Was tun am Todestag des Partners?

Lieber Häuptling,

ein schöner anderer Blickwinkel! Ich danke Dir!

Vor allem, weil mein Mann auch einen Tag vor seinem Tod die Sorge geäußert hat: „Was wird denn jetzt aus Dir?“

Lach, er hätte es gewiss klasse gefunden, wenn ich mit dem Shirt, das die Unioner-Mannschaft extra für ihn signiert hat, nach Berlin zum Union-Spiel gefahren wäre!

Ich hoffe - nein- ich weiß, dass du das obige richtig
verstehst.

Das tue ich! :smile:

Liebe Wochenendgrüße

Kathleen

Hallo sin*,

da muss ich Jule etwas in „Schutz“ nehmen. Jule kennt mich aus vielen anderen Beiträgen - auch noch aus der Zeit vor und während der Erkrankung meines Mannes - und natürlich auch nach seinem Tod.

Ich denke daher schon, dass sie ein recht gutes „Bild“ von mir hat - und mir auch zutraut, dass ich mit ihrer Meinung „umgehen“ kann.

Kann ich - ich schätze ihre Meinung auch sehr!

Ich sehe es nicht als „Ferndiagnose“, sondern als Erfahrungsbericht, was für mich einen Mehrwert bildet, auch wenn Jule mir nicht gesagt hat, wie ich den Mittwoch bestreiten soll und sie den Grabgang so in den Vordergrund gestellt hat (aber dazu habe ich ja auch „aufgerufen“)! :smile:

Viele Wochenendgrüße

Kathleen

Lieber fliegerbaer,

Ich habe einen nicht ganz so strengen Eindruck wie Jule: Du
lässt aus meiner Sicht soviel an dich ran, wie du zum
jeweiligen Zeitpunkt verarbeiten kannst. Das ist legitim und
muss es auch sein, solange Themen temporär verschoben werden,
und nicht immer und immer wieder bis endgültig.

ich fand Jule nicht streng - nur konsequent vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrung. Da hat sie ja nicht „Unrecht“, was aber nicht bedeutet, dass ich im Hier und Jetzt mehr an mich ranlasse, als es mir gut tut. Aber ich muss natürlich damit rechnen, dass es dann immer wieder Zeitpunkte/Situationen gibt, in dem alles umso heftiger zutage tritt.

Ich denke, dass - vor allem aufgrund der Heftigkeit deiner
Erfahrung - eine Gesprächstherapie eine gute Unterstützung
wäre, schon deswegen, weil du dann nicht mehr alles allein
tragen müsstest, z. B. auch an Schlüsseltagen wie diesem.

Ich kenne mich mit den unterschiedlichen therapeutischen Möglichkeiten nicht wirklich aus. Ich kann mir aber ehrlich gesagt - soll nicht arrogant klingen - nicht vorstellen, dass ich dem Menschen mehr erzähle als all das, was ich schon seit Monaten den unterschiedlichsten Menschen erzähle.

Wenn du zum Schluss kommen solltest, Unterstützung zu
benötigen, würde ich jedenfalls eine Trauergruppe meiden. Da
kommen durch den „Erfahrungsaustausch“ am Ende noch Bilder und
Assoziationen duch Gleichbelastete dazu, und die kannst du
ganz sicher nicht brauchen.

Über den Nierenkrebs-Verein habe ich Austausch mit Hinterbliebenen. Das tut mir eigentlich sehr gut - da sie die „Leidensbilder“ verstehen.

Eine „zusammengewürfelte Trauergruppe“ (Unfalltod, plötzlicher Herztod und längeres Sterben/Tod durch Krankheit) wäre sicherlich nicht das Richtige. Da hast Du Recht!

Danke Dir und liebe Grüße

Kathleen

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Hallo Jule (die andere),

Mir scheint die kämpferische Rückeroberung
(„Ich habe alles Recht der Welt, an seinem Grab zu sein!“)
nochmal ein sehr anderes emotionales Thema zu sein als das,
was vielleicht am Todestag ansteht.

wie Recht Du hast - vor allem, weil es mir nicht um „Rückeroberung“ geht!

