Was passiert wenn..?

Meine Oma ist in zweiter Ehe verheiratet. Vor drei Jahren hatte er einen Schlaganfall, ist halbseitig gelähmt und sie ist durch zahlreiche Erkrankungen zu 100 % schwerbehindert. Ich bin bisher regelmäßig mehrmals in der Woche bei den beiden und helfe beim Einkaufen usw.

Kurz vor dem Jahreswechsel hatte sich der Gesundheitszustand meiner Oma sehr verschlechtert und es stellte sich raus, dass sie nicht oder unzureichend trinkt. Das ist jetzt wieder eingermaßen im Griff aber, es sind ja noch andere Erkrankungen und in dem Alter kann man mit allem rechnen. Sie wird am Sonntag 88 Jahre alt. Zwar kommt zu ihr zweimal täglich der Pflegedienst, nicht aber zu ihm.

Er will auch keinen Pflegedienst in Anspruch nehmen. Jetzt mache ich mir so meine Gedanken. Wenn sie nun vor ihm stirbt, ist er ja nicht in der Lage, sich zu versorgen. Er kann absolut nichts, was nicht ausschließlich an der Lähmung liegt, sondern daran, dass er es nicht kann.

Ich habe zu ihm absolut kein gutes Verhältnis, bin ja auch nicht mal mit ihm verwandt und möchte, sollte der Fall nun eintreten und er übrig bleibt, mich nicht um ihn kümmern. Es gibt nur ihn und seine Wünsche, Anliegen, Forderungen, sein Leben und seine Zufriedenheit.

Wie geht man denn da vor? Ich kann ja nicht einfach nicht mehr hingehen. Kann man, wenn dann der Fall eintritt, dem Hausarzt einfache eine Nachricht zukommen lassen und erklären, man ist nicht bereit, sich ihm anzunehmen? Und was ist, wenn er niemand anderen will, den Pflegdienst verweigert und darauf beharrt, dass ich es mache? Ich bin ja nicht seine Familie, mich hat nur die Situation dazu gemacht.

Hi, was sagen denn d. Kinder Deiner Oma zu der Situation? Ich finde es richtig super von Dir, dass Du Dich um die Oma mit Mann kümmerst aber wären da nicht erst mal die Kinder gefragt etwas zu tun?
So, wie Du die Situation schilderst, würde ich mich an Diener Stelle nach dem Tode der Oma nicht mehr gebunden und gefordert fühlen diesen auch weiterhin zu versorgen.
Darüber, wie es dann mit ihm weitergeht könnte das Sozialamt wahrscheinlich Auskunft geben.
Er kann jedenfalls nicht darauf beharren, dass Du ihn weiter versorgst, nur weil er keine andere Hilfe will.
Hat er eigentlich keine Angehörigen?
MfG ramses90

Hallo,

Kann man, wenn dann der Fall eintritt, dem Hausarzt
einfache eine Nachricht zukommen lassen und erklären, man ist
nicht bereit, sich ihm anzunehmen?

Kannst du schon machen, aber das interessiert den Hausarzt sehr wenig. Der ist da überhaupt ich für zuständig.

Und was ist, wenn er

niemand anderen will, den Pflegdienst verweigert und darauf
beharrt, dass ich es mache?

Du bist nicht für ihn verantwortlich!! Du musst nicht mehr hingehen und ihn auch nicht weiter pflegen. Allerdings wäre es ein feiner Schritt, wenn du dich darum kümmern würdest, dass er irgendwie versorgt ist. Wurde für ihn eine Pflegestufe beantragt? Sonst könnte auch der Pflegedienst weiter kommen und ihn versorgen. Da kannst du den Dienst auch mal drauf ansprechen, die leiten sowas in die Wege, auch wenn noch keine Pflegestufe beantragt wurde.

