Was nach Abitur/keine Vorstellung

Hallo,

unser Sohn fast 18 besucht eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Nach den Sommerferien kommt er in die 12. Klasse. Er hat also noch 2 Jahre vor sich, da er die 13 bis zum Ende machen muß.
Bis zur 10. Klasse war er recht gut, hat ziemlich viel arbeiten müssen und einen Durchschnitt von 2,3. Inzwischen ist er stark abgefallen auf 3,3 und etwas faul geworden. In der 9.+10. Klasse mußte er zur öfter Berufsberatung. Dort gab man sich die größte Mühe etwas Passendes für ihn zu finden. Unser Sohn hat nicht die geringste Vorstellung, was nach dem Abitur laufen soll. Wahrscheinlich reichen die Noten für ein Studium nicht aus. Man sagte uns bereits in der 9. Klasse, daß er sich entscheiden müsse, was er später tun möchte, da in den Abiturklassen keine Berufsberatung mehr stattfindet.

Nehmen wir an, ein Studium fällt flach, in den meisten Berufen wird überwiegend ein Realschulabschluss verlangt. Wie sieht es mit gehobenen Berufen ohne Studium aus? Wo gibt es Orientierungspunkte, wo kann man sich erkundigen, was evt. in Frage kommt. Unser Sohn hat keine besonderen Fächer oder Vorlieben, wo er besonders herausticht oder besonders gut ist. Alles ist Mittelmaß.

Gruß
Hermel

Hi Hermelin,

In der
9.+10. Klasse mußte er zur öfter Berufsberatung. Dort gab man
sich die größte Mühe etwas Passendes für ihn zu finden. Unser
Sohn hat nicht die geringste Vorstellung, was nach dem Abitur
laufen soll. Wahrscheinlich reichen die Noten für ein Studium
nicht aus. Man sagte uns bereits in der 9. Klasse, daß er sich
entscheiden müsse, was er später tun möchte, da in den
Abiturklassen keine Berufsberatung mehr stattfindet.

Sach ma - was solln der Schwachfug?!? Klar - es ist eine tolle Sache, wenn die Schüler mit 15/16 mal zur Berufsberatung geschickt werden. Und für diejenigen, die mit 16 ihren Schulabscluss machen ist das sogar tierisch hilfreich. Aber wenn Dein Sohn dann mit 20 (?) sein Abi haben wird sind doch die Karten komplett neu gemischt! Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er mit 20 andere Pläne haben als mit 15…

Und wenn’s von Seiten der Schule (erstaunlicherweise) keine Berufsberatung in der Oberstufe mehr gibt: ja und? Dann geht er eben mal ins BIZ und lässt sich dort beraten!

Sodele, der nächste Punkt sind die Noten die „zu schlecht“ zum Studieren seien.

  1. heisst ein Notenschnitt von 3.3 in der 11. Klasse nicht automatisch, dass er ein schlechtes Abi schreiben wird - bei entsprechender Fächerwahl und Eifer kann er durchaus ein gutes bis seht gutes Abi machen
  2. gibt es unzählige Studiengänge für die kein 1,0 im Abi gefordert wird
  3. heisst „solides Mittelmass“ in der Schule noch lange nicht, dass man ungeeignet zum Studieren ist

Seht das ganze doch mal positiv: mit einem Abi kann er ALLES machen. Von der Lehre zum Müllmann bis zum Medizinstudium. Ein Hindernis wird das Abi auch bei der Lehrstellenbewerbung sicher nicht sein :wink: Und ob „gehoben“ oder nicht: Dein Sohn soll genau das machen was ihm Freude macht und worin er gut ist!

*wink*

Petzi

Hallo Hermelin,

macht doch bitte euch und eurem Sohn nicht so einen Stress! Er hat noch ganze ZWEI Jahre bis er die Schule beendet hat, schreibst du. Das ist noch eine Menge Zeit und vielleicht weiß er bis dahin von ganz alleine was er machen will.

Meiner Meinung nach ist die Berufsberatung, die in den Schulen angeboten wird sowieso eher schlecht, deswegen würde ich jetzt nicht in Panik verfallen nur weil sie in den oberen Klassen nicht mehr angeboten wird. Dein Sohn könnte sich z.B. selbst zum BIZ (Berufsinformationszentrum) begeben und dort nach passenden Berufen schauen.

Ich habe z.B. bis nach meiner ersten Ausbildung nicht gewusst was ich wirklich machen möchte und aus mir ist beruflich trotzdem richtig was geworden :wink:))

Falls er in einem Jahr immer noch unmotiviert ist und keinen Plan hat, könnt ihr immer noch hinterherhacken.

Also macht euch bitte bitte bis dahin nicht verrückt.

