Was sorgt für den Mehrverbrauch einer Venturigasanlage?

Hallo,

dass Venturianlagen mehr verbrauchen als modernere LPG-Systeme ist bekannt - aber warum genau und in welchen Fahrsituationen?

Gruß
Desperado

Moin,
das kommt zum Einen darauf an, wie immer.
Z.B. was für ein Auto / Motor / Technik und so weiter.
Manchmal liegt es an der Schubabschaltung, die in der Venturianlage meist nicht drin ist, dann wegen dem Schubbetrieb schon mal auf jeden Fall. Und dann kommt es auf die moderne Anlage an, ob die auch in einen modernen Motor kommt. Und ob du die dann mit demselben Motor mit einer Venturianlage vergleichen kannst. Und so weiter.
Grüße, ynot
P.S. die Tastatur kann dazu dienen, Worte einzugeben, mit denen man Informationen verteilen kann, z.B. in eine Frage…

Moin,

Venturianlagen haben nur eine Einspritzdüse, egal wie viele Zylinder der Motor hat. Dadurch kann der Kraftstoff nicht so gezielt den einzelnen Zylindern zugeführt werden. Deswegen hat man im Vergleich zu einer modernen Anlage den selben Nachteil, den man bei Vergasern bzw. den ersten Einpsritzern (z.B. Motronic) hatte.

Beste Grüße
Guido

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Danke, aber in welchen Fahrsituationen tritt dieser Mehrverbrauch vor allem zu Tage? Ist es eher bei Lastwechsel (also Stadtverkehr) oder auch bei gleichmäßiger Autobahnfahrt?
Gruß
Desperado

Moin,

das Problem wird immer dann bestehen, wenn Kraftstoff eingespritz wird. Wann der Unterschied größer oder kleiner ist, kann ich Dir aber nicht beantworten.
Vielleicht kann da jemand noch was zu schreiben, der sich mit Venturi- oder zumindest allgemein mit Einspritzanlagen genauer auskennt. Denn das hat eigentlich nichts mit LPG zu tun. Den Nachteil hatten ja auch die ganzen Jetronic-Anlagen in den 80er und 90er Jahren im Vergleich zu moderneren Anlagen.
(Oder übersehe ich gerade noch was?)

Beste Grüße
Guido

Moin,

sorry, das ist Quatsch.
Denn das Venturisystem funktioniert unabhängig von Einspritzung. Die Venturidüse ist auch(!) bei Enspritzsystemen eine Düse im Luftkanal (siehe auch wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Venturi-Düse) , kann aber auch nach der Verzweigung theoretisch in alle einzelnen per multipler Venturidüsen sein.
Normalerweise wird die Spritzufuhr (Benzin) sowohl bei Vergaser- als auch bei Einspritzanlagen im Gasbetrieb abgeschaltet, dann funktioniert die Gas-zumischung (mit LPG) ohne Einspritzung durch den Sog im Luftkanal. Das ist auch der Grund, weshalb es normal erst mal z.B. keine Schubabschaltung beim Venturisystem gibt. Ein Vorteil ist z.B. die mechanische Funktionsweise ohne elektronische der Mischung.
Grüße, ynot

Moin ynot,

der Unterschied zwischen Benzin- und Gasbetrieb ist mir bekannt. Bzw. dass es da zwei unterschiedliche Einspritzsysteme gibt. Dass es eine Venturianlage auch mit einer Düse pro Zylinder gibt, dagegen nicht. Oder gibt es die (fast) nur theoretisch?
Aber der Vorteil der mechanischen Funktionsweise ist nur die einfachere Konstuktion bzw. Wartung, oder wie meinst Du das?

Beste Grüße
Guido

Moin,
eben nicht. Wenn es ein Motor mit Einspritzung - egal ob direkt oder Jetronic oder… - ist, dann hat er eine Einspritzanlage und damit eine Einspritzung für den Benzinbetrieb. Im Gasbetrieb ist die Einspritzung ausgeschaltet bzw. der Sprit „abgedreht“, will sagen keine Einspritzung. Die Gasversorgung wird im Venturisystem durch Ansaugen gesichert, nicht durch Einspritzung, und die ist nicht (unbedingt) elektronisch geregelt, sondern systembedingt quasi passiv durch den Luftstrom. Daher meine Antwort auf den Mehrverbrauch, weil z.B. auch im Schubbetrieb Gas/Luftgemisch angesaugt wird.

die ist in Deutschland im Strassenbetrieb eher theoretisch, weil sie im Regelfall nicht zugelassen wird (außer eventuell für Customanlagen durch Einzelabnahme)

Ja, Konstruktion, Wartung und Betrieb sind einfacher und damit weniger störungsanfällig, Nachteil s.o., weniger effizient, weniger Schadstoffoptimiert etc.
Grüße

Ich noch mal,

so meinte ich das mit den zwei „Einspritzsystemen“. Eins für Benzin, eins für LPG. Zugegeben, Einspritzung ist da falsch ausgedrückt.
Und dass da zumindest bei älteren Motoren, um die es hier geht, immer nur eine der beiden Anlagen in Betrieb ist, ist auch klar.