Dann würde ich mich mal beim Sozialamt melden. Ich weiß nicht, ob die sich dann auch um einen Betreuer kümmern. Wie fit ist er den noch im Kopf? Sobald er nen Betreuer hat, brauchst du dich nicht mehr um viel kümmern, weil der das übernimmt.
Wenn er aber fit und fidel ist, bekommt er natürlich keinen. Dann ist er, meiner Meinung nach, auch selber dafür verantwortlich wer sich um ihn kümmert. Und wenn du das dann nicht machst, dann ist er halt alleine. Laß dir aber kein schlechtes Gewissen machen! Es ist zwar schön, wenn die Familie einen pflegt, aber nicht jeder kann und du sagst auch, du willst es nicht. Und das ist völlig ok so.

Ich würde das Thema einfach mal mit deinen Großeltern ansprechen. Vielleicht haben die Beiden ja auch schon irgendwelche Vorkehrungen getroffen?
Eine alte Dame in meinem Umfeld hat sich schon ein Zimmer im Seniorenheim für sich reserviert. Bisher schafft sie es aber noch und wohnt zuhause…

Ich bin ja nicht seine Familie,
mich hat nur die Situation dazu gemacht.

Das versteh ich gut…

Alles Gute
Gruß Lulea

Hallo Hannah,

warum machst Du dir da jetzt schon den Kopf um ungelegte Eier? Das belastet dich doch unnötig. Du benötigst genug Kraft für die Sorgen um deine Oma, heb dir die Kraft für sie auf. Alles andere ergibt sich wenn es soweit ist.
Folge dann deinen Gefühlen und nicht der vermeintlichen Pflicht, Du bist nicht für ihn verantwortlich.

Lieben Gruß
ufo

Hallo,
und

was sagen denn d. Kinder

des alten Herrn

zu der Situation?

Gruß
Elke

Alles andere ergibt sich wenn es soweit ist.

Sollte vielleicht aber mal vorher darüber gesprochen werden. Jetzt geht sowas noch in Ruhe, später hat man dann viel mehr Druck. Und man muss auch mal daran denken, dass die Oma den Oba nicht mehr pflegen kann. Und das scheint hier ja durchaus realistisch.
Daher hat das Thema sehr wohl Präsens. Finde ich!

Gruß Lulea

Lieben Gruß
ufo

Hallo,

so ungelegt sind die Eier wohl nicht. Und es ist mit Sicherheit besser sich jetzt Gedanken zu machen.

mfg
M

Hallo Hannah,

hast du mit deiner Oma mal über die Sache geredet?
So würde ich das jedenfalls angehen.

Und auch dem Mann deiner Oma kannst du ja schonmal ans Herz legen, daß er sich für den Fall was überlegen muß.

Deine Oma und ihr Mann sind zwar alt und pflegebedürftig, aber immer noch selbst verantwortlich für das, was sie tun.

mfg
m

Erst einmal vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben. Ich schreibe hier einmal pauschal an alle und versuche alles zu beantworten.

Die Kinder meiner Oma sind beide tot. Es gibt nur noch mich und meine Cousine. Die leidet aber am Boarderline Syndrom und ist mir keine Hilfe. Sie klingt sich einfach aus.

Der Mann meiner Oma hat eine Tochter. Zu der hatte er nie Kontakt und sie würde auch gar nichts machen wollen.

Mit den beiden über Vorsorge oder gar den Tod kann ich nicht reden. Sie wird dann gleich böse, sagt, dass sie noch sehr lange leben will und hat auch keine Vorsorge getroffen. Eigentlich habe ich noch nicht einmal eine Ahnung, wo sich ihre Papiere befinden. Frage ich danach, wird sie wie gesagt böse.

Ich gebe offen und ehrlich zu, dass mir das alles langsam zuviel wird. Grund ist auch, dass ich damit ganz alleine bin und auch niemanden zum Reden habe. Immer wenn das Telefon klingelt, bekomme ich einen Schreck, weil ja etwas passiert sein könnte.

Warum ich mich damit überhaupt beschäftige ist, dass sie eben vor dem Jahreswechsel so seltsam war. Einen Teil kann ich noch auf die zu geringe Flüssigkeitszufuhr schieben. Sie wirkte da so, als wäre sie dement. Sorge macht mir ihr unendliches Schlafbedürfnis. Sie sagt zwar, das käme davon, dass sie Nachts nicht schläft aber, so extrem war es nie. Wenn sie aufwacht, weiß sie oft gar nicht welcher Tag ist und sie vergisst ganz normale Dinge, die sie noch bis ca. November ganz automatisch gemacht hat. Das ist jetzt neu dieses Verhalten. Wenn ich sie bitte, das mal mit dem Arzt abzuklären, gibt sie keine Antwort oder schimpft rum. Irgendwie ist es mehr als nur Altersvergesslichkeit.

