Was kostet die PKV im Rentenalter?

Hallo,

was würde einen heute 39 jährigen seine PKV im Rentenalter von 65 (optimistisch) kosten.

Rahmendaten:
Aktueller Beitrag: 350 Euro/Monat, Dauer in PKV 6 Jahre, Beitragserhöhungen durchschnittlich letzte Jahre = 6%/Jahr

Eine Hochrechnung vom bisherigen Beitrag auf das Jahr 2035 ergibt: 1600 Euro/Monat

Nach Abzug von 25% für Rückstellungen (gesetzlich) und Wegfall von Krankentagegeld ergibt das: 1200 Euro/Monat

Im Vergleich dazu der Standardtarif, berechnet aus der hochgerechneten Beitragsbemessungsgrenze auf das Jahr 2035 (74.000 Euro) mit heutigem Beitragssatz ergibt ca. 1.100 Euro/Monat.

Wird das wirklich so extrem teuer?

Im Vergleich dazu die GKV. Bei einer dachten Rente von 3.000 Euro wäre hier der Beitrag bei heutigem Beitragssatz bei ca. 450 Euro/Monat und man könnte sich noch locker eine Zusatzversicherung leisten

Oder gibt es hier einen grundsätzlichen Denk/Rechenfehler?

Hallo,

diese Frage kann und wird vermutlich hier niemand beantworten. Die Preisentwicklung in der Krankenversicherung hängt von so vielen Faktoren ab, dass meine Glaskugel soeben den Geist aufgegeben hat.

Das mit der Hochrechnung kann ich mir nicht vorstellen. Die letzten Jahre wurden, auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben, durchnittlich höher angepasst. Daraus aber eine „einfache“ Hochrechnung zu erstellen halte ich für gewagt.

Ausserdem wird beim Beitrag zur GKV wohl auch bis 2030 noch mit Veränderungen zu rechnen sein. Daher sind diese beiden Beiträge einfach so nicht in Relation setzbar…

Grüße

Lars

Oder gibt es hier einen grundsätzlichen Denk/Rechenfehler?

Ja, denn Du unterstellst, dass sich der Beitrag der PKV jährlich erhöht, der der GKV aber unverändert bleibt. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass die GKV auch kontinuierlich erhöht und von Zeit zu Zeit Leistungen vermindert.

Beim Vergleich Standardtarif zu GKV-Versicherung sollten die Leistungen vergleichbar sein.

Bei der Berechnung des GKV-Beitrags wurde mit einberechnet, dass sich die Beitragsbemessungsgrenze jährlich erhöht. Natürlich kann sich auch noch der Prozentsatz erhöhen, aber selbst wenn sich dieser verdoppeln würde, wäre er bei einer Rente von 3000 Euro/Monat immer noch weit unter dem Standardtarif.

Ausserdem machst du den Fehler und vergleichst nur Beitrag und nicht Leistung…

Gerade für Rentner interessant ist es z.B., dass in der GKV eine „Kosten-Nutzen-Analyse“ durchgeführt werden kann. Brutal gesprochen heisst das: „Lohnt es sich, dem 79jährigen noch eine künstliche Herzklappe zu transplantieren?“

Aktuell wird dieser Prozess noch nicht durchgeführt. Aber in Anbetracht der immer höher werdenden Kosten und Ausgaben der GKV ist der Schritt dorthin sicher denkbar…

In der privaten wirst du dieses Problem nicht haben!!!

Beim Vergleich Standardtarif zu GKV-Versicherung sollten die
Leistungen vergleichbar sein.

Mir ist nicht klar, warum Du mit dem Standardtarif argumentierst. Niemand wechselt in die PKV um dort auf GKV Niveau versichert zu sein.

selbst wenn sich dieser verdoppeln würde, wäre er bei einer
Rente von 3000 Euro/Monat immer noch weit unter dem Standardtarif.

Was willst Du damit sagen ? Wer Sorge hat, im Alter die Beiträge der PKV nicht mehr bezahlen zu können, sollte die GKV nicht verlassen. PKV/GKV ist eine Systementscheidung und keine Entscheidung von 20 oder 30 % mehr Beitrag.

