Der Begriff „Luftlöcher“ wird in der kommerziellen Luftfahrt gerne verwendet, um Passagiere abzuspeisen, ist aber eigentlich absoluter Unsinn.
„Löcher“ in der Luft sind’s nicht, vielmehr handelt es sich um vertikale Luftbewegungen. Über Land können solche Luftbewegungen zum Beispiel durch starke Sonneneinstrahlung auf den Boden entstehen, von dem dann heiße Luftmassen aufsteigen. In diesen Luftmassen bewegen sich ja nun die Flugzeuge; wenn ein Flugzeug ein solches Gebiet mit aufsteigender Luft passiert und womöglich direkt danach in ein Gebiet mit abfallenden Luftmassen gerät, wird es durchgeschüttelt (aufgrund der ständig ändernden Beschleunigungen). Diese sich auf- und abbewegenden Luftmassen können recht nahe beieinander stehen (über dem Acker dort gehts hoch, über dem Wald daneben runter) und erzeugen ein je nach Fluggeschwindigkeit mehr oder weniger stark auftretendes „Schütteln“ des Flugzeugs. Diese Art von Turbulenz ist allerdings nur in geringen Höhen, also kurz nach dem Start bzw. kurz vor der Landung anzutreffen (oder in kleineren Sport- und Privatflugzeugen, die nur in geringen Höhen fliegen).
Neben der beschriebenen durch Sonneinstrahlung hervorgerufenen Turbulenz gibt es noch eine ganze Reihe anderer, z.B. beim Zusammentreffen unterschiedlicher Luftmassen (hinsichtlich Bewegungsrichtung, Temperatur, Feuchte). Diese Art von Turbulenz kann in allen Höhen und Orten auftreten und ist die, die im Reiseflug für Verkehrsflugzeuge wohl am häufigsten zu bemerkende.
In Wetterkarten sind zwar Gebiete mit Turbulenz eingezeichnet, allerdings sind diese meist sehr großflächig, so daß sich daraus nur selten eine genaue Vorhersage für den Flug daraus ableiten läßt. Leider hat die Natur eine etwas andere Vorstellung davon wo die Luft turbulent sein soll als es sich die Meteorologen so denken… Extreme Turbulenz findet man übrigens in den hochreichenden Gewitterwolken, weswegen Gewitter (und auch wegen anderer Fluggefahren) von Piloten immer so gut es geht gemieden werden.
Deswegen sollte man sich auch nicht zu schade sein den Sicherheitsgurt generell IMMER geschlossen zu halten.
Das Einschalten der „Fasten Seat Belt“-Signs ist nämlich in erster Linie eine Absicherung für die Fluggesellschaft: sind die Schilder an und jemand wird trotzdem verletzt weil er sich nicht daran gehalten hat, so ist die Airline aus der Haftung. Aber Haftung hin oder her: Wenn man sich angewöhnt der Gurt immer geschlossen zu halten - und er stört ja nun wirklich nicht - ist man auf der sicheren Seite. Wenn man sich verletzt hat ist es nämlich relativ unwichtig wer es Schuld ist, die Verletzung badet man nämlich immer selber aus.
Diese FAQ wurde aus den den Beiträgen von Jan Claussen, Mec Fleigh und Nabla erstellt. Vielen Dank an die Autoren!