Vielleicht ist da eher
etwas „Kirschbaumpflege“ dran. (Oder eine eigene Pflanze für
Deinen Mann zu pflanzen? Für mich könnte ich mir vorstellen,
dass die handgreifliche Arbeit dabei und das Gefühl,
demjenigen so einen neuen Platz zu geben, gut sein könnte. Wie
das für Dich ist, weiß ich natürlich nicht.)

Das ist eine tolle Idee und entspräche auch der Vorstellung meines Mannes. Ob ich dann noch den Ziegelstein, den Freunde mir geschenkt haben und auf dem der Name meines Mannes eingraviert ist, davor lege, müsste ich mir aber doch noch überlegen.

Ich glaube aber auch, dass das Loch um den Todestag
dazugehört, so hart das auch ist. Manche erleben es so, dass
sie da nochmal tief in die Trauer und Verzweiflung fallen,
dass sie aber danach erleben, dass es leichter wird. Das
gehört, denke ich, zusammen.

Ich habe gerade das Gefühl, dass ich mich mit Eurem Austausch und dem mit Freunden in den letzten Tagen schon besser „gewappnet“ fühle, auch wenn/besonders weil sehr viel Tränen geflossen sind.

Viele Grüße und viel Kraft (und ein Riesentuch für Deine
vielen Tränen)

Ich danke Dir recht herzlich!

Liebe Grüße

Kathleen

Hallo, sin*,

Zitat:Hier ist Raum 3. für persönliche Fragen zu psychischen
Problemen jeder Art. Dabei ist aber von den Fragestellern
unbedingt zu berücksichtigen, daß Ferndiagnosen nicht erfolgen
können und dürfen ! Die Antworten können und sollen
die
persönliche Konsultation eines Psychotherapeuten nicht
ersetzen!

mit diesem Text soll den Fragestellern ins Bewusstsein gerufen werden, dass sie den Ratschlägen, die sie in einem Forum erhalten, nicht blind folgen sollten*.
*Klassisches Beispiel: Die hier immer wieder geäußerten Empfehlungen, bei Depressionen an die frische Luft/unter die Leute zu gehen, Sport zu treiben, etwas zu tun, was einem Spaß macht etc.

Wenn die Antwortenden keine eigenen Erfahrungen, Einschätzungen, Sichtweisen, Ratschläge einbringen dürften, würde sich das Brett „Psychologie“ erübrigen.

Gruß
Kreszenz

Ja, du hast Recht.

Hier kann jeder Experte sein!

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Hier kann jeder Experte sein!

… wobei die Brettbeschreibung sehr deutlich darauf hinweist, dass eben nicht nur Experten antworten:

… weil hier – entsprechend der Konzeption dieses Forums – jeder User antworten kann und darf, egal, ob er Fachkundiger oder Laie ist.

Gruß
Kreszenz

Hallo Kathleen,

auch in meiner Familie steht ein erster und zu früher Todestag an.
Es war meine Schwester, zu der ich ein sehr enges Verhältnis hatte. Auch Krebs, innerhalb von ein paar Wochen, ohne vorherige Anzeichen.
Ich versuche, das letzte Bild von ihr im Krankenhaus zwei Tage vor ihrem Tod zu vergessen.
Ich tue das, indem ich die Bilder wegschiebe, wenn sie aufkommen. (Sie sollen sich nicht festsetzen). Dann schiebe ich andere Bilder vor, Bilder, in denen ich sie gerne sehe.

Über die ersten Monate hat mich die Wut gebracht. Wut auf sie, weil sie gegangen ist. Wut auf einen Schöpfer, der das zuließ, Wut auf das Leben und auf alles.
Mein Schwager kommt ganz gut zurecht. Wir sprechen auch über sie, lachen, was sie jetzt gesagt hätte oder was sie gemocht oder nicht gemocht hat. Normal irgendwie.
Wir kramen nichts hervor, was noch nicht hervor möchte, aber verdrängen auch nicht.
Es ist, wie es ist.
Vielleicht tue ich mich leichter, weil ich nicht an eine Endgültigkeit glaube.

Meine Schwester wurde in einer Urne im Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof beigesetzt.
Wir sind keine Kirchgänger und mit einer Grabstelle können wir alle nichts anfangen.
Es ist für mich ein leerer Platz, an dem meine Schwester ganz bestimmt nicht ist.
Ich würde auch am liebsten irgendwann das Datum vergessen (alle anderen Todestage sind schon aus meinem Gedächtnis).