Hallo Matthias,

als langjährig Privatversicherter kann ich aus der Praxis berichten.
Ich vermute mal, dass du Single bist und dich allein privat versichern willst. Ich vermute mal, dass du keine Kinder haben willst oder hast. Denn diese müssten einzeln versichert werden. Eigentlich die Begründung für die gesetzliche Krankenkasse. Kostet dort das Gleiche, während du privat deine ganze Kinderschar einzeln absichern darfst.
Nun zum Geld: Eine private Krankenversicherung ohne Selbstbeteiligung wäre viel zu teuer. Den Betrag dieser Selbstbeteiligung musst du zu deinen Tarifen dazuzählen. Das brauchst du bis auf die Praxisgebühr und die Selbstbeteiligung beim Zahnersatz bei der GKV nicht.
Einen Vorteil hast du bei der Privaten, die die GKV nicht bietet, eine Beitragsrückgewähr, die bis zu drei Monatsbeiträgen sein kann, vorausgesetzt du frequentierst deine Private nicht.
Und jetzt kommt eigentlich der Hauptpunkt: Die Demographie. Du hast ja noch bis zur Rente ca. 25 Jahre. Zu erwarten ist bei der GKV, dass sie voll gegen die Wand fährt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Leistungsversprechen „Alles auf Krankenschein und nur das beste“ der GKV bei zunehmender Veralterung der deutschen Bevölkerung und abnehmender Anzahl der Beitragszahler in der GKV in den nächsten Jahren gehalten werden kann. Die Leistungen der GKV müssen zurückgenommen werden. Das steht für mich fest. Und das wird auf irgendeine Weise kommen! Ob das Leistungsangebot der Privaten auch zurückgenommen wird, möchte ich bewzweifeln, denn das eine Versicherungssystem beruht auf dem Umlageverfahren (System von der Hand in den Mund und wird durch unsere Steuern großzügig subventioniert) und das andere beruht zumindest zum großen Teil auf dem Anspareffekt.

Lass die Glaskugel rollen. Die Entscheidung für oder gegen Privat ist sehr weitreichend.
Bernd

Hallo,

Aktueller Beitrag: 350 Euro/Monat, Dauer in PKV 6 Jahre,
Beitragserhöhungen durchschnittlich letzte Jahre = 6%/Jahr

350€ monatlicher PKV- Beitrag im Alter von 39 Jahren sind sicherlich durch die dazugehörigen hohen Leistungen (Chefarzt, Einzelzimmer) begründet.

Ganz anders (und vor allem bezahlbar) wird es, wenn Du Dich nur auf GKV- Niveau privat versicherst: Dann zahlst Du monatlich unter 200€, und auch im Alter weniger. Privatpatient bist Du trotzdem.

PKV ist Luxus für Leute, die sich das leisten können.

Erdbeerzunge

Hallo,

Aktueller Beitrag: 350 Euro/Monat, Dauer in PKV 6 Jahre,
Beitragserhöhungen durchschnittlich letzte Jahre = 6%/Jahr

350€ monatlicher PKV- Beitrag im Alter von 39 Jahren sind
sicherlich durch die dazugehörigen hohen Leistungen (Chefarzt,
Einzelzimmer) begründet.

Das wäre schön wenn diese Leistungen mit dabei wären, wobei der Beitrag in 2009 auch noch bei unter 300 Euro lag. Eine satte Erhöhung von 17% zum zweiten Mal kann deshalb auch etwas nachdenklich stimmen.

Ganz anders (und vor allem bezahlbar) wird es, wenn Du Dich
nur auf GKV- Niveau privat versicherst: Dann zahlst Du
monatlich unter 200€, und auch im Alter weniger. Privatpatient
bist Du trotzdem.

PKV ist Luxus für Leute, die sich das leisten können.

Das Wort Luxus trifft sicherlich gerade genau den entscheidenden Punkt…

Erdbeerzunge

350€ monatlicher PKV- Beitrag im Alter von 39 Jahren sind
sicherlich durch die dazugehörigen hohen Leistungen (Chefarzt,
Einzelzimmer) begründet.

Das wäre schön wenn diese Leistungen mit dabei wären, wobei
der Beitrag in 2009 auch noch bei unter 300 Euro lag.

Wenn Du Beiträge vergleichen möchtest, müssen die dazugehörigen Leistungen vergleichbar sein.
Mit 39 Jahren bist Du im Tarif E100 bei Huk Coburg mit deutlich unter 200€ dabei, mit 100€ SB pro Jahr, in etwa auf dem Niveau der GKV.

Wenn Du tatsächlich mit 39 Jahren monatlich als gesunder Mann 350€ an eine PKV ohne Chefarzt etc. bezahlst, dann ist das evtl. optimierbar. Stichwort Versicherungsberater: http://www.finanz-lexikon.de/versicherungsberater_37…

Hallo

Ganz anders (und vor allem bezahlbar) wird es, wenn Du Dich
nur auf GKV- Niveau privat versicherst: Dann zahlst Du
monatlich unter 200€, und auch im Alter weniger. Privatpatient
bist Du trotzdem.