Ich will nicht verhehlen, dass er seine Frau auch regelrecht ausnutzt und unter Druck setzt. Wenn er z. B. irgendwo günstige Lebensmittel sieht, die er haben möchte, dann schickt er sie los. Natürlich immer dann, wenn ich nicht da bin. Er sagt ihr dann, entweder du gehst jetzt oder ich gebe dir nicht das Geld dafür.

Er ist zwar noch recht fit im Kopf (leider hat er nicht viel Bildung und versteht nur seine eigenen verquasten Ansichten) aber, körperlich ist er absolut schlapp. Er war zuletzt im September draussen. Mal ist es zu nass, zu glatt, zu kalt, zu was weiß ich.

Tut mir leid, wenn das hier so lang geworden ist und danke nochmal an euch.

Servus!

Elke/eclastic hat ja schon danach gefragt,
hat ER denn keine Kinder/Enkel/Geschwister/Nichten/Neffen?

es grüßt
karline

Er hat eine Tochter zu der er nie Kontakt hatte. Es gibt noch einen Bruder aber abgesehen davon, das der schwer herzkrank ist, sind die beiden mal wieder total zerstritten und der Kontakt dahin ist gleich null. Er hat es bisher überall fertig gebracht, dass man ihn nicht mehr mag, weil es nur nach ihm gehen soll. Seine Nichte lebt mal da und mal da, weil ihr Mann bei der Bundeswehr ist. Und, sie würde wohl alles andere machen aber, sich sicher nicht um ihn kümmern. Ich komme so langsam zu dem Entschluss, dass ich, sollte es wirklich mit meiner Oma so entwickeln, dass er alleine bleibt, ich von heute auf morgen aus diesem Verbund ausschere und einfach gehe. Das klingt jetzt hart aber, in dem Fall muss ich wohl so reagieren.

Ich habe übrigens versucht, mit meiner Cousine darüber zu reden. Ausser, dass sie mir vorwarf, ich würde ja nur zum Einkaufen hingehen und sonst nichts machen, ist nicht viel dabei rausgekommen. Okay, sie ist psychisch angeschlagen aber, sie ist es, die alle zwei Wochen kommt, da isst und dann wieder geht. Sonst ist es ihr doch egal. Ab und zu ruft sie an und dass war es. Aber, das gehört hier nicht hin.

Servus!

Ich komme so langsam zu dem Entschluss … dass er alleine bleibt, ich von heute auf morgen aus diesem Verbund ausschere und einfach gehe.

Du bist nicht mit ihm verwandt, warum also nicht. Außerdem hat er ja noch eigene Verwandschaft auch wenn die ihm nicht grün ist.

Eine Verpflichtung ergäbe sich wenn überhaupt lediglich moralischer Art. Und wenn du mit deiner Entscheidung leben kannst - egal wie sie ausfällt - dann ist/war sie richtig.

es grüßt
karline

Eine Verpflichtung ergäbe sich wenn überhaupt lediglich
moralischer Art. Und wenn du mit deiner Entscheidung leben
kannst - egal wie sie ausfällt - dann ist/war sie richtig.

Ja, das kann ich. Schon alleine deswegen, weil er mich als Kind und Jugendliche über Jahre hinweg missbraucht hat. Da kann ich dann nicht einfach sagen, ich kümmere mich um ihn, weil er ja so allein und krank ist. Da gibt es für mich viel zu viel, was ich immer nur runtergeschluckt habe. Jetzt, wo das Thema näher rückt, habe ich diese Entscheidung für mich gefällt und werde sie auch so umsetzen.

Manche Dinge kann man eben nicht so einfach vergessen. Seine Moral war ja damals auch nicht vorhanden, da kann er von mir nichts erwarten.