Über den ersten Todestag haben wir noch nicht gesprochen, aber ich denke, wir werden im kleinen Kreis Essen gehen.

Bleib nicht alleine an diesem Tag. Mach was Schönes, das dir gut tut. Die Versuchung ist sonst zu groß, alles noch einmal aufzuwühlen. Und Aufwühlung hat man erst einmal genug hinter sich.
Es passiert doch sowieso zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit, dass plötzlich die Tränen kommen, zelebrieren muss man es nicht.

Mein bescheidener Rat
Herzlichen Gruß
Trudi

Hallo Kathleen,

ich habe schon etliche deiner Beiträge gelesen und jetzt im Zusammenhang mit deinem Beitrag stellt sich mir eine Frage.
Spielt neben der Trauer um den Verlust auch eine Rolle, dass du das Gefühl hast, versagt zu haben, dass du deinen Mann nicht „retten“ konntest?
Du schreibst sehr viel darüber wie du dich in der Zeit der Erkrankung um ihn gekümmert hast, er kam zu dir, du hast alles für ihn getan, und am Ende ist er doch gestorben und der Rest von ihm ist auch nicht bei dir.

Und fällt es dir auch aus dem Grund schwer, mit seinem Tod umzugehen, weil ihr nicht zusammengelebt habt? Vielleicht fühlt es sich oft auch so an, dass er einfach nur in seiner Wohnung ist, und demnächst wieder gesund und munter bei dir reinspazieren könnte?

Am Sterbetag würde ich vielleicht eine kleine Runde mit engen Freunden oder Familien einberufen und gemeinsam Erinnerungen austauschen, evtl. etwas aktiv tun, was deinem Mann gedenkt, wie etwas pflanzen, gestalten…

Lieben Gruß
wildpferd

Liebes wildpferd,

Spielt neben der Trauer um den Verlust auch eine Rolle, dass
du das Gefühl hast, versagt zu haben, dass du deinen Mann
nicht „retten“ konntest?

auch wenn ich tief in mich reinhorche - nein, es ist kein Gefühl des Versagens. Anfangs war ich sehr wütend auf die Ärzte, da sie (das sehe ich heute immer noch so) einfach „versagt“ haben/unverantwortlich waren. Uns war zwar klar, dass mein Mann nie krebsfrei sein wird, aber ihn als tumorfrei zu entlassen, und vier Wochen später ist er tot?

Niemand hätte meinen Mann retten können, dazu hatte der Muttertumor einfach schon zu sehr metastasiert. Was hätte ich da denn noch machen können?

Du schreibst sehr viel darüber wie du dich in der Zeit der
Erkrankung um ihn gekümmert hast, er kam zu dir, du hast alles
für ihn getan, und am Ende ist er doch gestorben und der Rest
von ihm ist auch nicht bei dir.

Das Schlimmste ist wohl, dass mir erst eine Woche vor seinem Tod so klar gesagt wurde, dass mein Mann in kürzester Zeit sterben wird. Wir hatten für August sogar noch einen Urlaub gebucht, da die Aussichten zuvor so hoffnungsvoll waren. Sein körperlicher Verfall war so rapide - einfach unvorstellbar.

Bis dahin habe ich für sein Leben gekämpft, aber als klar war, dass es sich nur noch um Tage/Wochen handelt, habe ich für sein Sterben gekämpft.

Nein, ich mache mir keine Vorwürfe, hadere auch nicht damit in dem Sinne, wieso er? Ich habe seinen Tod akzeptiert - hätte mir aber für ihn einen anderen Tod gewünscht.

Ich nehme die „Schuld“, die meine Schwiegermutter mir aufbürden will, auch nicht an, da ihre Gedanken absolut irrational sind.

Und fällt es dir auch aus dem Grund schwer, mit seinem Tod
umzugehen, weil ihr nicht zusammengelebt habt? Vielleicht
fühlt es sich oft auch so an, dass er einfach nur in seiner
Wohnung ist, und demnächst wieder gesund und munter bei dir
reinspazieren könnte?

Ich denke eher, dass es mir das Leben erleichtert, dass wir nur eine Wochenendbeziehung geführt haben. Dass er „weg“ ist, merke ich doch täglich, da die x Anrufe/Emails ausbleiben!

