irgendwann wollte ich eigentlich schon mal eine Familie haben… Aber mit meinen „Vorlieben“ schaut es in der Hinsicht ja doch eher düster aus
Kann es sein, dass ich vielleicht einfach doch wirklich, wirklich spät dran bin und sich doch noch irgendwann sexuelles Interesse enwickelt???
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße,
Erle
PS: ich bin mir nicht sicher, ob das hier das richtige Brett ist. Falls nein, bitte einfach verschieben!