Hossa 
Zunächst wird ja ohnehin immer über den Fachkräftemangel
geschimpft, so dass man davon ausgehen kann dass womöglich gar
nicht so viele länger in Arbeitslosigkeit blieben.
In einer Marktwirtschaft werden knappe Waren teurer. Da die Gehälter der Fachkräfte in den angeblichen Mangelbranchen (Ingenieure, Naturwissenschaftler…) jedoch seit Jahren nicht steigen, ist das Angebot offenbar nicht verknappt. Einen realen Fachkräftemangel gibt es also nicht. Die aktuelle Diskussion um einen Fachkräftemangel ist daher wohl eher als Weckruf an die Politik zu verstehen, dafür zu sorgen, dass auch morgen noch gut ausgebildete, billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.
Aber gehen
wir fürs erste mal davon aus, das alle ohne Job dastünden.
Was wohl der wahrscheinlichere Fall ist.
Was kostet den Staat so ein Arbeitsloser eigentlich im Monat?
Im ersten Jahr ist das vermutlich ein teurer Spass, weil man
ja noch Arbeitslosengeld bekommt.
Im ersten Jahr kostet der Arbeitslose den Staat keinen Cent. Der Arbeitslose hat in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt, wie die Gemeinschaft der abhängig Beschäftigten. Die Lasten trägt daher nicht der Staat, sondern die anderen abhängig Beschäftigten. Bei Arbeitslosigkeit tritt der Versicherungsfall ein, da hat der Staat keine Belastung.
Zwar bekommt das Arbeitsamt Zuschüsse aus Steuergeldern, weil sie mit den Beiträgen allein nicht auskommt. Die werden jedoch in der Förderung von Langzeitarbeitslosen verpülvert.
Aber wie hoch ist diese Zahl wohl tatsächlich?
Nach dem ersten Jahr Arbeitslosigkeit setzt Hartz IV ein. Nun trägt tatsächlich der Staat die Lasten.
Wenn du also wissen möchtest, was ein Arbeitsloser nach einem Jahr kostet, kannst du die gesamten Hartz IV-Ausgaben durch die durchschnittliche Anzahl von Hartz IV-Empfängern dividieren und erhälst einen ersten Schätzwert. Schwierig wird es jedoch, wenn du noch die Aufstocker rausrechnen möchtest…
Mir ist an der Stelle durchaus klar, dass unsere geliebten
Rüstungsunternehmen ohnehin tiefstapeln wenn sie solche
Aussagen in den Raum schmeissen, aber das wollen wir mal
aussen vor lassen…
Die weitaus meisten Arbeitslose finden im Schnitt nach 7 bis 8 Monaten aus eigenen Anstrengungen heraus eine neue Arbeitsstelle. Sie kommen daher nie in den Genuss staatlicher Förderung, weil sie die ganze Zeit über nur ihre Versicherungsleistung einfordern. Dieser Umstand bedeutet jedoch auch, dass die Vermittlungserfolge der Arbeitsämter nahezu Null sind. Also könnte man bei den Bediensteten des Arbeitsamtes selbst sparen. In der aktuellen Regierung gibt es ja auch Bestrebungen, dies zu tun.
Viele Grüße
Hasenfuß