Was die Effizienz gegenüber modernen Anlagen betrifft, gibt es da Unterschiede, ob man nun gemütlich Autobahn fährt, oder öfter mal beschleunigen muss?
Die Schubabschaltung bringt auf der Autobahn eh nicht viel und die Schadstoffregelung lasse ich jetzt mal außen vor.
Denn das war ja die ursprüngliche Frage. Der TE hofft ja, dass er bei gemütlicher Langstreckenfahrt relativ wenig Nachteile beim Verbrauch hat.

Beste Grüße
Guido

Moin,
die Frage ist, ob man das vergleichen kann. Vermutlich wird in einem älteren Motor ohne größere Eingriffe und Modernisierungen elektronischer Art nicht die Wahl zwischen einfachem Venturi und modernerem System sein. Wenn es noch keine elektronische Motorsteuerung gibt.
Meiner Erfahrung hat das moderne System einmal dann den auch Verbrauchs-Nachteil, dass zum Starten fast immer ein Benzinstart nötig ist und eine Umstellung auf Gasbetrieb - zwar automatisch, aber im Stadtbetrieb ein Verbrauchssteigerer.
Venturi kann man monovalent fahren (auch wenn viele anderes behaupten, die leicht längere Startzeit sorgt für vorhandenen Öldruck, wenn der Motor läuft).
Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit wird man keinen so großen Unterschied haben, aber das ist eine Vermutung, ich frage hier, ob du überhaupt die Wahl hast zwischen den zwei Systemen.
Grüße

Einspruch. Ich hatte eine (LPG-)Gasanlage mit Hochdruckeinspritzung. Eigene Pumpe im Gastank, eigene Gas-Einspritzdüsen (im Ansaugkanal). Die Ansteuerung der Benzin-Einspritzdüsen wurde in einer zusätzlichen Steuerung umgeschaltet und die Einspritzzeiten für den Gasbetrieb verlängert. Lief so gut, dass man das Umschalten nicht bemerken konnte. Und die Verbrennung war so sauber, dass der Motor über 250.000 km gehalten hat.

Ist aber schon einige Jahre her, keine Ahnung, ob es sowas heute noch gibt.

Beim Rest stimme ich dir völlig zu.

Aber holla. Musst du auf der Autobahn nie das Gas wegnehmen, wenn einer vor dir ausschert?

Mir hat mal ein Werkstattbesitzer (der auch auf Gas umrüstet) erläutert, dass eine Venturianlage immer nur einen (unterschiedlich großen) Teil des Benzins ersetzt. Im Ansaugkanal wird einfach die Düse installiert, aus der dann durch die vorbeiströmende Luft etwas Gas mitgerissen wird. Da für den Katalysator das Gemisch geregelt werden muss, diese Regelung aber nur den (eingespritzten) Kraftstoff beeinflusst, darf es nicht zu viel Gas sein - sonst kann die Regelung nichts machen.
Bei Schubabschaltung wird die Kraftstoffzufuhr auf Null gestellt - das kann die Gasanlage aber nicht, denn auch dann bekommt der Motor ja noch Luft zugeführt und es wird Gas mitgerissen.

Und weil das Gas nicht so gut vermischt ist wie der fein verteilte Kraftstoff ist die Verbrennung auch nicht ganz optimal.

Aber ich bin kein Experte, ich habe nur einem zugehört.

Moin,
du hattest, wie du schreibst, eine Gasanlage mit Hochdruckeinspritzung, ergo keine Venturi Anlage. Das Prinzip des Venturi ist eben kein aktives Einspritzsystem, sondern das passive System des Mitreissens von Flüssigkeit/flüchtigen Stoffen (hier das vormals flüssige, wieder verdampfte LP-Gas) in einem Rohr mittels des Luftstroms (hier Ansaugluft), das man aus den antiken Parfümflakons mit den Gummiballons kennt.
q.e.d.
Einspruch abgelehnt.
Grüße

Natürlich nicht. Venturi ist ja gerade das Gegenteil von Einspritzung.