Was kostet die Entsorgung der alten Spülmaschine?

Ich hatte gerade einen Anruf meiner Mutter, Mitte 80. Sie hat sich heute einen neuen Geschirrspüler gekauft. Ihr wurde gesagt, die Mitnahme der alten Maschine würde 150 Euro kosten.
Geht das, oder wird sie über Ohr gehauen?
Ich habe nun unterschiedliche Aussagen online gefunden. Wertstoffhöfe, klar kostenlos, aber das ist für meine Mutter nicht möglich. Aber seit diesem Jahr sind doch die Rücknahmeregeln verschärft worden. Ich habe den Hinweis gefunden, wenn die Marktgröße größer als 400 qm ist, das ist da der Fall, sind die Händler jetzt zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet.

Woanders steht, dass dies eine freiwillige Leistung vieler Händler wäre.
Was stimmt jetzt?

Selbst wenn Rücknahme Geld kosten würde: Meine Mutter lebt in einer viel günstigeren Gegend. Hier in einer der teuersten Gegenden von Deutschland, wo es fast nichts gibt, dass nicht teurer als bei meiner Mutter ist, wurde uns beim Waschmaschinenkauf Anfang des Jahres die Rücknahme für 36 Euro angeboten, dann noch verhandelt und schließlich mussten wir nichts bezahlen. Ist das jetzt durch Ukraine, Corona, China und was sonst noch so angegeben wird ein normaler Preis?

Welche gesetzliche Regelung gilt jetzt aktuell?

Eigentlich sind die Händler zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet wenn das neue Gerät bei ihnen gekauft wurde.
Lie da mal:


und 150€ ist, selbst wenn´s nicht so wäre, ´ne Unverschämtheit!
ramses90
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Wer hat das gesagt?

Der örtliche Fachhändler, bei dem sie den neuen Geschirrspüler gekauft hat?

Das scheint mir sehr, sehr zweifelhaft.

Wie war es denn wirklich, ohne verräterisches Passiv?

Schöne Grüße

MM

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Bei manchen ist das aber immer noch durchgängige Masche zu verschweigen, dass sie zur Rücknahme verpflichtet sind.
Ist uns Anfang des Jahres mit einer Waschmaschine beim ortsansäßigen Fachhändler so ergangen, allerdings Nicht für 150 sonder für „nur“ für 59€.
ramses90

Als sie die Maschine kaufen wollte, wurden ihr beim Vertragsabschluss von der Verkäuferin alle Möglichkeiten vorgeschlagen: Garantiezeitverlängerung, Preisnachlass, wenn Abwicklung über die Hausbank des Händlers, natürlich mit ordentlichem Datensammeln und dann die Frage, ob Lieferung, Installation, Rücknahme. Jeweils separate Preisangaben.
Meine Mutter ist nicht doof, nur sie ist halt in einer Geschäftswelt aufgewachsen, bei der örtliche Händler noch eine Geschäftsethik und Beratungskompetenz hatten. Mit Ketten kennt sie sich nicht aus, ist eher skeptisch. Nein, es ist nicht eine reine Kette, sondern sondern ein Handelsverbund. Deshalb hat sie auch nichts unterschrieben, sondern sich den Vertrag mitgeben lassen und mir vorgelesen.

Aus zwei Gründen fällt mir die Einschätzung schwer: 1. das komplett andere Preisniveau hier, wo ich wohne und 2. dass im Moment überall aus den oben genannten Gründen Preise heute mal so, morgen wieder anders sind. Auch mal herauf und herunter, gerade bei Geräten.

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Bei uns wird so etwas ohne Probleme vom örtlichen Entsorger mit dem Sperrmüll abgeholt, nach vorheriger Anmeldung. Kostenlos. Ich musste schon 2x anrufen, weil Geräte, die wir abends vors Haus gestellt haben, bis zum nächsten Morgen Beine bekamen. Ich wollte halt Bescheid sagen, sie brauchen nicht mehr zu kommen … Beim 3. Mal habe ich das probeweise an die Straße gestellt, es war keine Sperrmüllanmeldung mehr nötig.

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Moin,

in Essen habe ich mal abends einen Elektroherd rausgestellt. Am nächsten Morgen waren die Knöpfe weg, am Tag drauf Platten sowie Backbleche und am dritten Tag war’s vollbracht, da war dann der Rest auch noch verschwunden. Und alles bei Nacht! Man muss es halt derwarten können.

Gruß
Ralf

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Glückwunsch zu der fitten Mutter, möge sie sich das noch lange erhalten.

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In den 80ern kam bei uns auf dem tiefsten oberösterreichischem Lande einmal jährlich die Sperrmüllabholung vorbei.
Die gingen bei vielen Häusern leer aus, da damals bereits ungarische KFZs (die Grenze A-HUN war trotz eisernem Vorhang schon immer sehr durchlässig) ihnen vorfuhren und nicht nur Knöpfe und Backbleche, sondern gleich alles mitnahmen, was nicht wie zusammengefaltetes Metall aussah.

Tach,

das kann aber auch umgekehrt eskalieren. Zum Herd gesellt sich ein weiterer, dann eine Kühl-/Gefrierkombi, eine Zanussi-Waschmaschine (Bj. 1988) , alte Heizpilze und Säcke mit Mänteln , Bettwäsche und Bundfaltenhosen.

Unter Umständen ist vor solchen Aktionen der aktuelle Schrottpreis zu erkunden.

