Was passiert wenn man Extra Luft ins

… Ansaugrohr pumpt?

Fragestellung erklärt sich von selbst, ich will kurz erklären warum ich frage:

Ich hab in meinen kleinen (Firmen)Seicento ein Nebelhorn eingebaut. Nur so zum Spass und um meinen Chef zu ärgern (Danke für den tollen Firmenwagen eben…)
Na ja, dieses Nebelhorn wird mit einen kleinen Kompressor angetrieben und ein Kollege der sich die Basteleien mal ansehen wollte meinte heute zu mir ich solle zwischen den Schlauch vom Kompressor einen kleinen Filter (Benzinfilter oder sowas machen, und das andere Ende durch ein Loch hinter den Motor Luftfilter verkleben. Das würde mir angeblich „auf Knopfdruck“ 10% mehr Leistung verschaffen, zum Beispiel für nen Sprint an der Ampel.

Ich bin selbst kein Mechaniker… Ich kann mal Bremsklötze wechseln oder ne Hupe anschliessen oder sowas, aber von sowas hab ich keine Ahnung.
Warscheinlich werd ich`s auch nicht machen, aber ich frage mich: Stimmt das? Ginge das wirklich??

Vielen Dank!

Da würde wohl gar nichts passieren.

  1. Fördert der Kompressor des Nebelhornes nur recht wenig Luft. Das fällt insgesamt gar nicht auf.
  2. Steigt dadurch der Druck im Ansaugtrakt nicht, weil sich das ausgleicht, weil einfach weniger Luft über den „normalen“ Weg in den Ansaugtrakt gelangt.

Diese vorgeschlagene Methode ist also sinnlos. Generell ist die Idee die Luft im Ansaugtrakt etwas zu „beschleunigen“ bzw vorzuverdichten so daß mehr Luft in den Brennraum gelangt nicht neu. Darüber haben schon Leute vor fast 100 Jahren nachgedacht. Wenn man das richtig macht, so daß die Luft wirklich im Brennraum landet, und sich dabei die Luftmenge auch vergrößert, bringt das wirklich was. Solche Techniken sind heute als Turbolader oder Kompressorlader bekannt. In vielen Fahrzeugen serienmäßig oder als Motorvariante zu bekommen.

Hallo marvr,

geht es um einen Ottomotor?
Wenn ja: Extra Luft hinter dem HFM zugeführt lässt das Gemisch zunächst erst einmal ausmagern. Ziemlich kontraproduktiv. Dann wird die Lambdaregelung gegensteuern und anfetten wie blöd. Wenn Du dann schon den Finger vom Knopf hast, hast Du zuviel Sprit im Gemisch. Ebenfalls kontraproduktiv.
Wenn Du den „Ladedruck“ aus dem Hupenkompressor nutzen möchtest, muss diese Mehrmenge vom System erfasst sein, das heißt sie muss über den HFM gehen, damit die Einspritzung angepasst werden kann.
Wenn überhaupt…

Geht es um einen Dieselmotor? Wenn ja: Keine Ahnung.

Schönen Abend noch,

Susanne

Moin,

verwechselt Dein Kollege Luft mit NOS? :wink:
Wie Susanne schon schrieb wird kurzzeitig das Gemisch abmagern und das Steuergerät wird etwas irritiert. Wenn Du das im Leerlauf an der Ampel machst wird der Motor wahrscheinlich absterben, mehr nicht.
Denn Dein Kompressor wird keinen Druck aufbauen können, denn der Querschnitt des Ansaugsystems ist deutlich grösser als der in dem kleinen Druckschlauch zur Hupe.
Was jetzt nicht heissen soll, es würde mit einem kräftigeren Kompressor funktionieren. Ein kräftigerer Kompressor würde nur dafür sorgen, dass Dein Luftfiltergehäuse auseinanderfliegt.

Gruss Jakob

Hallo,

nützt nur was beim Turbodieselmotor um die Anfahrschwäche des Motors zu brücken, bis der Turbo richtig bläst.

MAN nutzte dies beim NG272 so, um den kleinen 6,9l Motor im 15t-Gelenkbus schnell auf Drehzahl zu bringen. „Lufteinblasung im Anfahrmoment“ nannte sich das und man ließ über ein Magnetventil aus den Druckluftkesseln eine halbe Sekunde Luft in den AnsaugTrakt hinter hinter dem Turbo in die Spinne zu den Zylindern blasen.

MfG

Moin,

nützt nur was beim Turbodieselmotor um die Anfahrschwäche des
Motors zu brücken, bis der Turbo richtig bläst.

MAN nutzte dies beim NG272 so, um den kleinen 6,9l Motor im
15t-Gelenkbus schnell auf Drehzahl zu bringen. „Lufteinblasung
im Anfahrmoment“ nannte sich das und man ließ über ein
Magnetventil aus den Druckluftkesseln eine halbe Sekunde Luft
in den AnsaugTrakt hinter hinter dem Turbo in die Spinne zu
den Zylindern blasen.

Jo, aber die Druckluftkessel haben etwas mehr Druck als die mickrigen kleinen Kompressörchen bei einer Nachrüst-Hupe :wink:
Mit dem Druck aus den Kesseln allein könnte man einen Seicento ja schon ordentlich beschleunigen.

Gruss Jakob

Hi!

Lassen wir doch mal paar Zahlen sprechen:

Der Motor hat einen Hubraum von 1000 ccm.
Der Viertaktmotor saugt das aber nur bei jeder 2. Motorumdrehung an, somit bräuchte der Motor bei einer Motorumdrehung einen halben Liter Luft.
Das klappt praktisch nie,(strömungstechn. bedingt) also rechnen wir mit 75 %, 0,375 Liter pro Motorumdrehung.
Bei 3000 U. des Motor’s und Vollgas ergibt die Rechnung ca. 1100 Liter Luft,
die der Motor in der Minute durchpumpt und zur Kraftstoffverbrennung braucht.

Wenn man sich mal diese Luftmenge bildlich vorstellt,
und dann so einen winzigen Kompressor, mit dem 8 mm Schlauch,
dürfte jedem klar sein,
dass das absoluter Quatsch ist.

Das ist etwa so, mal bildlich dargestellt,
als wenn bei einem Hochwasser Dein Keller voll Wasser gelaufen ist,
und Du versuchst, das Wasser mit einem Teelöffel auszuschöpfen.

Grüße, E !

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Hatte sowieso nicht wirklich vor das zu tun, obs was bringt oder nicht.
Auf jeden Fall sehe ich meine Frage als beantwortet
Danke euch!