Was passiert, wenn ich meine Kirchensteuer nicht bezahle? Ist das überhaupt ein Fall fürs Finazamt?

Ich nenns jetzt einfach mal beim Namen: Ich bin zwar getauft and so on, aber ich bin kein wirklich gläubiger Mensch. Heißt zu deutsch, ich gehe Ostern, Pfingsten und Weihnachten in die Kirche. Die restlichen Sonntag Morgende mache ich mir dann doch lieber im bett bequem. Was würde jetzt passieren, wenn ich meine Kirchensteuer nicht mehr bezahlen würde? In wie weit würde das geahndet werden? Ich weiß nämlich nicht, ob ich für die 3 Besuche im Jahr wirklich so viel zahlen muss ^^
Alles Liebe,
Erik.

Dann tritt doch einfach aus der Kirche aus.
Das hat aber auch gar nichts damit zu tun, an was und wie du glauben willst.
Was ich von einer Taufe, die einem als Baby oder Kleinkind „übergeholfen“ wurde, halte, schreibe ich hier lieber nicht.

Dass du dann „offiziell“ vom sog. Abendmahl ausgeschlossen wirst, ist eben so.
Auch wenn ich das albern finde.
Die Kirche hat eben nur SEHR wenig mit Glauben, Gott und Christsein zu tun.
Eher sind Kirchengemeinden mit Vereinsklüngelei vergleichbar.
Dass du nur zu „hohen Feiertagen“ in die Kirche gehst unterstreicht den „Unterhaltungscharakter“ der Kirche nur.
Da dich dort eh keiner wirklich kennt, wird man deinen Austritt kaum wahrnehmen und dir auch den Zutritt zu Festveranstaltungen nicht verwehren.

Ganz einfach:
Gehe zum zuständigen Kirchengemeindebüro und trete aus der Kirche aus. Mit Austrittsdatum wird dir dann auch keine Kirchensteuer mehr abgezogen. Solltest du danach Anträge etc. ausfüllen müssen, solltest du dann in Diesen keine Konfession mehr angeben.

Wie willst du denn die Zahlung der KIrchensteuer vermeiden, wenn diese doch direkt von deinem Arbeitgeber (falls du irgendwann einmal einen Arbeitgeber hast) eingehalten und abgeführt wird?

Ich bin schon vor ca. 20 Jahren aus der Kirche ausgetreten und lebe sehr gut damit. Die eingesparte Kirchensteuer spende ich z.T. an Vereine und Organisationen wie ich es will.

Gruß
Luggi

Für die Abmeldung der Kirchensteuer ist nicht die Kirchengemeinde zuständig, sondern das Gemeinde- oder die Stadtverwaltung.

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Ich bin 1972 aus der Kirche ausgetreten. Offizieller Grund: Als die ersten Astronauten auf dem Mond landeten (ich ging damals zur Technikerschule), wurde im Fernsehen gezeigt, wie der Papst durch das Teleskop der vatikanischen Sternwarte die Astronauten auf dem Mond segnete. Damals habe ich mir geschworen: Für mein Geld machst Du den Scheiß nicht nochmal!

Ich habe jedoch nie den Drang verspürt, quasi zur moralischen Rechtfertigung das gesparte Geld zu spenden. Ich habe dieses Geld und das Geld, welches ich dadurch gespart habe, dass ich nie ein Auto besessen habe) vorwiegend in meine Hobbywerkstatt gesteckt.

Gespendet habe ich dann, wenn es für moch einen überzeugenden Grund dafür gab.

:japanese_ogre:

Hallo,

wenn es für Dich nicht mehr stimmig ist, in der Kirche zu sein, kannst Du austreten und brauchst keine Kirchensteuer mehr zu bezahlen.

Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, dass die Kirchensteuer einer anderen Logik folgt als

Kirchensteuern sind keine Bezahlung in Anspruch genommener Leistungen!

Sie sind der solidarisch verstandene Mitgliedsbeitrag der Kirche.
Sprich: Jede/r, die/der dazugehört, zahlt, je nachdem, wieviel er/sie hat.

Und unterstützt damit,
dass es Kirchen gibt und sie erhalten werden,
dass es Gottesdienste gibt, in die man, wann immer man will, gehen kann (ohne zu bezahlen!),
dass es Krabbelgottesdienste, Jugendgruppen und Seniorenkreise gibt, und das sogar in geheizten Räumen,
dass der Besuchsdienst Krankenbesuche macht,
dass Kinder getauft werden,
dass kirchliche Beerdigungen stattfinden,
dass Pfarrer bei Bedarf für Gespräche da sind,
dass es diakonische Angebote gibt (diakonische Beratungsstellen, Tafelläden, Hospizdienste und anderes)
dass bei plötzlichen Todesfällen die Notfallseelsorge kommen kann und im Krankenhaus der Seelsorger
und vieles andere.

Nein, man muss das nicht unterstützen, und man darf auch Gottesdienste besuchen, wenn man ausgetreten ist. Nur wenn man es wünschenswert findet, dass es das alles gibt, auch wenn man selbst es gerade nicht in Anspruch nimmt, dann fände ich es richtig, Mitglied zu bleiben und fröhlichen Herzens Kirchensteuer zu zahlen.

Viele Grüße,

Jule

Super zusammengefasst! Danke!

Danke, das war auch mal ne Erklärung. Top. Aber, was passiert jetzt, wenn ich nicht austrete, aber die Steuer trotzdem nicht bezahlen möchte?

Hallo,

da passiert überhaupt nichts, kein Problem. Die Kirchensteuer wird einfach weiter abgeführt, auch, wenn Du nicht möchtest. : -)

Hast Du mal im Tennisclub angerufen und gesagt, Du wärst gern Mitglied, würdest aber lieber keine Mitgliedsbeiträge bezahlen? Oder beim Finanzamt angegeben, Du seist zwar gerne deutscher Staatsbürger, würdest aufs Steuerzahlen aber lieber verzichten?

Solange Du Kirchenmitglied bist, steht das in Deinen Daten beim Einwohnermeldeamt, und das Finanzamt zieht Kirchensteuer ein und leitet sie an Deine Kirche weiter. Es gibt genau zwei Möglichkeiten, das zu ändern:

  1. austreten 2) so wenig verdienen (und auf dem Sparbuch haben), dass Du überhaupt keine Steuern zahlen musst.

Wenn Du austrittst, leitet das Einwohnermeldeamt das an die kirchliche Datenverwaltung weiter, und du wirst dort nicht mehr als Mitglied geführt.

Viele Grüße,

Jule