Liebe Sonntagsgrüße

Kathleen

Liebe Trudi,

ich danke Dir ganz besonders für Deine Worte!

Dein Rat/Deine Erfahrung ist in keiner Weise bescheiden.

Ich denke, ich könnte noch so detailliert das Krebs-Sterben beschreiben, „verstehen“/die Bilder begreifen kann wohl wirklich nur jemand, der es erlebt hat.

Das ist nicht abwertend gemeint. Ich wünsche niemanden auf der Welt diese Erfahrung, aber sie verändert eben einen.

Mein Schwager kommt ganz gut zurecht. Wir sprechen auch über
sie, lachen, was sie jetzt gesagt hätte oder was sie gemocht
oder nicht gemocht hat. Normal irgendwie.

Ja, das mache ich auch! Und mein Mann hatte so einige Macken, über die ich heute noch lachen kann! :smile:

Vielleicht tue ich mich leichter, weil ich nicht an eine
Endgültigkeit glaube.

Das denke ich definitiv - aber daran kann ich leider nicht glauben.

Wir sind keine Kirchgänger und mit einer Grabstelle können wir
alle nichts anfangen.

Für diesen einen Satz erhältst Du 1000 Sternchen von mir!!!

Es ist für mich ein leerer Platz, an dem meine Schwester ganz
bestimmt nicht ist.

Nochmals 1000 Sternchen von mir!!!

Über den ersten Todestag haben wir noch nicht gesprochen, aber
ich denke, wir werden im kleinen Kreis Essen gehen.

Ja, das werde ich wohl auch machen.

Bleib nicht alleine an diesem Tag.

Werde ich nicht!!!

Es passiert doch sowieso zu jeder möglichen und unmöglichen
Zeit, dass plötzlich die Tränen kommen, zelebrieren muss man
es nicht.

Danke und auch ganz herzliche Grüße zurück

Kathleen

Hallo Kathleen,

es waren nur ein paar Gedanken, die mir so durch den Kopf gingen. Das ein oder andere hätte ja stimmen können :smile:

Ich denke, dass das hier
„Das Schlimmste ist wohl, dass mir erst eine Woche vor seinem Tod so klar gesagt wurde, dass mein Mann in kürzester Zeit sterben wird“
am schwersten wiegt.
Das Gefühl der Ohnmacht, im Grunde nichts im Leben in der Hand zu haben. Wird ja im Alltag sehr gerne verdrängt, und du hast es mit voller Wucht erfahren müssen.

Welche Gedanken hat deine Schwiegermutter? War es sie oder dein Schwiegervater der vor der Erkrankung deines Mannes ebenfalls krank war?

Lieben Gruß
wildpferd

Liebes wildpferd,

es waren nur ein paar Gedanken, die mir so durch den Kopf
gingen. Das ein oder andere hätte ja stimmen können :smile:

solche Fragen helfen ja auch, sich zu „sortieren“. :smile:

Welche Gedanken hat deine Schwiegermutter? War es sie oder
dein Schwiegervater der vor der Erkrankung deines Mannes
ebenfalls krank war?

Mein Schwiegervater hatte Anfang letzten Jahres zwei Schlaganfälle, also kurz vor der Krebs-Diagnose meines Mannes - daher haben wir ja die beiden vorerst zu schonen versucht.

So genau weiß ich es nicht, welche Gedanken sie hat, da meine Schwiegermutter Anfang August klar gesagt hat, dass sie mit mir nichts mehr zu tun haben will und mir der Halbbruder meines Mannes immer nur sagt, ich solle keine „Annährungsversuche“ mehr starten.

Es gab bei den Telefonaten (ich habe sie angerufen) zuvor immer mal wieder Angriffe. Ich wolle doch nur alles wegschmeißen, was mit ihrem Sohn zu tun hat, ich spiele mich als Erbin auf (sprich ich sei geldgierig, obwohl die geerbete Wohnung noch verschuldet ist), ich hätte mit meinem Lebensstil (der nicht ihrer ist) ihren Sohn verleitet, wäre ich immer für ihn da gewesen, hätte er keinen Krebs bekommen. Ich hätte mich umfangreicher informieren sollen (sie war halt mal Krankenschwester), hat aber mein Angebot, sich direkt mal an den Nierenkrebsverein zu wenden, stets abgelehnt.

