Hallo lilo74,
natürlich kann man gegen den Bauträger vorgehen. Man bekommt sicherlich auch Recht…ABER…wenn der gute Herr nicht zahlen kann dann hilft jeder Titel nix.
Alle Zahlungen einstellen, ggf. zurückholen (falls das noch geht z. B. über die Bank). Wenn Sie einen humanen und ehrlichen Bauträger erwischt haben geht oft noch was mit Ausgleich über diverse Arbeiten/Dienstleistungen. Garantie oder Gewährleistungsansprüche hat man jedoch darauf nicht. Genauso ist es mit den bisherigen Arbeiten/Lieferungen. Die Gewährleistung ist futsch. Garantie kann man evtl. noch beim Hersteller direkt einfordern, wenn es denn erforderlich ist. Wenn der Bauträger mit sich Reden läßt bekommt man vielleicht die Rechnungen (empfiehlt sich z. B. bei Heizung, Heizkörper, elektrischem, Badezimmer usw…)
Wenn viel Geld im Spiel ist und der gute Herr nicht mit sich Reden läßt dann würde ich mir gut überlegen einen Anwalt einzuschalten. Kalkulieren Sie aber ein, daß Sie auf diesen Kosten ebenfalls sitzen bleiben wenn sich keine spezielle Bau-Rechtschutzversicherung abgeschlossen haben. Eine „normale“ Rechtschutzversicherung schließt nämlich bautechnische Dinge aus.
Sollten Sie gegen den Bauträger vorgehen wollen dann rechnen Sie viel Zeit ein. Das Haus wärend dieser Zeit im Rohbau stehen zu lassen ist oft nicht machbar. Setzen Sie sich einen realistischen Zeitrahmen (3-6 Monate), wenn bis dahin nichts passiert ist dann lassen Sie das Haus von einer anderen Firma fertigstellen oder legen selbst Hand an. Wenn Sie einen guten Architekten haben hilft der Ihnen dabei.
Beim Hausbau ist es leider so daß man sehr oft im Regen stehen gelassen wird. Verlassen kann man sich auf keinen. Kontrolle ist besser!!! Ist hier die Devise. Informieren Sie sich im Vorfeld so gut Sie können. Fragen Sie lieber 3 verschiedene Handwerker und vor allem FRAGEN SIE NACH!!! Bei dummen Antworten stutzig werden!!
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Viele Grüße Lore