Was macht bei einem Elektromotor eigentlich Lärm?

Hallo,
wenn man mal Elektrische Geräte hört, fragt man sich doch, woher der Krach kommt(Brotschneidemaschine, Elektrischer Rasenmäher, usw.), denn eigentlich von der Theorie her, dürfte das doch kaum passieren.
Was macht also so den Krach.
Sind die Lager nicht reibungsarm genug, sodass das Haften und Lösen im Lager zu starke Verformungen auslöst, die sich dann auf die Luft übertragen oder sind es die Zahnräder im Getriebe?
Eigentlich dürfte es doch garnicht so schwer sein, ein geräuschloses elektrisch betriebenes Gerät zu bauen, wenn man die Teile nicht ganz so billig hat und auch gut fest macht und die Steifigkeit hoch ist, dass keine großen Schwingungen entstehen, oder?

Danke
Tim

Hallo Tim,

Zuerst einmal hast du immer Unwuchten, das führt zu Frequenzen identisch mit der Drehzahl. Auch wenn du dir viel Mühe beim Auswuchten gibst, ist da immer noch ein Staubkorn …

Das nächste ist dann meistens die Luft.
Einerseits bläst man oft extra Luft zur Kühlung durch den Motor, da mach schon der Lüfter Geräusche, und dann sind dann noch die Nuten in Rotor und Stator. Vakuum geht nicht, da die Wärme vom Rotor abgeführt werden muss.
Bei Grossanlagen verwendet man übrigens öfters Wasserstoff, weil dieser Wärme besser abführen kann, als Luft.

Auch die Lager erzeugen Schwingungen, je präziser je weniger, aber das ist auch eine Preisfrage.

Getriebe sind auch nicht geräuschlos konstruierbar. Neben der Präzision spielt vor allem die Art der Verzahnung dabei eine wesentliche Rolle.

Und dann kommt das ganze Drumrum ins Spiel. Gehäusewirken dann als Resonanzkörper.
Das ist dann ein Unterschied wie zwischen eine akustischen und einer E-Gitarre.

MfG Peter(TOO)

Moin!

Eigentlich dürfte es doch garnicht so schwer sein, ein
geräuschloses elektrisch betriebenes Gerät zu bauen,

Geräuschlos sicher nicht. Geräuscharm schon. Und sowas gibt’s ja. CD- und Plattenspielerantriebe. Antriebe von Cassetten- und Videorecordern. Umwälzpumpen für Heizungen. Viele hydraulische Antriebe.

Es ist einerseits eine Frage der Anforderungen, andererseits eine Kostenfrage. Auch Sicherheitsaspekte spielen eine Rolle. Bei einem Rasenmäher beispielsweise kann es nicht schaden, zu hören, daß er läuft.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo Peter,

bezüglich >

Wirklich Wasserstoff? Ist das nicht gefährlich?
Oder sind mit Großanlagen Raketen gemeint :wink:

Viele Grüße
Michael

Hallo Michael,

bezüglich >

Wirklich Wasserstoff? Ist das nicht gefährlich?

Solange kein Sauerstoff hinzu kommt nicht.

Oder sind mit Großanlagen Raketen gemeint :wink:

Ich dachte da eher an Generatoren in Kraftwerken.
Da ist in manchem AKW eigentlich der Generator das gefährlichste Teil.

Abschnitt Anwendungen:
http://www.sauerstoffwerk.de/download_pdf/dawas.pdf

Letzte Seite:
http://www.analyticjournal.de/anwendungsbereiche_gas…

MfG Peter(TOO)

Das nächste ist dann meistens die Luft.
Einerseits bläst man oft extra Luft zur Kühlung durch den
Motor, da mach schon der Lüfter Geräusche, und dann sind dann
noch die Nuten in Rotor und Stator. Vakuum geht nicht, da die
Wärme vom Rotor abgeführt werden muss.

Hallo Peter,
was meinst du mit Nuten in Rotor und Stator?
Wie erzeugen die denn Geräusch.
Nuten sind doch etwas, wo man etwas zusammensteckt, wo ist das am Stator und Rotor?

Danke
Tim

Moin, Tim,

die schlimmste Lärmquelle ist immer das Getriebe, das hörst Du zB bei der Brotschneidemaschine. Vom Rasenmähermotor hingegen hörst Du so gut wie nichts, da schnurrt eher das Messer mit seiner Unwucht. An zweiter Stelle stehen die Kohlen, die auf dem Kollektor kratzen.

Nimm mal eine billige Bandschleifmaschine wie die von Laut & Mecker (oder so ähnlich), die heult wie ein Rudel Wölfe. Sie hat einen schwachen Motor, der sehr hoch dreht, und ein Getriebe mit einer riesengroßen Übersetzung, damit das Band langsam läuft und doch halbwegs kräftig zieht.

Eigentlich dürfte es doch garnicht so schwer sein, ein
geräuschloses elektrisch betriebenes Gerät zu bauen

Alles kein Problem, wenn keine Kraft gebraucht wird wie beim Plattenspielermotor. Da dreht ein winziges Motörchen einen kiloschweren Plattenteller, als Getriebe dienen zwei Riemenscheiben und der Treibriemen.

Gruß Ralf

der Aufbau
Hi!

Die zwei wesentlichen Faktoren für die Erklärung der Geräuschunterschiede vermisse ich leider bis jetzt.

Da wären zu einem die lauteren Motoren im Heimwerk (Bohrmaschine, Flex, Mixer), welche von einem Wechselstrommoter mit Bürsten angetrieben werden.
Zum anderen die Geräuschärmeren (Rasenmäher, prof. Wurstschneider beim Fleischer, Lüftermotoren, kleinere bis mittlere Standbohrmaschinen), welche von einem Bürstenlosen Käfigläufermotor angetrieben werden.

Bei dem erstgenannten Antrieb wird die Spannung nicht nur in der Wicklung im Gehäuse induziert, sondern auch mittels Kohlen in den Anker übertragen.
Bei einer Flex oder Bohrmaschine ist das ja meistens durch die Lüftungsschlitze sichtbar.

Der zweitgenannte Motortyp wird nur im Gehäuse mit Spannung versorgt, der Anker rotiert hier kontaktlos im Magnetfeld dessen.
Dieser Motortyp wird eigentlich mit Drehstrom versorgt.
Durch eine Kondensatorschaltung nutzt man ihn aber auch am Wechselstromnetz.

Grüsse
Andre

Hallo Peter,

vielen Dank für die Links. Habe wieder was dazu gelernt.

Danke.

Viele Grüße
Michael

Hi,
im Motor hast Du Stator und Rotor, und Kraefte dazwischen, die das Drehen bewirken. Dabei stossen sich einzelne Stellen ab und andere ziehen sich an, was zu Verbiegungen in den Teilen fuehren kann, und auch Schallwellen erzeugen kann.
Dazu dann wie erwaehnt Kohlenschleifgeraeusche, Funken, Getriebe und Lager.
Leise Motoren haben viele Pole und laufen langsam.
Gruss Helmut