Gruß

Phoebe

Hallo,

also erstmal keine Panik.

Du schreibst nicht über Interessen, besonderen Fähigkeiten, also hilft hier erstmal nur Allgemeines.

Dass man durchaus eine Berufsberatung bekommen kann wurde ja schon gesagt, es bei dem einen oder anderen BA schwieriger sein, solange nerven, bis man einen Termin bekommt.

Es gibt eine Auflistung allermöglichen Berufe, die oft in Schulen kostenlos verteilt werden. Leider habe ich mein Exemplar an einen jungen Mann weitergegeben, deshalb weiß ich jetzt nicht den genauen Titel, aber der Oberstufenleiter/die BA sollte dieses Buch kennen.

Man kann dort zumindest etwas über Anforderungen/Tätigkeiten nachlesen.

Heute zählen oft die „Soft-Skills“ mehr als die Noten in den Fächern.
D.h. alles dokumentieren/bescheinigen lassen, z.B. Jugendleiter im Sportverein, den „großen“ Ersthelferschein, Mitgliedschaft in einem Chor usw.

Bei einer Bewerbung sollte dann nur das angegeben werden, was für den angestrebten Beruf interessant ist.

Und, bis in zwei Jahren kannst Du ja noch Tipps bekommen, nur ein paar Infos mehr wären sehr hilfreich.

Gruß Volker

Hallo!
Bereits nach Ende der 12.Klasse sollte er sich schon entscheiden, was er machen möchte. Denn für viele Berufe muß man sich ganz einfach ein Jahr vorher bewerben. Bei uns ist das z.zt. der Fall. Mein Sohn hat einen Durchschnitt von 2,9 und möchte in den gehobenen öffentlichen Dienst.Da ist Bewerbungsende für eine Einstellung für nächstes Jahr bereits der 31.08.07!
Falls Dein Sohn sich absolut unsicher seiner berufl. Zukunft ist, ist eigentlich ein soziales Jahr oder auch ein Auslandsaufenthalt direkt nach dem Abi für viele sehr hilfreich. Vielen fällt es doch recht schwer mit der richtigen Berufswahl und man sollte sich das auch wirklich reiflich überlegen denn der Beruf bestimmt größtenteils
das weitere Leben!
Also keine Panik! Wartet nochmal die 12. Klasse ab, in einem Jahr kann sich viel tun…
Gruß Kieckie

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Hallo,

ich würde ihm empfehlen, in den Ferien Praktika in unterschiedlichen Berufsbildern zu machen. So kann er am ehesten herausfinden, welche Berufsarten etwas für ihn sind und gleichzeitig macht sich dies poitiv bei einer Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.

Hallo

Nehmen wir an, ein Studium fällt flach, in den meisten Berufen
wird überwiegend ein Realschulabschluss verlangt. Wie sieht es
mit gehobenen Berufen ohne Studium aus?

Also der direkte Zugang zu „gehobenen Berufen“ ist sicher fast ausschließlich über ein Studium zu erreichen. (gehobener Dienst über ein FH-Studium, höherer Dienst über ein Uni-Studium, um das mal im Ämterdeutsch auszudrücken)

Der indirekte Weg wäre über eine Lehre/Ausbildung um sich dann anschließend weiter zu bilden zB zum Meister, Techniker o.ä.

Außerdem gibt es mittlerweile in einigen Berufen (zB im Gesundheits- und Pflegebereich, aber auch im Wirtschaftssektor) die Möglichkeit eine Ausbildung zu machen und parallel dazu ein Bachelor-Studium, so dass man akademisch gebildet ist und dennoch auf viel Praxiserfahrung zurück greifen kann (sog dualer Studiengang)
Das Prinzip wird hier erklärt: http://www.ausbildungplus.de/azubis/info_zq/zq/300.html

Ansonsten kann ich mich dem bereits Gesagten der Vorredner nur anschließen. Berufsberater äußern sich immer so verbindlich unverbindlich zB „… machen sie auf jeden Fall, was sie meinen machen zu müssen…“ oder so ähnlich :wink:

Auch wenn meine FOS-Schüler bisweilen ähnliches äußern, so kann ich mir das doch nicht recht vorstellen: man muss doch auch als junger Mensch irgendwelche Neigungen, Interessen, Fähigkeiten haben, die man später im Beruf vielleicht vertiefen, verwirklichen, oder was auch immer will.

Ansonsten finde ich den Tipp mit den Praktika ganz brauchbar. Evtl findet er auf diesem Weg etwas. Einfach mal 2-3 Wochen ins Büro und ins Krankenhaus (oder so), da ist ja dann möglicherweise was dabei …

Grüße
Wawi

hilfreich wäre,wenn der junior sich mal nen job für samstags suchen würde,um überhaupt einmal ein gefühl dafür zu bekommen,wies so in der realen wirklichkeit ist–nebenbei könnte er sich nen bisschen kohle verdienen.
bei unserer tochter(25) hat das seinerzeit jedenfalls hervorragend funktioniert.
vorallem sollte mami nicht alles für ihn erledigen–sondern LEARNING BY DOING.

