Was meint ihr dazu?

Hallo zusammen,

ich habe gestern eine Absage bekommen, mit Begründung: ich bin zu alt. Ich bin 48 Jahre alt. Ich bin zu alt für einen Bürojob? Ich bin schockiert. ich habe gedacht, dass man sowas in eine Absage nicht schreiben darf.

Die Beratungshäuser wollen tatsächlich junge Männer beschäftigen. Jetzt habe ich 80 Männer und ich alleine in meiner Abteilung. Die gleiche Situation. Ich denke die Firmen machen da einen großen Fehler. Das riecht für mich nach Diskriminierung. Ich bin Senior Beraterin.

Was meint ihr dazu? Ich habe Angst mich überhaut noch irgendwo zu bewerben.

Beste Grüße, Tatjana

Gibt’s das schriftlich? Wenn du die gleichen Qualifikationen wie deine Mitbewerber mitbringst und die Stelle deinen Qualifikationen entspricht, ist das ein ganz klarer Fall für das AGG. 48 Jahre mit einer guten Ausbildung ist beileibe nicht zu alt. Gute Fachkräfte mit einer gehörigen Portion (Lebens)erfahrung werden in fast allen Bereichen händeringend gesucht.
Ich würde die Sache mal einem Fachanwalt für Arbeitsrecht vorlegen. M.E. hast du gute Chancen (so wie ich dein Posting lese), den AG wegen der Absage abzumahnen.
Btw., wenn der AG der Meinung ist, dass du zu alt bist, hat er eine seltsame, nicht zeitgemäße Sichtweise, die man sich als halbwegs mitdenkender AG nicht mehr leisten kann.
Zum Thema Alter noch eine kleine Geschichte. Ich hatte mich mit 32! auf einen ziemlich anspruchsvollen Bürojob beworben. Die Absage strotzte nur so von Rechtschreibfehlern. Über mehrere Ecken bekam ich heraus, dass ich mit 32 Jahren zu alt wäre und nicht in das junge Team passen würde. Vielleicht hätte der AG auch ein bisschen mehr auf die Qualifikationen schauen sollen und nicht auf das Alter, dann wäre auch die Absage nicht so peinlich fehlerhaft gewesen.

Soon

Das ist es auch, ramses90

Servus,

dass mit dieser Worthülse überhaupt keine Aussage darüber verbunden ist, was Du denn eigentlich zu tun hast. Von daher lässt sich auch nicht sagen, ob es hier um Diskriminierung geht, oder ob es objektive Gründe für den Ausschluss gibt. Ich zweifle auch ein wenig daran, dass die Begründung genau so formuliert worden ist, wie Du sie wiedergibst.

Das hier

ist allerdings in jedem Fall verkehrt.

Es geht wie immer darum, dass Du Dich auf die passenden Stellen mit den passenden Argumenten bewirbst. („Natürlich gibt es Dinge, die mich aus den Latschen kippen - aber in den letzten dreißig Jahren sind mir immer weniger davon begegnet.“ oder sowas),

Beiläufig: Es gab einmal (vor etwa zehn Jahren) eine Stelle, für die ich als zu jung befunden wurde: Es ging um einen Job in Buchhaltung / Rechnungswesen im Rotlichtbereich, auf der nur Leute ab 55 eingesetzt werden sollten, um Verbandelungen mit der Belegschaft zu vermeiden.

Schöne Grüße

MM