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Ich nehme an, eine Kooperation wie Expert, Euronics, EP, Musterring oder sowas?

Eine freundliche Mail an den für das Geschäft (diese sind jeweils eigenständig) zuständige Führung, dass ein Entgelt für eine Entsorgung des Gerätes, wenn an seiner Statt ein gleichweitiges neues Gerät erworben wurde, doch sehr unüblich ist, vor allem noch in der Höhe.
Ob es denn wirklich notwendig ist, die gültigen Gesetze zu zitieren.

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Es kommt auf die Größe des Ladenlokals und den Modalitäten beim Kauf an. Wenn Laden- und Lagerfläche für Elektrogeräte 400qm übersteigt, ist der Laden bei Elekro-Großgeräten seit diesem Jahr zur kostenfreien Rückgabe am Übergabeort der Neuware verpflichtet. Elekro-Kleingeräte müssen auch ohne Neukauf kostenfrei zurückgenommen werden. Ein Verweis auf eine "allgemeine Sammelstelle ist seitdem nicht mehr zulässig.

Es kommt hier also neben der qm-Grenze darauf an, ob die Neuware geliefert wurde.

Vgl. ElektroG §17

Kleine Korrektur: Die Lagerfläche wird nur mitgezählt, wenn der Händler auch online verkauft. Es ist dabei egal, ob die Ware im konkreten Fall „offline“ gekauft wurde.

Bei meiner Waschmaschine hat die Rücknahme des Altgerätes 20 EUR gekostet. War für mich OK.

ACHTUNG ! Gemäß Elektroentsorgungsgesetz ist die Entsorgung KOSTENLOS für JEDERMANN ! BETRUG !

Sie soll statt von so einem Betrüger sich ein Gerät vom Fachhandel liefern lassen, wo die Mitnahme kostebnlos oder maximal 10€ kostet.

Die Entsorgung ist bereits durch den Hersteller bezahlt und im Kaufpreis inbegriffen.

Strafanzeige erstatten wegen versuchtem Betrug !

Ich und meine bisherigen Arbeitgeber haben noch NIE jemandem 150€ für die Entsorgung berechnet. Wucher ohne Ende.

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Wenn man bei extrem billigen Ketten kauft, kostet JEDER Handgriff extra, auch extra Geld. Soviel zum Thema: Hausgeräte sind zu teuer, haben wir hier schon mehrfach exerziert.

Alles ablehnen und im familiären Fachhandel kaufen, sofern es bei Euch / Deiner Mutter noch einen gibt.

Wenn Du Fragen hast, schreibe mir direkt: starletkp60 AT gmx.de

Nur, wenn rein theoretisch des Handelsunternehmen einwirft:

"

Selbstverständlich ist die Entsorgung kostenlos. Doch schließlich müssen wir Ihr Altgerät die Treppe hinabtragen und per KFZ zurück in unsere Geschäftsräume transportieren. Dort muss es ausgeladen und zwischengelagert werden. Auch dieser Lagerplatz verursacht Kosten. Danach muss es wieder verladen und mit unserem Kraftfahrzeug und unserem Personal zum Wertstoffhof gefahren und da abgeladen werden. In der Regel kommt es dort zu Wartezeiten von 30…45 Minuten bis zur Abfertigung.
Die so entstehenden Kosten sind selbstredend kalkulatorisch nicht auf den Preis des Neugerätes umzulegen und müssen Ihnen mithin weitergereicht werden."

…was macht man da als Kunde?

Antworten:

Ich kenne kein Hausgerätefachhandelsgeschäft, welches die Geräte selbst zum Wertstoffhof bringt, diese werden von selbstständigen Dienstleistern der Entsorgungsbranche abgeholt, viele Fachhändler verlangen zB für WA und GSP 10€, diese werden von den Entsorgern bereitwillig bezahlt, da sie diese Geräte oft zu einem multiplizierten Betrag weiterverkaufen.

Das ist die Realität. Wer seine teuren Mitarbeiter im Hausgerätebereich zum Wertstoffhof schickt, kann nicht kalkulieren und disponieren.

Oder im Slang: Hier bei uns in der Region holen die türkischen Schrottler alles ab, auch Kühlgeräte, sortieren aus und verkaufen weiter, der Rest wandert bei denen in eine rieseige Mulde mit Schwenktür und pro Tonne Hausgerät die vom Lkw abgeholt wird, gibt es zwischen 350 und 500€.

Diese Mulden werden wiederum bei Hausgeräterecyclingzentren (ALGA Group etc) weiterverwertet.

Wenn ein Händler / Verkäufer sowas antworten muß, dann verkauft er zu billig, oder hat einen so schlechten Service, daß er jeden dahergelaufenen Kunden nehmen muß. Meine Kollegen und Ich wir lehnen mittlerweile potentielle erscheinende Dumping-Kunden ab, weil wir nicht hinterherkommen.

Ich kenne da Mehrere. Kommt halt auf die Größe des Geschäfts und Aufkommen des Elektro-Schrotts an. Wertstoffhöfe richten sich aber hauptsächlich an den Verbraucher, so dass sich die Frage stellt, ob die so entsorgenden Unternehmen überhaupt im rechtlich zulässigen Rahmen agieren.

Aber nur wenn sich der Weg für die lohnt.

Nun, dass die Geschäfte den Schrott zumindest kostennneutral loswerden, ist normal.

Es wäre nur mal interessant, ob man die o.g. fiktive Behauptung als Kunde hinnehmen müsse.