Moin,
es kommt ein wenig darauf an, was Du genau willst:
a) einen schon staubfreien Körper staubfrei halten
b) einen staubigen Körper entstauben (und staubfrei halten)
Was a) anbelangt, so hat Rainer(?) schon das richtige Verfahren genannt: langsame, aufsteigende, staubpartikelfreie Luftströmung in einem staubfreien Behälter in dem leichter Überdruck herrscht.
ich brauche einen Staubfreien Körper. Jetzt bin ich am
Definiere „staubfrei“.
überlegen wie ich das anstellen könnte und bin auf die Idee
gekommen einen unterdruck(Vakuum) in einem Luftdichten Gehäuse
zu erzeugen. Jetzt mein Frage: werden die Staubteilchen dann
durch die Öffnung durch die ich den Unterdruck erzeuge
rausbefördert.
Nein, wird es nicht. Wir haben hier auf Arbeit im Prinzip genau das gleiche Problem, eine ideale Lösung gibt es meines Wissens nach nicht, wenn man schon verschmutzte Gegenstände hat.
Am besten funktioniert die Reinigung von (Mikrometer)Stäuben mit Hilfe von Wischen (Vileda, Swiffer,…). Wenn Du naß reinigen kannst, so kann auch Dir ein Ultraschallbad zur Hilfe gereichen, wenn die resultierende Brühe abgepumpt wird. Die ganze Prozedur muß dann aber ein paar Mal wiederholt werden.
Lösungen, die mit Druckluft arbeiten funktionieren nur, wenn ein wirklich schneller, starker Luftstrom lokal(!) aufgebracht werden kann. Man hat aber das Problem, daß man ggf. die gerade gereinigten, angrenzenden Bereiche wieder verunreinigt, selbst, wenn man kontinuierlich abpumpt.
Nur Abpumpen, wie Du es vorschlägst, bringt absolut gar nichts. Bspw. kannst Du 10 Millionen 1µm-große kugelförmige Sandkörner untereinander hängen ohne daß die Kette reißt - nur um Dir eine Vorstellung von der Haftkraft von Staub an Oberflächen zu geben. Wenn Du einen Gegenstand evakuierst, so verschwindet nur die Luft, der Staub wird einfach haften bleiben, wo er auch schon vorher war.
Hat vieleicht noch jemand eine bessere idee um so einen Raum
zu bekommen.
Deine erste Idee, einfach zu putzen, ist m.E. die Beste. Das gibt Resultate, die 99,9% optische Transmission garantieren oder nur noch wenige zurückgebliebene Teilchen (Größenordnung 10 auf mehrere cm^2), wo vorher eine ganze Schicht war. Das herauszufinden, hat uns schon viel Zeit und Geld gekostet
- oder genauer den europäischen Steuerzahler[1].
Ggf. kann es helfen, die Oberfläche mit sowas wie Nanotol ™ zu beschichten. Es hat, soweit ich mich erinnere, einen Effekt an der Nachweisgrenze, so daß ich mir nicht sicher bin, damit einen guten Rat zu geben. Es schadet aber nichts
.
Wenn Dein Staub größer ist als µm, so wird Deine Reinigungsaufgabe sogar einfacher, da dann relativ gesehen die Haftkräfte des Staubs an den Oberflächen geringer werden.
Des weiteren rate ich von Kunststoffen ab, da sie lokalisierte Ladungsträger an den Oberflächen haben können, was eine Staubanhaftung deutlich begünstigt. Plexiglas ist ein Kunststoff. Glas oder Metall ist für staubfreie und Reinigungszwecke besser geeignet.
Viele Grüße,
Ingo
[1] Hintergrund meines „Wissen“: wir wollen eine mit typischerweise wenigen Milligramm µm-Staub verschmutzte Experimentierkammer reinigen, so daß wir wieder durch ihre Fenster hindurchgucken können ohne daß sich auch noch so Sachen wie Polarisation des Lichts auf Grund noch vorhandener Staubteilchen an den Fenstern ändert; die ganze Reinigung muß noch autonom funktionieren, da es auf der Raumstation funktionieren soll.