Was muss man geleistet haben um Papst zu werden ?
Nichts. Spezielle Leistungen gehören nicht zu den formalen Bedingungen, die erfüllt sein müssen.
WIE wird man eigentlich Papst ?
Durch Wahl. Wahlberechtigt sind seit 1059 (Dekret In nomine Domini Papst Nikolaus II.) ausschließlich die Kardinäle; seit 1996 (Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis Johannes Paul II.) diejenigen von ihnen, die bei Eintritt der Sedisvakanz (Freiwerden des Postens) das 80. Jahr noch nicht vollendet hatten (sog. Kardinal-Elektoren). Diese Einschränkung hatte schon Paul VI. 1970 getroffen (Motu proprio Ingravescentem aetatem), jedoch war vor 1996 ‚Stichtag‘ der Einzug ins Konklave (= das Zusammentreten der Wahlversammlung, zwischen 15 und 20 Tage nach Eintritt der Sedisvakanz).
Welche voraussetzungen müssen
die Kandidaten erfüllen, um Papst zu werden ? Ist jeder
Bischof zu diesem Amt (oder Titel ?) geeignet ?
Man muss kein Bischof sein, nicht einmal Priester. Grundsätzlich wählbar ist jeder getaufte und gefirmte rechtgläubige männliche Katholik. Trifft es einen Nicht-Bischof, so ist dieser mit Annahme der Wahl zum Bischof zu weihen. Dies ist in Can. 332 §1 des CIC (Corpus Iuris Canonici) geregelt. Eine Regelung für den Fall, dass der Gewählte noch nicht einmal die Priesterweihe hat, gibt es seit 1996 nicht mehr; die vorher gültige Apostolische Konstitution Vacante Apostolica Sede Pius X. von 1904 hatte noch bestimmt, dass der Gewählte, wenn er weder Priester noch Bischof ist, zunächst vom Kardinaldekan (dem ‚Vorsitzenden‘ des Kardinalskollegiums) zu weihen und zu konsekrieren ist.
In der Praxis wurde allerdings seit Erzbischof Bartolomeo Prignano (Papst Urban VI.) kein Nicht-Kardinal mehr gewählt - das war 1378. Der letzte Nicht-Bischof wurde 1831 zum Papst gewählt - der Abt und Kardinalpräfekt Bartolommeo Alberto Cappellari (Gregor XVI.). Seit 1962 (Motu proprio Cum gravissima Johannes XXIII.) sind Kardinäle grundsätzlich zum Bischof zu weihen, wenn der Papst keinen Dispens erteilt.
Frauen können (zuletzt bekräftigt durch das Apostolische Schreiben Ordinatio Sacerdotalis Johannes Paul II. von 1994, 1995 durch Entscheid der Glaubenskongregation unter ihrem Präfekten Kardinal Joseph Ratzinger als unfehlbare päpstliche Lehre bestätigt) weder Priester- noch Bischofsweihe wirksam empfangen und sind daher nicht wählbar.
Werden die
Päpste eher politisch gewählt ,wie etwa Karol Wojtyła ?
Inwiefern soll Karol Wojtyłas Wahl mehr (oder weniger) politisch gewesen sein als andere Papstwahlen? Die Entscheidung der Kardinäle für einen Kandidaten ist immer auch eine politische.
Freundliche Grüße,
Ralf