Was meint ihr?

Servus an alle,

aufgrund meines seit neuestem sehr starken Interesse an Warenhandel bin ich auf dieses Forum gestoßen und bin begeistert von den vielen fachkompetenten Ausführungen.
Ich selber bin Student und habe keine Vorerfahrungen Mit IM/Export und Handel.

Ich würde zum Start gerne eine relativ kleine Menge (Größenordnung 300) LED Lampen aus Hong Kong importieren und verkaufen.

Vormaßnahmen wie Gewerbeanmeldung oder informieren, wenn auch da sicherlich noch einiges an Recherchestunden anfallen, sind bereits getätigt. Mögliche Händler bereits notiert.
Mich würde eure Meinung allgemein und zu den Vertriebsmöglichkeiten von LEDs interessieren!! Ich kam darauf, da diese immer gebraucht werden und hierzulande durchaus teuer sind, im Gegensatz zu Asien.

Ist die Einfuhr dieser Lampen so einfach möglich, bzw auf welche Einfuhrbedingungen muss ich noch achten außer auf die CE Zertifizierung?

Mit der Hoffnung das eine Nachruicht dieser Art nicht zum zig-fachsten veröffentlicht wird, bedanke ich mich bereits jetzt für euer Lesen und im besten Falle für Antworten und Anregungen.

Gruß lippi99

Hallo!

Mich würde eure Meinung allgemein und zu den
Vertriebsmöglichkeiten von LEDs interessieren!! Ich kam
darauf, da diese immer gebraucht werden und hierzulande
durchaus teuer sind, im Gegensatz zu Asien.

Dies ist sicherlich richtig. Aber die LED, welche ich bei bekannten Auktionsplattformen gesehen haben und direkt aus China stammen, sind m.E. alle Schrott. Da musst du schon HighEnd-Artikel aus Fernost kaufen, um hier Erfolg zu haben. Sonst hast du mehr Reklamationen als Geld in der Tasche.

Gruß
Falke

Hallo!

Im Handel, inbesondere im Online-Handel, gibt es zahllose Leute, die von der Ware, mit der sie handeln, keinerlei Ahnung haben. So werden Gramuselläden betrieben, letztlich Handel mit fabrikneuem Schrott. Schau dir die Masse der Ebay-Händler an. Das sind keine Fachleute. Die handeln mit allem, was sie irgendwo billig abgreifen können. Einen Namen macht sich auf diese Weise niemand und so kommt auch kaum jemand im Wettbewerb um die niedrigste Marge jemals auf einen grünen Zweig.

Ich würde zum Start gerne eine relativ kleine Menge
(Größenordnung 300) LED Lampen aus Hong Kong importieren und
verkaufen.
… auf welche Einfuhrbedingungen muss ich noch achten außer auf die
CE Zertifizierung?

Hier fängt das Elend schon an. Die CE-Kennzeichnung http://de.wikipedia.org/wiki/CE-Zeichen ist mitnichten eine Zertifizierung, sondern bloß die Aussage des Herstellers, sich an die einschlägigen Vorschriften der EU gehalten zu haben. Das ist letztlich nur geduldiges Papier bzw. geduldige Aufkleber.

Aber: Als Importeur, der die Ware hier in Verkehr bringt, schlüpfst du vor dem Gesetz in die Rolle des Herstellers, übernimmst die Verantwortung und haftest dafür, dass das Produkt in Ordnung ist. Das wissen viele, wenn nicht sogar die meisten impotierenden Händler nicht, verfügen nicht über die Ausstattung und Kenntnis, die Ware zu beurteilen und verfügen über keinerlei Mittel, mit denen sie in die Haftung gehen können. So wird massenhaft gegen alle nur möglichen Vorschriften verstoßen. Dass der Ware keine Betriebsanleitung in der Landessprache beiliegt, ist schon fast der Normalfall. Dass etwa bei LED-Leuchten (du schreibst Lampen, meinst vermutlich aber Leuchten, also das Leuchtmittel) u. a. EMV-Vorschriften sowie Regeln zur elektrischen Sicherheit zu beachten sind, spielt in irgendwelchen chinesischen Hinterhofbuden eher keine Rolle, hierzulande können Missachtungen aber das wirtschaftliche Genick brechen. Dass der als Hersteller auftretende Importeur auch noch etwas von z. B. Farbtemperatur und Anwendungen verstehen sollte, sei nur am Rande erwähnt.

Ein Importeur, der keine von vornherein chancenlose Billig-Verhökerei betreibt, kann seine Ware unmöglich von irgendwem aus Fernost beziehen, sondern muss mit eigenem fachlich geeigneten Personal vor Ort in der Produktion präsent sein und die qualitätsrelevanten Schritte überwachen. Wenn man in der Haftung für das Produkt steht, gibt’s dazu keine Alternative.

