Hallo Scrabz
Naja, er macht die Schildkröte extrem schwer
Ein Komolitone von mir bekam eines Tages ärger mit seiner Mutter. Die Küchentür hatte er aufgelassen und so war die Hausschildkröte in die Küche gekommen und hatte sich vor dem Herd breit gemacht. Alles Zureden, Drohen, Bestechungsversuche half nichts - erst nach einigen Stunden bewegte sich das Tier wieder aus dem Raum. Es war eine ausgewachsene Galapagos-Riesenschildkröte…
zu essen.
Das natürlich auch. Aber durch die Form ist sie auch nur schwer umzudrehen. Beißen geht auch nicht so dolle, weil sowas muß man erst mal ins Maul kriegen.
Und der Rest der Schildkröte (Kopf und Beine) sind AFAIK auch
relativ gut gepanzert.
Außerdem gibt es soweit ich weiss, da wo es die großen
Landschildkröten gibt keine größeren Raubtiere … d.h. die
Schildkröten laufen da rum wie Panzer unter römischen
Legionären, einfach unangreifbar.
Die Riesen-Landschildkröten kommen auf den Seyschellen und auf Galapagos vor. Dort gibt es weder Löwen noch sonst irgend etwas, was den Tieren gefährlich werden könnte. Es handelt sich bei den Populationen auf den beiden Inselgruppen angeblich um eine konvergente Artbildung.
Diese Strategie kann nicht schlecht sein, IIRC gibt es
Schildkröten relativ unverändert seit den Dinosauriern.
Proterochersis aus dem Stuttgarter Stubensandstein (215 mill J.) ist die älteste Schildkröte der Welt. Leider existieren nur Panzerabdrücke und ein paar Knochen. Ob die den Kopf und die Beine einziehen konnte, wissen wir nicht. Als etwas primitiver (aber ein paar millionen Jahre jünger) gilt Proganochelys. Dieses Tier konnte den Kopf, den Schwanz und die Beine nicht einziehen. Diese waren dagegen mit dicken Knochendornen bewehrt. Es scheint so, als ob das Einziehen von Kopf und Extremitäten evolutiv durchaus Sinn (ge)macht (hat).
Gruß
Andreas
p.s. Was bedeutet AFAIK und IIRC?