Hallo,
mein Zahnazt hat gestern eine Zyste unter der Wurzel des kleinen Unterkiefer-Frontzahnes per Röntgen festgestellt.
Er möchte folgendes durchführen:
- Wurzelbehandlung,
- Zahnfleischschnitt Zyste herausoperieren,
- Wurzel kürzen, dann
- 2 Kronen zur Stabilität auch auf den Nachbarzahn.
Für mich stellen sich folgende Fragen:
Ich weiß nicht ob der Zahnarzt häufig solche OP .s durchführt? Ist dies wichtig zu wissen.
Bin ich bei einem Kieferchirurgen besser aufgehoben?
Wenn ich noch eine 2 Meinung einhole, ist mir peinlich das Röntgenbild zu verlangen!
Der Zahnarzt kann mir erst einen Termin im Juli geben, da zuerst im Mai er in Urlaub ist, dann im Juni bin ich in Urlaub.
Welche Nachteile gibt es, wenn erst im Juli operiert wird.
Ich fragte ihn, ob nach einer Wurzelbehandlung der Zahn zusammenbrechen könnte? (Zahn ist sehr schmal) Er sagte, das könne sein.
Für Eure Tipps und Hilfen im voraus vielen Dank.
Andrea
Hallo
Natürlich kann es wichtig zu wissen sein, ob dein ZA da Erfahrung hat. ich nehme es mal an, sonst würde er dir das nicht anbieten. Du kannst ihn fragen oder ihm einfach vertrauen. Wenn du dich unsicher fühlst, geh zum Chirurgen. Die machen das jeden Tag.
Du musst dich nicht rechtfertigen, wenn du das Röntgenbild verlangst. Sicherlich wird dich auch keiner nach deinen Grünen fragen. Ist schließlich dein gutes Recht, eine zweite Meinung einzuholen.
Wenn du dich nicht traust, lass es über die ausgewählte Praxis anfordern.
Je länger man wartet, desto größer kann die Zyste werden. Aber welche Ausmaße das in der Zeit annimmt, kann ich dir leider nicht sagen. (Vielleicht weiß es jemand anderen hier *in die Runde schau*)
Ein toter Zahn wird „marode“. Bricht also leichter. Natürlich umso leichter, wenn er aufgebohrt ist, aber eine Füllung sollte ihn zusammenhalten.
Hör dir wegen der „Krone wegen der Stabilität“ bitte noch eine zweite Meinung an. Ob das wirklich nötig ist, glaube ich irgendwie nicht, wenn der andere Zahn gesund ist.
Grüße
tam
OK Tamtaram,
hier eine Ergänzung zu Deinem umfassenden und zutreffenden Ratschlag:
die Wachstumsgeschwindigkeit von Zysten spielt im angegebenen Zeitraum tatsächlich keine Rolle. Nur: Wer weiß denn, ob die runde dunkle Stelle im Röntgenbild wirklich eine Zyste ist? Den Zystenbalg, der die Diagnose sichern würde, erkennt man auf den Rö-Aufnahmen selten. Wenn es eine apikale Parosontitis ist (sog. Granulom) läuft dort eine chronische Entzündung ab. Die kann jederzeit (jetzt setzt z.B. gerade eine neue Welle mit dem Noro-Virus ein) akut werden, wenn die Körperabwehr gerade darniederliegen sollte. Deshalb, und weil bis Juli noch mit Pfingstferien und den dazugehörigen Tunesien-, Türkei-, Ägypten-Aufenthalten zu rechnen ist, wo man sich leicht einmal einen Infekt einfängt, rate ich dazu, die OP bald und bei einem MKG-Chirurgen vornehmen zu lassen. Auf diese Weise fällt die Zweitmeinung - auch zu der fragwürdigen Indikationsstellung für die ‚Stabilisierungs-Kronen‘ mit an, die Peinlichkeit ist kaschiert und der Chirurg ist allemal bei solchen Eingriffen routinierter, als der ZA.
Keep up the good work!
Kai Müller