Duck313,
das Thema ist es mir Wert ein paar Zeilen dazu zu schreiben.
Irgendwie hast Du ja recht. Ich habe schon überlegt in eine
Art Basisversicherung zu wechseln um der Abzocke zu entgehen. Vorteile hatte
ich bisher in der PKV ohnehin nicht, obwohl die Neider das manchmal behaupten. Wartezeit
auf einen Termin beim Facharzt 2-3 Monate, und die Wartezeit in der Praxis
genau in der Reihenfolge aller Patienten. Zuletzt eineinhalb Stunden.
Jetzt zur Rechnung. Zitat: „ Mehr oder falsch abgerechnet wäre eine
Straftat.“ Richtig! Anhaltspunkte hätte ich da genug. Für den normalen Patienten
gibt es da aber keine Handhabe und erst recht keine Unterstützung. Das Übel
liegt an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) die dem Arzt Tür und Tor öffnet,
so er das will, die Rechnungen unendlich aufzudröseln und zu optimieren. Das fördert
geradezu den Missbrauch und darin sehe ich das Problem. Hier haben die Ärzte auch
noch Unterstützung von Ihren Abrechnungsstellen und Ihren Standesvertretern. Die
Kassen können ein Lied davon Singen. Alles Legal. Die GOÄ gehört abgeschafft
und der Arzt müsste nach Aufwand abrechnen ähnlich wie ein Handwerker. Ich habe
mal die Behandlungszeit in einer normalen Sprechstunde mit der Rechnung
hochgerechnet, da habe ich Stundenlöhne zwischen 500-. Bis 1000-. Euro gefunden.
Das steht in keinem Verhältnis zum Aufwand. So etwas geht nur mit der GOÄ! An
dieser Stelle möchte ich ausdrücklich die Hausärzte ausnehmen.
Ein Handwerker muss seine Arbeitszeit und evtl. den Einsatz besonderer
Maschinen und Einrichtung nachweisen. Und das kann man noch kontrollieren. Die
GOÄ als Laie nicht. Der Arzt kann eine Leistung in zig Einzelpositionen nach
der GOÄ aufdröseln. Die GOÄ ist so umfangreich interpretierbar, dass man aus
einer Mücke einen Elefanten machen kann. Da streiten sich sogar die Insider was
noch geht und was nicht. Und da gibt es sogar Dinge die nicht explizit gemacht sein
müssen, aber man darf sie berechnen. Das stinkt zum Himmel. Aber die Lobby hat
sich Instrumente geschaffen, die wird man nicht mehr los. Ein weiteres Übel und
gängige Praxis sind vorgefertigte Pakete, die bei jedem Besuch pauschal
abgerechnet werden, egal ob die darin enthaltenen Tätigkeiten erfolgt sind. Es
genügt offenbar, dass sie plausibel sind.
Übrigens, im aktuellen Fall habe ich telefonisch nach einer
Rechnungsposition nachgefragt. Die Sprechstundenhelferin konnte keine Auskunft
geben. Ergebnis: Ziffer 2, Kurze Information, auch telefonisch = 3,15 €. Am
nächsten Tag Telefonat mit dem Arzt. Ergebnis: Eingehende Beratung, Ziffer 3 =
29,73 €. So geht das! So etwas würde sich ein Handwerker niemals wagen. Abgesehen
davon, dass Nachfragen nach Rechnungspositionen nach Sachstand nicht als
Leistung berechnet werden dürfen. Und hier wieder, habe ich Zeugen für die
Ursache und Inhalt der Gespräche? Nein!
Die Versicherungen helfen nicht wirklich. Die waren ja nicht dabei in der
Sprechstunde, so die Aussage. Und staatliche Stellen, wie z. B. die Unabhängige
Patientenberatung kann man auch vergessen. Das ist nach meiner Erfahrung eine teure
Alibifunktion unseres Staates zur Beruhigung der Bürger. Und die Ärztekammer
einschalten? Ha, ha, ha. Der Arzt ist zahlendes Mitglied dort. Die einzig
wirkliche Hilfe wäre eine Strafanzeige, und da steht dann Aussage gegen
Aussage. Zeugen gibt es in der Regel nicht. Es wäre ein Kampf gegen Windmühlen.
Eine Hilfe wäre es schon mal, wenn man Rechnungen für die gleiche Sache
vergleichen könnte um zu sehen was ist nötig und wer hat unnötig optimiert.
Deshalb mein voriger Beitrag. Gemeldet hat sich niemand. Die Versicherungen könnten
das sehr leicht. Die haben doch viele Rechnungen für die gleiche Sache um Unregelmäßigkeiten
zu erkennen. Hab ich nachgefragt. Fehlanzeige!