… Da ist
Bewerbungsende für eine Einstellung für nächstes Jahr bereits
der 31.08.07!

Für z. B. Banker, Piloten, Flugsicherung Berufsakademie-Ausbildungen und manche innerbetriebliche Ausbildungen ist es ähnlich.

Gruß JK

Oh Gott, wie grausam… Ich möchte nicht beleidigend werden, aber euer Sohn tut mir wirklich leid! Darf euer Sohn eventuell seine Kindheit / Jugend genießen oder zählt es mehr, dass er einen „gehobenen“ Beruf erlangt?
Wenn ich schon lese, dass er in der 11. Klasse mit einem Notendurchschnitt stark abgefallen sein soll, muss ich mich doch sehr wundern. Ab der 11. Klasse gibt es ein Punktesystem - zumindest gab es das dann bei mir. JEDER Schüler hat sich von den Noten her automatisch verschlechtert! Eine Notenverschiebung um eine Note ist also wirklich kein „starkes abfallen“.

Irgendwie liest es sich so als ob das Kind nur geboren wurde, um sich noch als Kind für einen Beruf entscheiden und dieses Ziel dann straight bis zum Abitur verfolgen zu müssen. Wenn ich Elternteil wäre und man mir sagt, dass mein Kind sich in der 9./10. Klasse für einen Beruf entscheiden muss, werde ich doch misstrauisch bzw. muss mich an diesen „Rat“ nicht halten.
Die berufliche Orientierung ist eine Lebensentscheidung, die man auch wunderbar nach dem Abitur, z. B. während eines Auslandsjahres oder während Zivildienst / Wehrdienst entscheiden kann.

Ich hoffe sehr für euren Sohn, dass ihr ihn auch akzeptiert, wenn er keinen „gehobenen“ Beruf wählt.

Lasst ihm doch die Zeit, die er braucht und setzt ihn nicht weiterhin unter Druck.

Gruß, Futureclass

Liebe Hermel,

ich kann deine Sorgen wirklich sehr gut verstehen. Bei meinem Sohn läuft es genauso. Ehrlich gesagt wäre ich schon heilfroh, wenn er sein Abitur schafft.
Wahrscheinlich müssen sie danach wirklich anders tun wie Wehrdienst, Auslandsjahr, freiwilliges Jahr oder ähnliches. Das ist meine Hoffnung, dass er sich auf sich besinnt und seinen Weg findet.

In Köln gibt es für die Berufssparte Medien regelmäßig Schnupperwochenenden,
daran hat mein Sohn (eher unwillig hatte ich den Eindruck) teilgenommen.
Die Krankenkassen bieten für Ihre Berufe manchmal 2-3 Schnuppertage
z.B. Sozialversicherungsfachangestellter.

Es gibt bestimmt noch andere, das hängt auch vom Interesse ab.
Mein Sohn fande nichts spannend. Es ist sehr sportlich, aber das hilft ihm herzlich wenig im Abitur. Sport ist - könnte man meinen- völlig abgewertet.
Zu meiner Zeit gab es tatsächlich noch Leistungskurs Sport …

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Geduld und Ausdauer,
bedenke unendlich vielen anderen Müttern geht es genauso. Niemand möchte sein Kind ins Verderben rennen sehen. Doch müssen sie tatsächlich selbst erfahren.

Immerhin habe ich es geschafft, dass er einen Schülerjob macht.
Tatsächlich hat er in kurzer Zeit festgestellt, dass der Alltag echt hart ist.
Vielleicht hilft diese Erfahrung seinen Arbeitseifer "Schule , Abitur " zu erhöhen.

Herzliche Grüße
Susan

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hallo,

also erst mal keine Panik, euer Sohn hat noch Zeit. 2. Vielleicht findet er ja was wärend des Zivildienstes oder beim Bund, was Ihm gefällt.
3. Das Arbeitsamt hat Berufsberater, die sich mit einem zusammen setzen und mögliche jobs durchsprechen, also bei mir waren die damals echt super! Am besten mal einen Termin bei denen machen, die haben spezielle Berufsberater für Abiturienten.

Ansonsten stimmt es nicht, dass heute meistens die Mittlerereife reicht. Die meisten Berufe auf die ich mich damals beworben habe wurden fast nur mit Abiturienten besetzt (ich habe auch Abi). Realschulabschluss ist meistens nur eine Mindestvorraussetzung.