Was kostete Ende des 19. Jh. eine Porträtaufnahme?

Ich sammle in Vorbereitung meines nächsten Romans Material über Fotoateliers im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Leider konnte ich bisher nicht ermitteln, was eine Porträtaufnahme in einem renommierten Fotoatelier anno 1897 gekostet hat und ganz speziell, ob Post-Mortem-Fotografien teurer waren als normale Fotos.
Ich gebe zu, die Frage ist reichlich exotisch, aber vielleicht gibt es ja jemanden, der zufällig über diese Dinge bescheid weiß.
Ich bedanke mich hiermit bereits im Vorfeld auch schonmal bei allen, die sich mit der Frage beschäftigen und keine Antwort darauf wissen!
Mit besten Grüßen Ulrike Bliefert

Hallo!
Schwierige Frage. Ich sah schon Preislisten auf Rückseiten von Kabinettfotos. Ist aber schwierig die unter meinen tausenden von Fotos zu finden. Ausserdem bezogen sie sich nicht auf Berlin sondern meist auf die Schweiz oder Frankreich. Meines Erachtens waren die Preise jener Zeit einer stetigen Minderung durch zunehmenden Konkurrenzdruck und neuen Techniken ausgesetzt . Die künstlerische Qualität war natürlich auch ausschlaggebend.

Vielleicht suchen Sie in der Fotoliteratur (Stenger etc.) nach Abbildungen von Reklamen von Berliner Fotografen aus jener Zeit, in denen Preise veröffentlicht sind.

Interessant waren in Berlin aber andere Aspekte der Fotografie, die sich am Rande der Legalität bewegten. Ich erinnere an den Mordprozess Fritz Ulbrichs in den 30er-Jahren. Ulbrich führte einen kleinen Uhrmacherladen; im Hintergrund produzierte er Aktfotos von Frauen und Mädchen der Nachbarschaft, die er als Postkarten in Nachtlokalen verkaufte unter dem Motiv: «Lebender Marmor». Irgend so ein Modell hat ihn später ermordet (Raubmord). Auf Wunsch kann ich Literatur angeben.
Der «Lebende Marmor» war aber schon um die Jahrhundertwende in Berlin ein Thema, das sogar den Rat beschäftigte. Die «Photographische Gesellschaft» veranstaltete sog. Schönheitsabende, an denen sich Olga Desmond, weiss gepudert, als lebende Marmorstatue zum ablichten darbot. Es gibt verschiedene Kunstmappen mit solchen Fotoserien.

Hoffe damit etwas gedient zu haben.
Mit freundlichen Grüssen: Rolf A. Meyer

Hallo Herr Meyer, vielen, vielen Dank! Das ist ja ein phantastischer Zufall! In meinem Buch - Achtung: Spoiler ;o))) - geht es nämlich tatsächlich u.a. um das Thema illegale Akt-Fotos und natürlich - bei einem Krimi nicht anders zu erwarten - um Mord.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar für einen Literaturhinweis!
Gerne können wir auch per E-mail kommunizieren: [email protected].

Ich freue mich auf Ihren Buchtipp undverbleibe mit den besten Grüßen Ihre Ulrike Bliefert

Leider weiss ich das nicht. Aber hier findest Du bestimmt jemanden, der eas weiss:

http://www.htw-berlin.de/Forschung/Forschungskatalog…

Herzlichen Dank! Prima! Gruß aus Berlin von Ulrike

Leider weiss ich das nicht. Aber hier findest Du bestimmt
jemanden, der eas weiss:

http://www.htw-berlin.de/Forschung/Forschungskatalog…

Leider kann ich Ihnen bei diesem Thema nicht weiterhelfen, köönte auch nur in die Bibliothek gehen und es dort versuchen zu recherchieren.

Viele Grüße

Stefan

Vielen Dank, ich bin mittlerweile fündig geworden.
Beste Grüße Ulrike B.