Ich bin eigentlich der Überzeugung, dass sie ihr schlechtes Gewissen abarbeitet - und was hilft da besser, einen Schuldigen auszumachen.

Jedes Mal, wenn sie bei meinem kranken Mann war, hat sie betont, wie leid es ihr täte, in seiner Kindheit nicht ausreichend für ihn da gewesen zu sein (von dem leiblichen Vater hat sie aber nie gesprochen - mein Mann hat noch nicht einmal vor seinem Tod nur den Namen seines leiblichen Vaters von ihr erfahren).

Sie wollte auf einmal alles nachholen - aber mein Mann wollte es gar nicht! Sie wollte ihn in die Kurzzeitpflege zu sich holen (hatte schon über seinen Kopf hinweg einen Platz reserviert), wollte sich am Reha-Ort eine Pension nehmen, ihn in ein Hospiz zu sich holen…aber mein Mann wollte das alles nicht! Das hat sie sicherlich sehr verletzt - und meinte, dass ich daran schuld bin!

Ich denke, dass mein Mann auch daher so heftig kurz vor seinem Tod auf sie reagiert hat - er hatte Angst, dass er von ihr weggeholt wird. Er fragte mich mal (in seinem verwirrten Zustand): „Kathleen, wo bin ich hier?“ „Du bist hier bei mir - zu Hause!“ „Nein, es sieht doch alles ganz anders aus!“ „Hör doch mal, draußen singen die Vögel und unser Hund bellt - Du bist zu Hause und hier wirst Du auch bleiben!“

Dann wurde er wieder ruhig!

Ich habe meiner Schwiegermutter meine Bedenken mitgeteilt und ihr gesagt, sie möge ihm die Rückversicherung geben, dass er hier bleibt. Das tat sie - und konnte so noch ruhige letzte Stunden mit ihrem Sohn verbringen.

Ich habe keine Ahnung, was meiner Schwiegermutter durch den Kopf geht.

Aber da sie mehr „abzuarbeiten“ hat als ich, braucht sie dieses Grab sicherlich nötiger - denn sie hat etwas mit ihrem Sohn zu klären, aber ich nicht mit meinem Mann.

Liebe Grüße

Kathleen

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Hallo,

besuche sonst irgend einen Ort auf der Welt und mache das, was Du Dich ohne Deinen verstorbenen Partner vielleicht nie getraut hattest. Achterbahn fahren und (!) an einem Kletterkurs oder Segelturn teilnehmen. Einzig darauf abgestimmt, was die vier Jahreszeiten Dir an Möglichkeiten bieten. Und alles, was Dir hilft, von mal zu mal immer weniger Deinen Blick nach hinten zu wenden. Vor Dir spielt sich das Geschehen ab. Für Deinen Ex existieren nunmehr ganz andere Dimensonen.

Mit Sicherheit wird Dein verstorbener Partner absolut keinen gesteigerten Wert darauf gelegt haben, von Dir am Grab besucht zu werden, wenn-es-Dir-nicht-wirklich-hift.

Für’s maltretieren wirst Du noch Gelegenheit genug haben. Aber das wird das Letzte sein, was Dein Ex gewollt hätte.

Er dürfte sicher gewollt haben, dass Du weiterhin bestens im Leben zurecht kommst. Diesen Wunsch solltest Du nicht ausschlagen.

Schöne Grüße mki

Hallo Kathleen,

Ich bin eigentlich der Überzeugung, dass sie ihr schlechtes
Gewissen abarbeitet - und was hilft da besser, einen
Schuldigen auszumachen.

Den Gedanken hatte ich auch, bevor du ihr Verhalten näher geschildert hast. Der Versuch etwas gutzumachen oder das eigene Schuldgefühl zu dämpfen.

Aber da sie mehr „abzuarbeiten“ hat als ich, braucht sie
dieses Grab sicherlich nötiger - denn sie hat etwas mit ihrem
Sohn zu klären, aber ich nicht mit meinem Mann.

Und da hast du es besser, ihr habt euch gesagt, was gesagt werden musste, sie wird diese Chance nicht mehr haben und das wiegt sicher schwer.

Schöne Grüße
wildpferd