Warum soll ich mich denn in der PKV auf GKV - Niveau versichern, wo wäre denn da mein Vorteil wenn es das gleiche sein soll?

PKV ist Luxus für Leute, die sich das leisten können.

Das ist deine ganz persönlich Meinung. Diese Pauschalaussage kann man so nicht stehen lassen. Es gibt Leute die genug Geld haben, sich aus Kostengründen lieber gesetzlich versichern und andersherum gibt es welche die aus Überzeugung wert auf einen umfassenden KV-Schutz legen und dafür gerne bezahlen. So etwas lässt sich nur in einem qualifzierten Bertungsgespräch und unter Berücksichtigung aller Parameter sagen.

Erdbeermund, ich will dir wirklich nichts, aber ich glaube das die PKV nicht so ganz dein Ding ist.

Grüße Killvaas

Wenn Du Beiträge vergleichen möchtest, müssen die
dazugehörigen Leistungen vergleichbar sein.
Mit 39 Jahren bist Du im Tarif E100 bei Huk Coburg mit
deutlich unter 200€ dabei, mit 100€ SB pro Jahr, in etwa auf
dem Niveau der GKV.

Das ist doch der Tarif wo du bis 2500 € nur 80 % der Kosten für Arznei und Heil und Hilfsmittel erstattet bekommst, wo keine Kosten für Heilpraktiker übernommen werden… ich könnte jetzt noch ein paar Dinge aufzählen aber ich geh jetz Pizza essen :smile:)

Ach ja… was macht den dein Versicherungsnehmer ab der 6. Woche? Wenn Du schon anfängst hier Tarife vorzustellen solltest Du vielleicht auch das Krankentageggeld erwähnen…

Killvaas

Wenn Du Beiträge vergleichen möchtest, müssen die
dazugehörigen Leistungen vergleichbar sein.
Mit 39 Jahren bist Du im Tarif E100 bei Huk Coburg mit
deutlich unter 200€ dabei, mit 100€ SB pro Jahr, in etwa auf
dem Niveau der GKV.

Das ist doch der Tarif wo du bis 2500 € nur 80 % der Kosten
für Arznei und Heil und Hilfsmittel erstattet bekommst, wo
keine Kosten für Heilpraktiker übernommen werden…

Das weiß ich schon, daß in Coburg viele Leistungen bescheiden sind. Andere Dinge sind dafür besser als in der GKV. Immerhin zahlt der E100 bis zum 3,5- fachen Gebührensatz, so daß Du beim Facharzt (nachdem Du beim Hausarzt warst :wink: ) sofort einen Termin bekommst.

Ach ja… was macht den dein Versicherungsnehmer ab der 6.
Woche? Wenn Du schon anfängst hier Tarife vorzustellen
solltest Du vielleicht auch das Krankentageggeld erwähnen…

Hast ja Recht :wink:. Da sind wir also schon bei 250€ monatlich. Bei 1000€ jährlicher SB bei 200€.

Killvaas

Erdbeerzunge

Hallo

Ganz anders (und vor allem bezahlbar) wird es, wenn Du Dich
nur auf GKV- Niveau privat versicherst: Dann zahlst Du
monatlich unter 200€, und auch im Alter weniger. Privatpatient
bist Du trotzdem.

Warum soll ich mich denn in der PKV auf GKV - Niveau
versichern, wo wäre denn da mein Vorteil wenn es das gleiche
sein soll?

Der Preis vielleicht :wink:. Statt 620€ nur 200€ zahlen, und die Differen in eine RV? Abgesehen davon natürlich der Status als Privatpatient, besonders bei ambulater Behandlung (Terminvergabe etc.).

Erdbeermund,

Grüße Killvaas

Erdbeerzunge! :wink:

Hallo Bernd,

danke für den Erfahrungsbericht. Die aktuellen Kosten, auch für die Mitversicherung von Kindern sind natürlich einkalkuliert und werden ja auch durch bessere Leistungen gerechtfertigt. Aktuell hab ich damit kein Problem.

Verändert hat sich allerdings die allgemeine Wirtschaftslage und wenn man von der als selbstständiger gerade sehr negativ betroffen ist, fängt man halt an sich Gedanken zu machen, wie lange man sich die besseren Leisterungen noch leisten kann… und ob eine niedrige Rente bzw. das was man versucht hat anzusparen später ausreicht um seine Krankenversicherung und was zum Essen zu bezahlen.

Konsequenz wäre halt ganz automatisch (wenn sie Selbstständigkeit weiterhin zu wenig Geld erwirtschaftet) der Weg zurück in die Anstellung und damit zwangsweise die GKV…

Matthias