Den erforderlichen Aufwand betreiben gemessen an der Gesamtzahl der Akteure nur wenige. Das Gros der Importeure gehört zu den Leuten, die nicht wissen, was sie tun. Das sind die Importeure, die gleichzeitig mit Gartenmöbeln, Knopfzellen, LED, Nahrungsergänzungsmitteln und allem nur erdenklichen Zeugs handeln und von rein gar nichts irgend eine Ahnung haben.

Darstellungen wie diese schrieb ich schon mehrmals. Aber ich mache mir keine Illusionen über den Effekt. Die Zielgruppe will das alles nicht wissen. Sie wollen offensichtlich als Billiganbieter vegetieren, sie wollen pfuschen, sie wollen jederzeit angreifbar sein.

Gruß
Wolfgang

Hallo!

Aua - das tat weh! :smile:

Gruß
Falke

Nachtrag

Hier hab ich mich vertan:

Dass etwa bei LED-Leuchten (du schreibst Lampen, meinst
vermutlich aber Leuchten, also das Leuchtmittel)…

Das Leuchtmittel ist die Lampe, also das, was man in die Fassung schraubt. Aber du willst hoffentlich keine Minimenge von 300 Stück Lampen importieren, sondern 300 komplette Leuchten, z. B. Schreibtischleuchten. Sollte es aber tatsächlich nur um 300 Lampen gehen (also das, was der Volksmund „Birnen“ nennt), brauchst du gar nicht erst anzufangen. Mit solcher Menge kann man Händler bemustern, aber keine Lieferfähigkeit sichern. Fachhändler, die einen Ruf zu verlieren haben, werden solche Ware aber nicht einmal anfassen, geschweige denn sowas ihren Kunden anbieten.

Ob aber nun Lampen oder Leuchten, in beiden Fällen ist der Hersteller - hier an seiner Stelle der Importeur - für die Einhaltung der in der EU geltenden Vorschriften verantwortlich. Das CE-Zeichen bringt zum Ausdruck, dass diese Vorschriften eingehalten wurden. Der Importeur kann sich dabei nicht auf das vom Chinamann aufgeklebte Zeichen verlassen.

Gruß
Wolfgang

Hi,

  1. Sternchen von mir. Ich war in solchen „chin. Hinterhofbuden“ und durfte mir aus Vorlagen das Logo aussuchen welches sie auf die Lampen drucken. „Oh… Germany…so must be Tuff!“. Er meinte TÜV und holte das Logo heraus. No problem… die (gefälschten oder gekauften) Zertifikate gab es gegen Aufpreis dazu. Die sind aber nirgends beim TÜV registriert (es gab ja keinen Test) und somit auch völlig wertlos. Das gleiche gab es auch für USA, Australien - was immer Du willst. Und nun lass mal ein Kind in D einen Stromschlag kriegen weil ein Kabel bei Deiner Lampe durchgeschmort ist. Und dann komm mit Deinem gefälschten TÜV Aufkleber und dem Zertifikat. Viel Spass.

Wie die Grossen das machen? Da werden erst Muster zum TÜV nach Deutschland geschickt, getestet und zertifiziert. Dann in regelmässigen Abständen. Das kostet tausende EUR. Und gegen dann entstehende Haftungsansprüche ist man versichert. Diese wird die Versicherung auch übernehmen, denn man kann ja beweisen dass alles sauber lief.

Also, entweder richtig oder gar nicht.

Gruss
K

Hi,
erinnert mich an die Story eines Kollegen, der in China tätig war und eine Firme für ein großes Bauprojekt suchte, Voraussetzung war ein entsprechendes Zertifikat. War kein Problem: „No Problem, we have. Which one do you want? We bring tomorrow!“

Grüße Alex

Mein Rat an dich

und an alle die versuchen auf ähnliche Weise ihr Geld zu machen.
Als Importeur seid ihr haftbar. Ihr bringt euch um Haus und Hof, da ihr sicher auch keine GmbH seid.
Warenverkehr aus Fern-Ost beginnt erst ab 10.000 USD für den (deutschen) Agenten vor Ort interessant zu sein. Der kontrolliert dann euere Ware von der Produktion bis zur Verschiffung.
Je nach Prüfung kostest das ab 500 USD.
Am besten funktioniert das mit einer eingesessenen Firma inländischen Rechts (BSP einer LTD chinesischen Rechts) und deutschen Prüfern. So mache ich das immer.