Was nützt Heilerde?

Die soll ja für alles gut sein. Das Anti-Pickel-Wunder und die Wunderwaffe gegen Bauchschmerzen - Was ist dran an diesen Mythen? Und aus was besteht diese Heilerde eigentlich?
Danke euch.

Ja, für Bauchschmerzen geht das prima: Man verzehrt ein bis zwei Pfund Erde - je nachdem, wie viel man halt braucht, bis der Bauch richtig brutal weh tut - und freut sich dann später, wenn der Schmerz nachlässt.

Schöne Grüße

MM

Soweit mir bekannt wurde Heilerde u.a. früher als quasi Ballaststoff eingesetzt - zu den Zeiten als man sämtliches Obst schälte, weil die Schale angeblich so schwer verdaulich war. Ist heute eigentlich obsolet.

Die Antwort ist hart…

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Servus,

diese Deutung kann schon deswegen nicht stimmen, weil in den fünf Jahrhunderten, in denen Lößlehm als „Heilerde“ eingenommen wird, der Verzehr von Ballaststoffen bei praktisch allen Leuten höher war als heute - schon allein wegen der Mühlentechnik, die so ballaststoffarmes Brot wie heute üblich zu einer sehr raren und wertvollen Sache machte.

Schöne Grüße

MM

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Ja - sie gibt auch meinem Ärger Ausdruck, wie es heute mit aller Gewalt ins Mittelalter zurück gehen muss, obwohl wir doch so ein schönes 19. Jahrhundert mit blühenden Naturwissenschaften hatten.

Also: „Heilerde“ ist Lößlehm, der wegen seiner Korngrößenstruktur eine sehr große Oberfläche hat und wegen seiner chemischen Zusammensetzung als Puffer wirkt. Wenn Bauchschmerzen von einem „sauren Magen“ oder von einer Infektion im Darmbereich kommen, kann „Heilerde“ tatsächlich in geringem Umfang Säure neutralisieren und unerwünschte Stoffewchselprodukte von Bakterien oder unerwünschte Gärungsprodukte an ihrer Oberfläche binden. Das kann aber Aktivkohle sehr viel besser.

Moral: Was anderes als Kohletabletten macht „Heilerde“ auch nicht, bloß mit mehr Nebelschwaden und Hokuspokus drum herum.

Schöne Grüße

MM

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Mein diesbezüglicher Horizont reicht leider nur über die letzten beiden Generationen hinweg. Wusste gar nicht das es das schon so lange gibt.

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Nein. Da ist nichts dran.

Gruß,
Sax