Was laeuft schief wenn Rotwein schaeumt?

Nachdem ich in der Weinhandlung einen Wein gefunden habe, und ihn fachgerecht gelagert habe, war er nach ein paar Wochen voellig ungeniessbar, da er schaumte wie Lambrusco.

Was lief da schief???

Hallo Dieter,

mit den von Dir gemachten Angaben ist es etwas schwer, da eine hinreichend sichere Aussage zu treffen.

Also hier mal zwei Möglichkeiten:

  1. Du hast Dir keine Rotwein, sondern Sekt gekauft und dann wäre es normal wenn der schäumt :wink:))
    (war ein Witz!)

  2. In der Flasche ist es zu einer unerwünschten, zweiten Gärung gekommen. Dies kann dann der Fall sein, wenn nach der Abfüllung des Weines noch potentiell aktive Hefezellen im Wein drin sind. Treffen diese Hefezellen dann einerseits auf ein geeignetes Temperaturumfeld und andererseits auf noch genügend Fruchtzucker im Wein, fangen sie nochmals an zu gären. Bei der Gärung entsteht Kohlensäure, da die Flasche zu ist, kann diese nicht raus und bleibt deshalb im Wein. Wenn Du den dann öffnest, schäumt er halt. So ähnlich wird im übrigen Champagner hergestellt, nur dass da die zweite Gärung erwünscht ist, in Deinem Fall wohl eher nicht.
    Vielleicht schreibst Du mal um welchen Wein es sich dabei gehandelt hat.

Tipp: bring das Teil zu Deinem Weinhändler zurück. Erstens kennt der seine Produkte und kann Dir (hoffentlich) was dazu sagen und ausserdem wird er Dir wahrscheinlich eine Ersatzflasche geben.

Viele Grüße

mhg

PS.: es hat sich sowohl in diesem Forum, wie auch im richtig-echtem Leben als hilfreich herausgestellt, wenn man seiner schriftlichen Ausführung eine Anrede voran- und eine Grussformel nachstellt. Nur mal so …

Nachdem ich in der Weinhandlung einen Wein gefunden habe, und
ihn fachgerecht gelagert habe, war er nach ein paar Wochen
voellig ungeniessbar, da er schaumte wie Lambrusco.

Was lief da schief???

Hallo Martin,

so etwas aehnliches hatte ich mir schon gedacht.
Sind die Weinhersteller da nicht sorgfaeltig genug
oder passiert dies haeufig und der Konsument muss damit leben?

Bis dahin,

DIETER

Hi,

Sind die Weinhersteller da nicht sorgfaeltig genug
oder passiert dies haeufig und der Konsument muss damit leben?

Wein ist nunmal ein Naturprodukt. Selbst bei den großen, hochautomatisierten Abfüllanlagen kann es zu Ausreissern kommen. Bei kleinen Winzern, die noch selber abfüllen natürlich erst recht. Zudem versuchen die meisten Winzer, die Schwefelzugabe (mit der man traditionell die Gärung stoppt) zu minimieren.

Gruß
Stefan

Hallo Dieter,

die abfüllenden Betriebe sind da in der Regel schon sehr sorgfältig. Vorkommen kann sowas dennoch, aus mehreren Gründen.
Bei den meisten Produkten werden unerwünschte Bestandteile vor der Abfüllung durch Filtration entfernt. Filtrationsmethoden gibt es eine ganze Reihe und in seltenen Fällen kann hier halt auch mal was daneben gehen.
Bereits erwähnt wurde, dass in der Weinproduktion Schwefel als Stabilisator verwendet wird, auch hier können Fehler passieren.

Bei einigen Winzern legt man überdies Wert darauf, die Weine unfiltriert und mit keiner oder minimaler Schwefelung abzufüllen. Diese Erzeuger sind meist jedoch so firm, dass sie das auch machen können. Dennoch kann es in sehr vereinzelten Fällen zu einer Nachgärung in der Flasche kommen.

Du als Verbraucher bist nicht unbedingt der Leidtragende eines solchen Weinfehlers: wenn Du den Wein direkt beim Winzer gekauft hast, anrufen und reklamieren. Zumindest die mir bekannten Winzer sind in solchen Fällen sehr kulant, da sie ihren Kunden ja keinen fehlerhaften Wein andrehen wollen. Hast Du den Wein bei einem Händler gekauft gilt ebenso: reklamieren. Bei eindeutigen Weinfehlern wird Dir auch der Weinhändler Deines Vertrauens Ersatz leisten.
Was du allerdings nicht machen solltest ist, mit einer nahezu ausgetrunkenen Flasche zu Deinem Händler zu gehen und einen Fehler reklamieren …

Viele Grüße

mhg

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